Die Morbus Bechterew-Diagnose erfolgt anhand typischer Anzeichen

Aus der Serie: Morbus Bechterew

Je früher Morbus Bechterew erkannt wird, desto wirksamer ist die Behandlung. Der erste Hinweis auf die Krankheit ist der nächtliche entzündliche Rückenschmerz. Treten zusätzlich Symptome wie Augenentzündungen oder ein Fersensporn auf, untersucht der Arzt genauer, ob die entzündliche Rheumaerkrankung tatsächlich vorliegt.

Mögliche Untersuchungen zur Morbus-Bechterew-Diagnose

  • Mennell-Zeichen
  • Röntgenuntersuchung
  • Magnet-Resonanz-Tomografie
  • Blutuntersuchungen

Das Menell-Zeichen ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnose von Morbus Bechterew. Der Patient liegt auf dem Bauch, während der Arzt Druck auf das Kreuzbein ausübt und so das Becken festhält. Das ausgestreckte Bein des Patienten wird dann in Richtung Decke überstreckt. Ist diese Bewegung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk schmerzhaft, liegt sehr wahrscheinlich eine Entzündung vor, die typisch für Morbus Bechterew ist.

Röntgenuntersuchung auf Morbus Bechterew

Bei der gängigen Röntgenuntersuchung kann der Arzt in den Zwischenräumen von Kreuz- und Darmbein erste Veränderungen durch unregelmäßige Konturen erkennen. Ist der Morbus Bechterew weiter fortgeschritten, stellt der Arzt im sogenannten „bunten Bild“ an der Wirbelsäule meist perlschnurartige Veränderungen und Verknöcherungen an den Gelenken (Sklerosierung) fest. Zudem sind an der Knochenhaut des Beckenknochens kleine knöcherne Fortsätze, die sogenannten Periost-Sporne, sichtbar. Bei fortgeschrittenem Morbus Bechterew erkennt der Arzt auf dem Röntgenbild verknöcherte Überbrückungen der Wirbelgelenke (Ankylosierungen) an der typischen Bambusstabform der Wirbelsäule und den sogenannten Kasten- oder Tonnenwirbeln.

MRT zeigt Veränderungen der Wirbelsäule

Im Anfangsstadium von Morbus Bechterew kann der Arzt eine Entzündung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk auch durch eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT, Kernspintomografie) erkennen. Dabei werden Schichtaufnahmen des Körpers angefertigt. Diese Methode ist äußerst genau, da schon kleinste Veränderungen auf den MRT-Bildern sichtbar werden.

Über eine Blutuntersuchung kann der Arzt herausfinden, ob das Gewebemerkmal HLA-B27, das die fehlerhafte Abwehrreaktion auslöst, vorliegt. Bei über 95 Prozent der Menschen, die an Morbus Bechterew leiden, tritt dieses Merkmal auf. Allerdings kommt es auch bei anderen Krankheiten und bei etwa 7 Prozent der Gesunden vor. Ein Test auf HLA-B27 macht also Sinn, wenn schon andere Symptome auf einen Morbus Bechterew hindeuten. Die für andere Rheumaerkrankungen typisch erhöhten Entzündungswerte im Blut treten bei Morbus Bechterew meist nicht auf.

VIDEO: Morbus Bechterew – die unbekannte Krankheit

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