Die genauen Rosazea-Ursachen sind bislang nicht geklärt

Aus der Serie: Rosazea

Bei einer Rosazea (Rosacea) sind die genauen Ursachen bislang nicht geklärt. Es handelt sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung. Die Entzündungen führen zu geröteter Haut, knotigen Verdickungen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln).

Mehrere Faktoren kommen als Rosazea-Ursache in Frage

Vermutlich sind mehrere Faktoren an der Entstehung einer Rosazea beteiligt: So sind offenbar angeborene Störungen im Abwehrsystem (Immunsystem) des Körpers, UV-Strahlung, bestimmte Entzündungsreaktionen im Körper, Veränderungen in der Blutgefäß- und Lymphgefäßregulation, Entzündungen von Nerven sowie die Reaktion auf Organismen auf der Haut ursächlich beteiligt. Wahrscheinlich spielen auch genetische Faktoren eine Rolle: Bei rund 40 Prozent aller Menschen mit Rosazea ist ein weiteres Familienmitglied ebenfalls daran erkrankt.

Bei Rosazea-Betroffenen ist wahrscheinlich auch die Regulation von Blutgefäßen im Gesicht und Gehirn gestört: Die Gefäße sind erweitert und ausgedehnt, wodurch das Gewebe vermehrt durchblutet wird. Dadurch entstehen im Gesicht dauerhafte Hautrötungen, sogenannte Erytheme. Zudem stauen sich in kleinen und größeren Venen und Lymphgefäßen Flüssigkeiten an, wodurch der Sauerstoffgehalt im Blut in diesen Gefäßen erniedrigt ist.

Eine Rolle bei der Rosazea-Ursache spielt vermutlich auch eine angeborene Störung des Immunsystems. Dieses produziert bestimmte Stoffe zur Abwehr von Krankheitserregern auf der Körperoberfläche, sogenannte antimikrobielle Peptide. Bei der Rosazea sind die Produktion und Aktivierung eines bestimmten Peptids gestört, was zur Entstehung von entzündlichen Prozessen an der Haut führt und so vermutlich zur Erkrankung beiträgt.

Eine weitere mögliche Ursache für die Rosazea-Entzündungen ist die Haarbalg-Milbe Demodex folliculorum. Diese Milbe findet sich natürlich auf der menschlichen Haut. Bei Rosazea-Betroffenen kommt sie jedoch im Übermaß vor, was eine Abwehrreaktion des Immunsystems auslöst und so zu Entzündungen führt.

Bei der Rosazea reagiert die Haut zudem überempfindlich auf bestimmte Umwelteinflüsse. Betroffene beklagen dann eine plötzliche, vorübergehende Rötung des Gesichts, die durch eine erhöhte Durchblutung entsteht. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, welche diese Reaktion verstärken und Krankheitsschübe auslösen.

Weitere Risikofaktoren für einen Krankheitsschub bei einer Rosazea

  • intensive Sonnenstrahlung (UV-Strahlung)
  • abrupte Temperaturwechsel (zum Beispiel bei Saunagängen, heißen Bädern oder im Winter beim Wechsel zwischen warmer Raumluft und kalter Außenluft)
  • Bluthochdruck
  • hormonelle Schwankungen
  • emotionaler Stress
  • scharfe oder heiße Speisen und Getränke
  • Alkohol
  • Sport
  • chemische Stoffe wie Seifen oder Kosmetika