Die Lymphstau-Diagnose erfolgt anhand der typischen Symptome

Aus der Serie: Lymphstau, was ist das?

In der Regel ist es anhand der typischen Symptome für den Arzt leicht, beim Lymphstau eine Diagnose zu stellen. Allerdings ist es für die darauf folgende Behandlung sehr wichtig, ein Lymphödem von anderen Ödemen – zum Beispiel dem venösen Ödem – zu unterscheiden, und festzustellen, ob es sich um ein primäres oder ein sekundäres Lymphödem handelt.

Bei der Lymphstau-Diagnose sind vier Stadien zu berücksichtigen

Die Unterscheidung von einem venösen Ödem, also einem Ödem, das durch eine Beschädigung der Venen entsteht, ist meistens relativ leicht möglich: Sowohl die typischen, kastenförmig angeschwollenen Zehen (Kastenzehen) als auch das Stemmer-Zeichen treten nur bei einem Lymphödem auf. Das Stemmer-Zeichen ist immer dann positiv, wenn sich die Haut über den Zehen infolge der starken Schwellung nicht mehr in eine Falte legen lässt. Je nachdem, wie weit das  Lymphödem fortgeschritten ist, teilt der Arzt das Ödem bei der Lymphstau-Diagnose in vier verschiedene Stadien ein:

  • Im Stadium 0 ist der Lymphfluss zwar beeinträchtigt, es treten aber keine Beschwerden auf, da der Körper den Schaden noch ausgleichen kann.
  • Im Stadium 1 kommt es zu einer Schwellung, die allerdings nicht dauerhaft ist und sich über Nacht nach dem Hochlagern der Füße spontan zurückbildet. Die Haut über dem Ödem lässt sich in diesem Stadium noch ohne Probleme eindrücken.
  • Im Stadium 2 bildet sich die Schwellung weiterhin zurück, die Haut über dem Ödem lässt sich jedoch nicht mehr eindrücken, da die Struktur des Bindegewebes bereits verändert ist (Fibrose).
  • Im Stadium 3 sind die Schwellung sowie die Vermehrung und Verhärtung des Bindegewebes dauerhaft und lassen sich nicht mehr vollständig rückgängig machen. Oft ist die Haut in Mitleidenschaft gezogen – sie ist verdickt und schuppig-rau.

Blutuntersuchungen können die Lymphstau-Diagnose absichern

Bei einem sekundären Lymphödem ist es im Rahmen der Lymphstau-Diagnose entscheidend, die Ursache für die Erkrankung ausfindig zu machen. Ein Lymphödem entsteht häufig infolge einer Operation, bei der ein bösartiger Tumor entfernt wurde, es kann jedoch auch durch bösartige Tumoren selbst ausgelöst werden. Viele bösartige Tumoren befallen bei ihrer Ausbreitung im Körper das Lymphgefäßsystem und bilden Tochtergeschwulste (Metastasen) in den Lymphknoten aus, wodurch es zu einem Lymphstau kommen kann. Eine bösartige Erkrankung kann der Arzt mit verschiedenen Untersuchungen ausschließen:

  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenuntersuchung
  • Computertomografie (bildgebende Untersuchung, mit deren Hilfe sich Organe und Gewebe im Körperinneren detailliert darstellen lassen)
  • bildliche Darstellung der Lymphgefäße mithilfe eines Kontrastmittels (Lymphszintigrafie)
  • Blutuntersuchungen