Die größten Osteoporose-Irrtümer

Milch schützt vor Osteoporose. Nicht nur in der Jugend, sondern ein Leben lang. Ein Liter Milch deckt den durchschnittlichen Tagesbedarf von 1000 Milligramm Kalzium ab
Milch schützt vor Osteoporose. Nicht nur in der Jugend, sondern ein Leben lang. Ein Liter Milch deckt den durchschnittlichen Tagesbedarf von 1000 Milligramm Kalzium ab

Osteoporose ist eine gruselige Krankheit: Der Knochen schwindet, Stürze führen zu üblen Brüchen. Gerade darum kursieren unzählige Ratschläge, wie man sich vor dem Knochenschwund schützen kann. Doch nicht alle sind wahr.

Knochen werden im Alter eben brüchig, da kann man nichts machen, oder? Doch! Dass Osteoporose eine unvermeidliche Alterserscheinung sein soll, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Ebenso wie die Annahme, es sei eine reine Frauenkrankheit. Denn: Etwa jeder fünfte Betroffene ist ein Mann.

Osteoporose ist ein schleichender Prozess, bei dem das Skelett zermürbt wird. Hauptursache ist Kalziummangel. Die Knochen befinden sich in einem permanenten Umbauprozess. Baut der Körper mehr Kalzium aus den Knochen ab als er ihnen zuführt, wird es kritisch. Oft wird die Gefahr zu spät erkannt, weil die Krankheit lange Zeit schmerzlos verläuft. Wir räumen mit den häufigsten Irrtümern auf und geben Tipps zur Vorbeugung.

Pillen sind schuld an Osteoporose

Halbwahr! Nicht alle schaden

Wer Medikamente nimmt, braucht nicht gleich in Panik zu geraten. Nicht alle greifen die Knochensubstanz an. Vorsicht geboten ist zum Beispiel bei Kortisontabletten, Schilddrüsenhormonen, Blutverdünnern, Mitteln gegen Epilepsie oder Vitamin-A-Präparaten. Setzen Sie die Tabletten aber nicht eigenmächtig ab. Experten raten zur regelmäßigen Bestimmung der Knochendichte. So kann bei Bedarf rechtzeitig eine Therapie begonnen werden.

Milch im Kindesalter schützt

Falsch! Auch im Alter vorbeugen

Milch im Kindesalter ist gut für das Wachstum der Knochen. Mehr nicht. Mit 30 Jahren ist die maximale Knochendichte erreicht. Dann beginnt der Knochenabbau, der sich bei Frauen mit den Wechseljahren (bei Männern ab 60) verstärkt. Jetzt ist Vorbeugung noch wichtiger.

Bewegung führt zu neuen Brüchen

Falsch! Sport stärkt die Knochensubstanz

Rückenschmerzen, verringerte Körpergröße oder ein Rundrücken können Zeichen für Wirbelbrüche sein. Viele glauben dann, sich schonen zu müssen. Aber das ist falsch. Druck und Zug am Knochen durch regelmäßigen Sport fördern den Knochenaufbau. Gut für Osteoporose-Patienten sind Tanzen, Treppensteigen und ein gezieltes Krafttraining. Dabei werden Muskelkraft und Koordination gestärkt. Das beugt Stürzen vor.

Kalzium reicht aus

Falsch! Knochen brauchen Vitamin D

Kalzium ist die Hauptsubstanz der Knochen. Neben Milch und Milchprodukten sind grüne Gemüsesorten gute Quellen. Bei den Früchten enthalten Beeren reichlich Kalzium. Damit der Körper das Kalzium in die Knochen einbauen kann, ist Vitamin D erforderlich. Es wird mit Hilfe von Sonnenstrahlen in der Haut gebildet. Deshalb ist der Aufenthalt im Freien sehr wichtig. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich Vitamin-D-Tabletten besorgen (Apotheke).

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