Die Helicobacter-Diagnose erfolgt durch unterschiedliche Tests

Aus der Serie: Was ist Helicobacter pylori?

Um die Helicobacter-Diagnose zu stellen, kann der Arzt verschiedene Tests durchführen. Praxisvita erklärt, wann zum Beispiel eine Blutprobe gemacht wird und welche Tests sonst noch möglich sind.

Für die Helicobacter-Diagnose kann der Arzt verschiedene Tests durchführen. Anhand einer Blutprobe lässt sich zum Beispiel bestimmen, ob im Blut Antikörper gegen das Bakterium Helicobacter pylori vorhanden sind.

Ein positiver Antikörpertest bei der Helicobacter-Diagnose bedeutet, dass ein Mensch bereits mit dem Bakterium in Kontakt gekommen ist und dass sein Immunsystem versucht hat, sich gegen den Eindringling zur Wehr zu setzen. Allerdings ist ein solcher Nachweis auch dann noch positiv, wenn sich der Krankheitserreger selbst schon lange nicht mehr im Körper befindet, zum Beispiel nach einer erfolgreichen Therapie. Um eine sichere Helicobacter-Diagnose zu stellen, sind deshalb auf jeden Fall weitere Untersuchungen notwendig. Im einfachsten Fall kann der Arzt den Krankheitserreger in einer Stuhlprobe nachweisen.

Helicobacter-Diagnose kann mit Harnstoff-Atemtest bestätigt werden

entzündete Magenschleimhaut
Helicobacter pylori verursacht eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut Foto: Fotolia

Häufig wendet der Arzt den Harnstoff-Atemtest für die Helicobacter-Diagnose an. Hierbei verabreicht der Arzt dem Betroffenen ein besonderes Harnstoff-Präparat. Harnstoff enthält neben anderen chemischen Elementen ein Kohlenstoffatom. Dieses Kohlenstoffatom lässt sich auf eine bestimmte Weise chemisch markieren, sodass es von einem normalen Kohlenstoffatom unterscheidbar ist. Durch die Markierung entsteht der sogenannte C13-Harnstoff. Bei Menschen, die mit Helicobacter infiziert sind, zersetzt das Bakterium den C13-Harnstoff im Magen in Kohlendioxid und Ammoniak. Das Kohlendioxid, welches das markierte Kohlenstoffatom enthält, atmet der Betroffene aus und der Arzt kann es in der Atemluft nachweisen. Findet sich der markierte Kohlenstoff in der Atemluft, ist die Helicobacter-Diagnose bestätigt.

Oft sind die Symptome einer Helicobacter-Infektion so unspezifisch, dass der Arzt die Infektion eher zufällig im Rahmen eine Magenspiegelung entdeckt, die er durchführt, wenn der Verdacht auf eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder ein Magengeschwür besteht. Um beim Verdacht auf eine Helicobacter pylori Infektion eine sichere Diagnose zu stellen, entnimmt der Arzt bei der Magenspiegelung eine Gewebeprobe.

Bei einer Helicobacter pylori Infektion wird eine Gewebeprobe mithilfe verschiedener Tests untersucht

  • In einer Bakterienkultur im Labor wird der Erreger angezüchtet und nachgewiesen.
  • Mithilfe eines Urease-Tests lässt sich feststellen, ob das von Helicobacter pylori produzierte Enzym Urease in der Gewebeprobe enthalten ist.
  • Der Erreger selbst kann in der entnommenen Gewebeprobe mit einer speziellen Technik angefärbt werden, sodass er unter dem Mikroskop sichtbar ist.
  • Bei einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) kommt es zu typischen Veränderungen der Magenschleimhaut. Auch diese lassen sich unter dem Mikroskop nachweisen, um bei einer Helicobacter pylori Infektion eine Diagnose zu stellen.