Die besten Mittel gegen Haarausfall

Böse Überraschung in Bürste oder Kamm? Keine Panik! Wir verraten Ihnen, welche Mittel gegen Haarausfall wirklich helfen und welche typischen Auslöser es gibt.

Gesundes Haar mit diesen Hausmitteln
Foto: iStock/AleksandarNakic

Für die meisten von uns sind sie ein Ausdruck der Persönlichkeit: unsere Haare. Dünnen sie aus, zehrt das nicht nur am Selbstbewusstsein – auch die Angst vor einem kompletten Verlust nimmt zu. Wer täglich mehr als 100 Haare verliert, sollte die Ursache vom Arzt abklären lassen. Unter anderem kommen Nährstoffmangel, Infektionen, Stress oder Medikamente als Auslöser infrage. Am häufigsten aber ist der Verlust hormonell oder genetisch bedingt.

Geeignete Mittel gegen Haarausfall finden

Um den Grund und damit die geeigneten Mittel gegen Haarausfall zu finden, bieten viele Kliniken und Hautarzt-Praxen Spezialsprechstunden an: Nach eingehender Befragung entnimmt der Arzt rund 70 Haare und untersucht durch das sogenannte Tricho-Scan-Verfahren am Computer das Ausmaß des Haarverlustes.

Bei dem Verfahren kann der Arzt durch Lichtmikroskopie die jeweilige Wachstumsphase des Haares analysieren. Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten (je nach Umfang etwa 60–200 Euro) nur bei Verdacht auf eine Erkrankung.

Entspannung als Mittel gegen Haarausfall

Methoden wie autogenes Training und Meditation sind gute Mittel gegen Haarausfall: Beides schützt vor Stress und seinen schädlichen Folgen. Eine kurzzeitige Belastung versorgt den Körper zwar mit einem Extra-Schub an Energie. Wer aber wochenlang nicht zur Ruhe kommt, hat ein dauerhaft erhöhtes Level an Stresshormonen. Laut Studien greifen diese die Haarfollikel an.

Meditation entspannt Körper und Geist
Wer regelmäßig meditiert, reduziert sein Stresslevel. Foto: PeopleImages/iStock

Tipp: Oft hilft es schon, für zehn Minuten tief durchzuatmen, um Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen. Dafür vier Sekunden lang in den Bauch einatmen, Luft kurz halten und wiederum vier Sekunden lang ausatmen.

Einige Medikamente machen Mittel gegen Haarausfall wirkungslos

Der Schopf kann sich auch durch Nebenwirkungen von beispielsweise Cholesterin- und Blutdrucksenkern lichten. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt Alternativen.

Tipp: Geduld wahren und beobachten. Tritt drei bis vier Monate nach Wechsel des Medikaments eine Besserung der Haarfülle ein, war das alte Präparat mit hoher Wahrscheinlichkeit der Auslöser.

Auch nach Infektionen können Mittel gegen Haarausfall helfen

Massiver Haarverlust kann auch zwei bis drei Monate nach einer fiebrigen Infektion einsetzen und so ein gutes Mittel gegen Haarausfall erfordern. Der Grund: Die erhöhte Körpertemperatur schädigt die Haarwurzeln. Zudem werden die Haare während der Erkrankung mit Nährstoffen unterversorgt. Durch die gestörte Wachstumsphase lichtet sich das Haar später. Es dauert einige Wochen, bis Erholung einsetzt und die Haare wieder nachwachsen.

Tipp: Grüner Tee ist ein gutes Mittel gegen Haarausfall. Experten empfehlen, täglich mindestens eine Tasse zu trinken. Der Tee enthält Antioxidantien, welche die Haarzellen vor schädlichen Einflüssen schützen und dem Ausfall entgegenwirken.

Bei Nährstoffmangel: Biotin als Mittel gegen Haarausfall

Unsere Haare benötigen bestimmte Nährstoffe, um kräftig wachsen zu können. Besonders das B-Vitamin Biotin, Zink und Eisen unterstützen die Haargesundheit.

Tipp: Zwei Eier pro Woche und als Snack für zwischendurch eine Handvoll Nüsse täglich sind exzellente Vitamin-B-Lieferanten. Mit rotem Fleisch, Fisch und Haferflocken kann außerdem der Eisen- und Zinkbedarf gedeckt werden, daher gelten sie als gutes Mittel gegen Haarausfall.

Auch die Medizin liefert Mittel gegen Haarausfall

In der Apotheke finden sich viele rezeptpflichtige aber auch frei verkäufliche Mittel gegen Haarausfall. Ergebnisse der 2016 veröffentlichten Analyse der Stiftung Warentest, zeigen allerdings, dass nur die beiden Wirkstoffe Minoxidil (rezeptfrei in der Apotheke) und Finasterid (verschreibungspflichtig) den Haarausfall tatsächlich reduzieren und neuen Haarwuchs anregen konnten. Das Problem: Die Mittel haben häufig starke Nebenwirkungen die auch nach Absetzen (bei etwa einem Prozent) bestehen bleiben!

Finasterid etwa hat starke Auswirkungen auf hormonelle Vorgänge im Körper und wird daher nur Männern verschrieben. Als Nebenwirkung können Impotenz, Depressionen und Sehstörungen auftreten. Auch ist noch unklar, ob nicht ein Zusammenhang zwischen männlichem Brustkrebs und der Einnahme von Finasterid besteht.

Minoxidil ist zwar rezeptfrei, kann sich aber negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Schwangere oder stillende Frauen dürfen diesen Wirkstoff daher nicht einnehmen. Eine neue Studie weist nun darauf hin, dass ein noch relativ unbekannter Wirkstoff namens Thiocyanat Anlass zur Hoffnung geben könnte.

Körpereigener Wirkstoff: Ein medizinisches Mittel gegen Haarausfall ganz ohne Nebenwirkungen?

Laut einer 2017 veröffentlichten Studie soll der körpereigene Wirkstoff Thiocyanat ebenfalls ein effektives Mittel gegen Haarausfall sein. Bei diesem handelt es sich um ein natürliches Molekül unseres Körpers, das für die Aktivierung und Regulierung von Zelltätigkeit verantwortlich ist.

In der 36-wöchigen Studie konnte bei den Teilnehmern die Haardichte um bis zu 36 Prozent verbessert werden. Die Anzahl der gesunden Haare in der Wachstumsphase nahm zu (um bis zu 72 Prozent) und der Haarausfall ging insgesamt um bis zu 86 Prozent zurück. Dabei scheint das körpereigene Molekül keine Neben- oder Wechselwirkungen zu verursachen. Auch greift es nicht in den Hormonhaushalt ein und kann ebenfalls in Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.

Der weltweit führende Thiocyanat-Forscher Prof. Dr. Axel Kramer ist zuversichtlich, dass dieses Urmolekül Betroffenen verschiedener Haar-Erkrankungen helfen kann: „Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass Thiocyanat nicht bei allen Formen des Haarausfalls wirken sollte.“ Als Serum ist der Wirkstoff für Frauen und Männer rezeptfrei erhältlich (Apotheke, Onlineshop des Herstellers). Die einzige Einschränkung: An gänzlich kahlen Stellen kann Thiocyanat nichts mehr ausrichten, da es an den Haarwurzeln ansetzt.