Diagnose von Aphthen: Welche Untersuchungen sind nötig?

Aus der Serie: Aphthen

Der Arzt stellt Aphthen fest, indem er zur Diagnose die Mundhöhle und Mundschleimhaut eingehend inspiziert. Gegebenenfalls wird er auch den Genitalbereich untersuchen, weil auch hier Aphthen auftreten können.

Erkennbar sind Aphthen an ihrer runden und flachen Form. Die Schleimhautverletzungen schmerzen meist beim Essen und Sprechen. Sie treten einmalig oder gehäuft in Abständen von wenigen Monaten bis zu Jahren auf.

Der Arzt unterscheidet vier mögliche Arten von Aphthen

  • einzeln auftretende Aphthen (solitäre Aphthen)
  • Aphthen bei Säuglingen (Bednar-Aphthen)
  • Aphthen bei anderen Grunderkrankungen (zum Beispiel bei Morbus Behçet)
  • wiederkehrende Aphthen (chronisch-rezidivierende Aphthen)

Die sogenannten solitären Aphthen erkennt der Arzt daran, dass sie einzeln auftreten und in der Regel nicht wiederkehren. Sie entstehen beispielsweise nach Bissverletzungen oder während Infekten und heilen nach etwa ein bis zwei Wochen ab.

Bei Säuglingen treten Aphthen häufig nach winzigen Verletzungen des Gaumens durch beispielsweise starkes Saugen an der Flasche auf. Der Arzt erkennt die sogenannten Bednar-Aphthen an ihrer schmetterlingsförmigen Gestalt.

Bei der rheumatischen Erkrankung Morbus Behçet kommt es zu Gefäßentzündungen in vielen Organen des Körpers. Im Zusammenhang mit dieser Erkrankung stellt der Arzt Aphthen sowohl an der Mundschleimhaut als auch im Genitalbereich fest. Der Arzt stellt die Diagnose Morbus Behçet aber erst, wenn gleichzeitig auch eine Entzündung der Regenbogenhaut des Auges oder andere für Morbus Behçet typische Symptome vorhanden sind.

Der Größe und Form nach, teilt der Arzt Aphthen in drei Kategorien ein

  1. Minor-Aphthen sind kleiner als fünf Millimeter. Die Form ist rund oder oval mit einer gräulich-weißen Schicht im Zentrum der Wunde und einem schmalen roten Rand. Diese Form der Aphthe tritt häufig an der Wangen- und Lippenschleimhaut sowie Zungenrand und Zungenunterfläche auf und heilt nach etwa fünf bis zehn Tagen ab.
  2. Major-Aphthen sind eher selten. Die Schleimhautverletzungen können bis zu drei Zentimeter groß sein und treten oft an Lippen, dem weichen Gaumen und an den Gaumenbögen auf. Große Aphthen schmerzen meistens sehr und behindern die Betroffenen beim Kauen oder Sprechen. Der Arzt erkennt häufig eine dickere grau-grünliche Schleimhautschicht auf den Aphthen. Ist die Entzündung sehr stark, kann der Arzt eine Vergrößerung der Lymphknoten am Kopf ertasten. Major-Aphthen können bis zu sechs Wochen erhalten bleiben und bilden selten Narben.
  3. Herpetiforme (bläschenartige) Aphthen sind selten. Typisch sind zahlreiche, ein bis zwei Millimeter große, herpesartige und schmerzhafte Wucherungen in der gesamten Mundhöhle. Der Arzt erkennt oft bis zu 100 Aphthen gleichzeitig, die auch häufig ineinander übergehen.

Aphthen kommen auch im Rahmen anderer Krankheiten, wie beispielsweise den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, einer Zöliakie oder einer HIV-Infektion vor.