Die erste Impfung beim Baby: Was Eltern wissen sollten

Nach der sechsten Lebenswoche ist sie möglich – die erste Impfung beim Baby. Welche Impfungen empfiehlt die Ständige Impfkommission für Säuglinge? Und mit welchen Nebenwirkungen müssen Eltern rechnen? Alles über Ablauf und Verträglichkeit der Impfungen beim Baby.

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Impfungen sind ein viel diskutiertes und emotionales Thema. Vor allem, wenn es um die eigenen Kinder geht. Besonders die erste Impfung beim Baby bereitet vielen Eltern sorgen. Schließlich möchte man wirklich alles richtig machen: Geschützt soll das Kind sein, aber niemand möchte dem Neugeborenen mehr zumuten als nötig. Welche Impfungen für Babys wichtig sind und zu welchen Zeitpunkten sie anstehen.

Baby sollte erste Impfung so früh wie möglich erhalten

Viele Eltern möchten lieber erst nach einem halben Jahr die ersten Impfungen durchführen lassen, weil sie der Meinung sind, die Impfung belaste den Säugling zu sehr. Aber viele der Erkrankungen, gegen die die Impfungen schützen, wie zum Beispiel Keuchhusten, Hämophilus influenza B, Pneumokokken oder Rotaviren sind besonders für die Kleinsten gefährlich. Aus diesem Grund sollte die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts unbedingt eingehalten werden, wenn keine triftigen Gründe dagegen sprechen.

Erste Impfung beim Baby: Wann ist sie fällig?

Ab der achten Lebenswoche stehen laut STIKO-Empfehlung drei Impfungen an, die insgesamt vor acht Erkrankungen schützen.

Zwei der Impfstoffe – die 6-fach-Impfung und die Pneumokokken-Impfung – werden in den Oberschenkel gespritzt (in jede Seite eine Spritze), die dritte Impfung ist eine Schluckimpfung. Das klingt viel, in der Regel werden sie aber gut vertragen. Selbst Frühgeborene werden ab der achten Woche nach ihrer Geburt geimpft, sind also dann noch viel kleiner und jünger als reifgeborene Kinder bei der ersten Impfung. Und auch die Frühchen vertragen die Impfungen im Normalfall gut.

6-fach-Impfung beim Baby schützt vor gefährlichen Krankheiten

Die 6-fach-Impfung schützt das Baby gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Poliomyelitis (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Hämophilus influenza B (Bakterium, das schwere Kehlkopfentzündungen mit Erstickungsgefahr auslösen kann) und Hepatitis B.

Die zweite Impfung, die in den anderen Oberschenkel geimpft wird, wirkt gegen Pneumokokken, also Erreger von schweren bakteriellen Infekten, die insbesondere bei Kindern unter zwei Jahren tödlich verlaufen können. Pneumokokken können unter anderem zu Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen und einer Sepsis (Blutvergiftung) führen.

Beide Impfungen, die 6-fach-Impfung und die Pneumokokkenimpfung, müssen dreimal im Abstand von vier Wochen und dann ein viertes Mal sechs Monate nach der dritten Impfung verabreicht werden. Nach der zweiten Impfung ist bereits von einem gewissen Schutz auszugehen.

Schluckimpfung bei Babys erster Impfung: Schutz vor Rotaviren

Die dritte Impfung beim ersten Impftermin wirkt gegen die sogenannten Rotaviren. Es handelt sich dabei um Erreger von Magen-Darm-Infekten. Die Austrocknung durch massives Erbrechen und Durchfall macht bei Kindern unter zwei Jahren oft eine Behandlung im Krankenhaus nötig.

Diese Impfung wird als Schluckimpfung verabreicht und muss je nach Impfstoff zweimal beziehungsweise dreimal im Abstand von je vier Wochen eingenommen werden. Babys können die erste Impfung gegen Rotaviren zwischen der vollendeten 6. und der 12. Lebenswoche erhalten. Die STIKO empfiehlt, dass die Impfserie gegen Rotaviren je nach Impfstoff bis zum Alter von 16 bzw. 22 Wochen abgeschlossen sein sollte. Ganz verhindern kann die Impfung die Erkrankung nicht. Aber wenn ein Kind doch erkrankt, ist der Verlauf nicht so schwer, sodass eine Krankenhausbehandlung nicht notwendig wird.

Erste Impfung beim Baby: Erfahrungen des Kinderarztes nutzen

Derzeit gibt es viele unterschiedliche Meinungen zum Thema Impfen bei Babys. Die Sorgen und Fragen vieler Eltern sind verständlich. Helfen kann da nur eine Aufklärung durch den Kinderarzt, der auch über mögliche Nebenwirkungen aufklärt. Eltern sollten sich also diesbezüglich vertrauensvoll an ihn wenden – keiner hat so viel Erfahrung mit Impfungen bei Babys wie Kinderärzte.

Erste Impfung beim Baby: Fieber als Nebenwirkung möglich

In der Regel vertragen Babys die erste Impfung gut. Manchmal verhalten sich die Kinder am Tag der Impfung etwas unruhiger als sonst. Innerhalb der ersten 48 Stunden haben manche Babys nach der ersten Impfung Fieber um 38,5 Grad Celsius, was ein Zeichen dafür ist, dass das Immunsystem aktiv ist. Dann spricht nichts dagegen, ein Paracetamol-Zäpfchen in altersangepasster Dosierung zu verabreichen. Nach der Rotavirusimpfung tritt bei manchen Babys Bauchweh auf. Dies ist aber eher selten der Fall.

Dagegen kommt es häufiger zu sogenannten Impfreaktionen: Rötungen und eine leichten Schwellung an der Impfstelle. Die Symptome klingen jedoch in der Regel rasch ab.

Verhalten nach dem Impfen beim Baby

Innerhalb der ersten drei Tage nach der ersten Impung kann das Baby unruhiger als gewöhnlich sein – vor allem, wenn lokale Impfreaktionen am Arm auftreten oder das Baby eine leicht erhöhte Körpertemperatur hat.

Für die Eltern ist wichtig zu wissen, dass Rotavirenpartikel über circa sieben Tage mit dem Stuhl ausgeschieden werden können, sodass eine Ansteckung der Eltern grundsätzlich möglich ist. Eine gründliche Handhygiene nach der ersten Impfung des Babys ist deshalb besonders nach dem Wickeln wichtig.

Quellen:

Impfempfehlungen für Kinder (0-12 Jahre), in: impfen-info.de

Impfen: Aktuelle Impfempfehlungen, in: kinderaerzte-im-netz.de

Impfkalender der Ständigen Impfkommission (2022), in: rki.de