Die Hörsturz-Ursachen sind oft unklar

Die genauen Hörsturz-Ursachen sind bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Praxisvita verrät, welche Auslöser in Betracht kommen und wie Ärzte den Hörsturz behandeln.
Welche genauen Entstehungsmechanismen und Hörsturz-Ursachen es gibt, ist noch nicht endgültig geklärt. Daher sprechen Mediziner auch von einem idiopathischen Hörverlust (idiopathisch = ohne erkennbare Ursache). Es gibt allerdings verschiedene Theorien, wie ein Hörsturz entstehen kann.
Ursache Durchblutungsstörungen?
Als eine der häufigsten Hörsturz-Ursachen werden Durchblutungsstörungen im Bereich des Innenohrs vermutet. Es besteht aus dem Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan) und der sogenannten Hörschnecke (Cochlea), in der die eigentliche Schallwahrnehmung stattfindet. Die Hörschnecke wird durch sehr feine Blutgefäße (Kapillaren) versorgt. Wenn die Blutversorgung in bestimmten Bereichen der Cochlea ausfällt, kann der Betroffene in den Frequenzbereichen, für die der jeweilige Hörschnecken-Abschnitt zuständig ist, nichts mehr hören. Wenn das Gehör komplett ertaubt, ist es wahrscheinlich, dass ein größeres Gefäß verstopft ist. Das ist der derzeitige Stand der Forschung. Unzweifelhafte Belege dafür liegen allerdings bislang nicht vor.

Weitere Hörsturz-Ursachen
Doch es gibt auch andere mögliche Hörsturz-Ursachen. So vermuten Experten bei einem Hörverlust in höheren Tonfrequenzen, dass die sogenannten Haarzellen trotz ausreichender Durchblutung plötzlich nicht mehr richtig arbeiten. Diese Zellen sind die empfindlichen kleinen Sinneszellen im Innenohr, die Schallwellen in Nervensignale umwandeln. Über den Hörnerv gelangen die Signale dann ins Gehirn. Ist dieser Mechanismus an einer Stelle beschädigt, leidet darunter die Hörfähigkeit. Eine weitere der möglichen Hörsturz-Ursachen ist, dass der Druck einer bestimmten Innenohr-Flüssigkeit zu hoch wird, weil sie im Überschuss produziert wird oder nicht ausreichend ablaufen kann – in dem Fall sprechen Ärzte von einem endolymphatischen Hydrops.

Warum es zu diesen Fehlfunktionen des Innenohrs kommt, ist bis heute unbekannt. Diskutiert werden verschiedene mögliche Risikofaktoren wie Stress, Bluthochdruck, Autoimmunkrankheiten (zum Beispiel rheumatische Erkrankungen) oder bestimmte Virusinfektionen. Bislang ließen sich solche Zusammenhänge jedoch noch nicht sicher nachweisen.