Die beste Hilfe bei einem Bänderriss

Autsch! Es ist so schnell passiert: Wir fallen irgendwo herunter, stolpern, knicken um. Ein Bänderriss ist zwar eine typische Verletzung bei Sportlern. Aber auch im Haushalt kommen Unfälle mit solchen Folgen immer wieder vor.
Die Gardinen sind doch schnell aufgehängt, die Suppenschüssel ist schnell aus dem obersten Schrank geholt. Nur fix auf den Stuhl steigen und ...
Gelenkverletzungen sind schmerzhaft. Eine neue Therapie kann jetzt die Heilungszeit verkürzen.
Unnatürliche Bewegungen
Doch was genau ist eigentlich so ein Bänderriss? Bänder sind eine Art Gewebe, das über Gelenke hinweg die beweglichen Knochen miteinander verbindet. Auf diese Weise machen sie das Gelenk erst stabil. Dabei müssen die Bänder enorme Kräfte aushalten. Das tun sie auch – jedenfalls dann, wenn das Gelenk normal bewegt wird. Knicken wir aber zum Beispiel um, wird der Fuß unnatürlich nach innen verdreht. Das halten die Bänder auf der Außenseite des Sprunggelenks nicht aus. Sie werden überdehnt oder reißen im schlimmsten Fall.
Dann gilt es vor allem, das betroffene Gelenk ruhig zu stellen. Dafür gibt es spezielle Schienen oder Stützverbände. Wird der Bänderriss schnell behandelt, heilt er in der Regel ohne Folgen aus. Nach einigen Wochen kann das Gelenk wieder voll belastet werden. Für die Erstversorgung ist die PECH-Regel besonders wichtig.
Plötzlich sehr starke Schmerzen
Die vier Schritte dieser Regel helfen auch dabei, von Anfang an die Beschwerden der Verletzung zu lindern. Denn ein akuter Bänderriss verursacht urplötzlich sehr starke Schmerzen. Das Gelenk schwillt unmittelbar dick an. Mit so einer Verletzung sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen. Denn verheilt ein Bänderriss nicht richtig, kann das Gelenk dauerhaft instabil bleiben und sich schneller abnutzen.
Diese Punkte sollten Sie bei einem Verdacht auf Bänderriss abhandeln.
P wie Pause
Unterbrechen Sie sofort die Tätigkeit, bei der Sie sich verletzt haben. Haben Sie sich etwa den Fuß umgeknickt, treten Sie nicht mehr auf.
E wie Eis
Mehrmals am Tag bis zu 15 Min. Kühlung reduziert Schwellung und Schmerzen. Handtuch zwischenlegen, sonst drohen Erfrierungen.
C wie Compression
Bei einem Bänderriss werden auch Blutgefäße verletzt. Legen Sie einen Druckverband an, das reduziert die Schwellung.
H wie Hochlegen
Legen Sie deshalb das verletzte Gelenk möglichst hoch. Das verhindert Einblutungen.
Neben der "konservativen" Therapie, die vor allem aus Schonung und Krankengymnastik besteht, haben Mediziner auch die Möglichkeit, einen Bänderriss zu operieren. Ob tatsächlich operiert wird, hängt davon ab, welches Gelenk betroffen ist und wie stark die Verletzung ist. Eine Überdehnung des Daumengelenks (eine der häufigsten Verletzungen bei Wintersportlern) wird zum Beispiel fast immer operiert. Und auch bei einem Riss des vorderen Kreuzbandes im Knie wird in der Regel operiert. Der Chirurg kann dabei entweder das gerissene Band straffen und die Enden wieder aneinandernähen, oder er ersetzt das Band durch eine körpereigene Sehne.
Hyaluronsäure ins Gelenk spritzen
In jedem Fall schließt sich eine mehrwöchige Heilungsphase an. Abhilfe kann da ein neues Verfahren bieten, das bislang fast nur bei Leistungssportlern eingesetzt wurde. Dabei spritzt der Arzt in mehreren Sitzungen Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes. Solche Spritzen werden auch schon etwas länger zum Beispiel bei Arthrose verwendet. Bei einem Bänderriss stabilisiert der gelartige Stoff das Gelenk. Die Hyaluronsäure wirkt wie ein innerer Stützverband, der das Gewebe zusammenhält. So kann die Heilungsphase deutlich verkürzt werden. Patienten berichten, dass schon nach der ersten Behandlung die Schmerzen und die Schwellung zurückgehen, und sich das Gelenk stabiler anfühlt.
Am besten lassen Sie es aber gar nicht erst so weit kommen. Seien Sie bei der Hausarbeit immer schön vorsichtig.