Die Ferse schmerzt: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
Wenn die Ferse schmerzt, ist jeder Schritt unangenehm. Zu den Schmerzen können sich auch Rötungen und Schwellungen an der Fußsohle und an der Achillessehne dazugesellen. Die Ursachen dieser Beschwerden lassen sich behandeln und durch die richtigen Vorbeugemaßnahmen sogar verhindern.

Die Ferse schmerzt beim Auftreten, schnelles Gehen ist nicht mehr möglich und beim Treppensteigen können nur noch die Fußspitzen benutzt werden. Solche Beschwerden lassen sich durch eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten beheben. So weit muss es aber gar nicht kommen: Mit dem Wissen über die Ursachen und die richtigen Präventionsmaßnahmen gehören Schmerzen in der Ferse der Vergangenheit an.
Ferse schmerzt: Ursachen und mögliche Probleme
Wenn die Ferse schmerzt, liegt es meist nicht am Knochen, sondern am Gewebe, das die knöchernen Strukturen des Fußes umgibt. Das filigrane Zusammenspiel aus Muskeln, Faszien, Nervenbahnen, Bändern und Sehnen ist gerade in den Füßen sehr komplex. Daher können Fehlstellungen, falsches Gehen, immer gleiches Schuhwerk oder einseitige Bewegungen unangenehme Schmerzen auslösen.
Häufig sind verkürzte Muskeln die Ursache dafür, dass die Ferse schmerzt. Zu einem unangenehmen Stechen kann auch die sogenannte Haglundferse führen – ein Überbein am oberen Rand des Fersenknochens, das Gewebsentzündungen verursachen kann. Zudem kommt auch die Plantarsehne an der Fußsohle als weitere Ursache infrage, wenn sie beispielsweise entzündet ist. Dann handelt es sich um eine Plantarfasziitis.
Auch Erkrankungen und Verletzungen können Schmerzen an der Ferse zur Folge haben. Dazu gehören:
- Tarsaltunnelsyndrom (eingeklemmter Nerv)
- Frakturen im Fuß, am Fersenbein oder im Sprunggelenk
- Morbus Bechterew (rheumatische Entzündung, bei der es zu einer Versteifung der Wirbelsäule kommt und dadurch auch Schmerzen in Beinen und Füßen entstehen können)
- Tumorerkrankungen oder Zysten
- Schäden an der Nervenwurzel am Kreuzbein (sogenanntes S1-Syndrom)
Hinweis: Ob Erkrankungen vorliegen, kann nur ein Arzt feststellen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte der Hausarzt oder ein Orthopäde aufgesucht werden, um die Fersenschmerzen abklären zu lassen.
Häufige Begleitsymptome bei Fersenschmerzen
Grundsätzlich ist die Lokalisation der Schmerzen bei der Diagnose von entscheidender Bedeutung. Viele verspüren beispielsweise ein bohrendes Stechen in der Fußsohle, während sich bei anderen der hintere Teil des Fersenbeins bemerkbar macht.
Mit den Fersenschmerzen können auch andere Symptome einhergehen, wie:
- Schwellungen, Verhärtungen und Rötungen
- Anlaufschmerzen
- eine eingeschränkte Beweglichkeit
- besonders starke Schmerzen beim Treppensteigen und
- Probleme beim Belasten und Abrollen des Fußes
Schmerzen in der Ferse: Diagnose
Ein Arzt wird zunächst das individuelle Gangbild und die Position beim Stehen beurteilen. So fallen bereits mögliche Fehlstellungen wie X-Beine oder eine verkürzte Wadenmuskulatur auf. Vor allem Letztere kann sich negativ auf die Achillessehne zwischen Wade und Fersenbein auswirken und so Fersenschmerzen auslösen.
Wenn die Ferse im hinteren Teil schmerzt, ist dies ein Hinweis auf Probleme mit der Achillessehne oder den angrenzenden Schleimbeuteln. Zudem kann eine verkürzte Achillessehne für den berüchtigten Fersensporn sorgen.
Bei der Erstellung einer Diagnose helfen Röntgenbilder, Ultraschall sowie ein Blutbild, um mögliche Entzündungen zu identifizieren.
Behandlungsmöglichkeiten von Fersenschmerzen
Die gute Nachricht vorweg: Nur in seltenen Fällen muss operiert werden, wenn die Ferse schmerzt. Oftmals lässt sich das Problem auch mit gezieltem Training und einer Korrektur von Fehlstellungen in den Griff bekommen.
Schmerzen in der Ferse, die durch verkürzte Muskeln in Wade und Füßen sowie durch eine gespannte Achillessehne entstehen, lassen sich bereits durch einfache Dehnungsübungen minimieren oder ganz beseitigen. Aber auch durch Stoßwellen kann ein Behandlungserfolg erzielt werden. Durch die Therapie entspannt sich das Gewebe am Unterschenkel sowie im Fuß.
Fersenschmerzen vorbeugen – so geht‘s
Damit es erst gar nicht zu Schmerzen an der Ferse kommt, sind ein richtiger Gang und die Korrektur von möglichen Fehlstellungen das A und O. Durch eine individuell abgestimmte Physiotherapie oder Schuheinlagen könne Fehlstellungen effektiv behandelt werden.
Generell ist es ratsam, keine drückenden Schuhe zu tragen und regelmäßig zwischen mehreren Paaren mit guter Dämpfung zu wechseln, damit es nicht zu einer einseitigen Belastung kommt. Man sollte zudem jede Gelegenheit nutzen, barfuß zu laufen. So stärkt man die kleinen und größeren Muskelpartien in den Füßen.
Auch Dehnübungen zählen zu den wichtigsten Maßnahmen, wenn es um die Prävention von Fersenschmerzen geht. Denn mit ihnen lassen sich Verkürzungen der Bänder entgegenwirken.
Eine gute Übung für zuhause: Mit den Händen an der Wand abstützen und ein Bein nach hinten führen – das andere Bein bleibt im normalen Stand und das Knie ist etwas gebeugt. Die Fußsohle des hinteren Beins möglichst flach auf dem Boden halten. Dadurch kommt es zu einer leichten Dehnung oberhalb der Ferse und in den Waden. Die Dehnung für 20 Sekunden halten und anschließend das Bein wechseln.
Quelle:
- Differenzialdiagnosen Fersenschmerzen, in: Docmedicus Gesundheitslexikon
- Ursachen Fersensporn, in: Docmedicus Gesundheitslexikon