Die Gehirnerschütterung - eine unterschätzte Gefahr!
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Die Symptome einer Gehirnerschütterung werden häufig falsch gedeutet. Dabei kann unser Gehirn dauerhaft Schaden nehmen, wenn die Verletzung nicht richtig behandelt wird. Wie Sie den größten Risiken aus dem Weg gehen und wie Sie erste Hilfe leisten können.
Nur ein kurzer Aufprall, ein Schlag gegen den Kopf, dann Kopfschmerzen. Aber scheinbar nichts Ernstes. Und keineswegs ein Grund, zum Arzt zu gehen. Eine gefährliche Fehleinschätzung! Denn wie Mediziner festgestellt haben, kann eine Gehirnerschütterung schwerwiegende Folgen haben. Praxisvita erklärt, wie Sie eine Verletzung erkennen und was Sie im Notfall beachten müssen.
Was geschieht bei einer Gehirnerschütterung im Kopf?
Bei einem Aufprall wird das Gehirn heftig gegen die Schädelwand gestoßen. Dadurch kann eine Schwellung entstehen – die sich gegen die begrenzende Schädeldecke nicht ausdehnen kann. Die Folge: Es entsteht Druck, der nicht entweichen und das Gehirn schädigen kann. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einer Hirnblutung kommen.

Wie zeigt sich eine Gehirnerschütterung?
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen – das sind typische Anzeichen eines leichten Schädel-Hirn-Traumas, wie Ärzte eine Gehirnerschütterung auch nennen. Wenn der Betroffene kurz bewusstlos war und anschließend Gedächtnisstörungen hat, sollte man sofort den Notarzt rufen. Denn die Symptome einer Gehirnerschütterung und einer lebensbedrohlichen Hirnblutung unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht.
Was unternimmt der Arzt?
Nach einer gründlichen Untersuchung des Allgemeinzustandes überprüft der Arzt die Reflexe und schaut durch die Pupille auf den Augenhintergrund. Dadurch stellt er fest, ob Anzeichen für einen erhöhten Druck im Gehirn vorliegen. Bei Verdacht auf ein schweres Schädel-Hirn-Trauma wird dann eine Computertomografie gemacht und der Schädelknochen geröntgt. Endgültige Sicherheit verschafft eine Magnetresonanztomografie (MRT), denn hier werden auch kleine Hirngewebsschäden sichtbar. In der Regel wird der Patient 24 Stunden lang beobachtet, da gefährliche Hirnschwellungen manchmal erst mit einem Tag Verzögerung auftreten.
Welche Risiken bestehen?
Das Problem bei Gehirnerschütterungen: Da sich viele Betroffene unmittelbar nach dem Sturz nicht beeinträchtigt fühlen, gehen sie nicht zum Arzt und nehmen ihre üblichen Tätigkeiten zu schnell wieder auf. Treten die Symptome dann einen Tag oder sogar noch später wieder auf, werden sie häufig nicht mehr mit einer möglichen Gehirnerschütterung in Verbindung gebracht. Das kann böse Folgen haben, denn unberücksichtigt löst die Erschütterung in mehr als der Hälfte der Fälle das sogenannte postkommotionelle Syndrom aus. Die Betroffenen leiden dann zum Teil noch jahrelang immer wieder an Schwindel, Übelkeit, Reizbarkeit, vermehrtem Schwitzen und Kopfschmerzen.
Wie verläuft die Heilung bei Gehirnerschütterung?

Bei einer Gehirnerschütterung helfen nur absolute Ruhe und körperliche Schonung. Mediziner empfehlen Betroffenen, sich mindestens eine Woche lang von äußeren Reizen abzuschirmen – also das Mobiltelefon so häufig wie möglich auszuschalten, die Zeit vor dem Computer und dem Fernseher sowie das Bücherlesen stark einzuschränken. Beschwerden klingen in der Regel innerhalb von drei bis sieben Tagen ab. Ist die Gehirnerschütterung übergangen worden und liegt bereits ein postkommotionelles Syndrom vor, kann auch dieses durch strikte Bettruhe geheilt werden. Die Therapiezeit verlängert sich in diesem Fall allerdings häufig auf das Doppelte. Zur Akutbehandlung: Gegen starke Kopf- und Nackenschmerzen helfen Schmerzmittel. Übelkeit lässt sich häufig durch ein erwärmtes Kirschkernkissen und Naturheilmittel wie Melissentee lindern (3 bis 4 Tassen täglich).
Wie leiste ich Erste Hilfe?
Die wichtigste Regel: Wer nach einem Sturz – auch nur kurz – das Bewusstsein verliert, braucht schnell notärztliche Hilfe und sollte bis zur Ankunft des Krankenwagens nicht allein gelassen werden! Damit Erbrochenes nicht in die Luftröhre gelangt, müssen Bewusstlose vorsichtig in die stabile Seitenlage gebracht werden. Ist der Betroffene wieder bei Bewusstsein, sollte er mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden, zum Beispiel auf zusammengerollten Decken oder Jacken. Dies verringert die Gefahr einer lebensgefährlichen Hirnblutung.