“Die Myoreflex-Therapie heilte meine Gesichtsschmerzen“

Jahrelang litt Anja Weiler (40) an einer Trigeminus-Neuralgie. Erst die sogenannte „Myoreflex-Therapie“ beim Physiotherapeuten brachte Erleichterung.
Das erste Mal spürt Anja die Schmerzen noch nicht stark. Nach wenigen Sekunden ist das stechende Gefühl unter den Augen wieder weg. Aber dann, nach etwa drei Wochen, hat sie wieder eine blitzartige Schmerzattacke: Das Stechen unterhalb der Augen strahlt schnell in den Oberkiefer und bis in die Ohren aus. Anja: „Damals, vor sieben Jahren, ahnte ich nicht, dass das erst der Anfang war."
Diagnose Trigeminus-Neuralgie
Immer häufiger kriegt die kaufmännische Angestellte diese Anfälle. Sie geht zum Hausarzt. Er verschreibt starke Schmerzmittel und überweist Anja zu einem Neurologen (Nervenfacharzt). Der soll mit einer Computer-Tomografie ausschließen, dass ein Hirntumor die Ursache ist. Die Untersuchung ergibt: Anja hat keinen Tumor. Aber die Ursache findet der Arzt nicht. Bald kommen die Attacken bis zu 10-mal pro Tag. Anja geht zu einem anderen Neurologen. Der stellt fest: Sie hat eine Trigeminus-Neuralgie. Die Gesichtsschmerzen werden vom Trigeminus-Nerv (Drillingsnerv) übertragen. Er entspringt im Gehirn oberhalb der Halswirbelsäule, teilt sich in drei Äste zu den Augen, zum Ober- und Unterkiefer, ist für die Sensibilität der Gesichtshaut zuständig. Der Neurologe verschreibt Anja andere Tabletten. Aber die helfen auch nicht.
Dann sieht sie einen TV-Bericht über die Myoreflex-Therapie, die gegen Trigeminus-Neuralgie helfen soll. Der Name besagt, dass Muskeln (Myo) durch Reflexe entspannt werden können. Weil Anja ständig das Gefühl hat, dass ihr Körper verspannt ist, erhofft sie davon Hilfe. Sie geht zum Physiotherapeuten Markus Rachl in Köln.
Er stellt fest: Bei Anja ist der Nackenbereich tatsächlich völlig verspannt. Das belastet auch die Kiefermuskeln. Rachl beginnt mit der Myoreflex-Therapie an der Halswirbelsäule zwischen Kiefergelenk und Ohr. Dort drückt er mit den Fingern vorsichtig den Muskel, verändert den Druck, bis der Muskel weich wird.
Behandlung der Akupunktur-Punkte
So behandelt er auch Akupunktur-Punkte im Nacken, außerdem die Kaumuskeln, die Gesichtsmuskeln und so genannte Fernpunkte am Bauch, Brustkorb, an Schultern, Armen und Beinen, die mit den verspannten Gebieten nervlich verbunden sind. Das entlastet Nerven, Gefäße, Bänder und Sehnen im Nackenbereich. Die Therapie entspannt auch eine wichtige Ader im Gehirn. Sie liegt am Ansatz des Trigeminus-Nervs, kann zum Beispiel durch Verspannungen oder Stress geschwollen sein und auf den Nerv drücken.
Die Behandlungen dauern je 45 Minuten. Nach der zehnten Physiotherapie-Sitzung ist Anja ihre Trigeminus-Neuralgie los: „Endlich muss ich keine Angst mehr vor diesen schrecklichen Attacken haben!"
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