Diagnose verschiedener Gedächtnisstörungen

Aus der Serie: Gedächtnisstörungen

Die Diagnose, die hinter einer Gedächtnisstörung steht, stellt in den meisten Fällen der Hausarzt. Je nach Ursache der Gedächtnisstörung können Fachärzte wie Neurologen und Psychiater, aber auch Psychotherapeuten an der Diagnosefindung beteiligt sein.

Zu Beginn steht immer eine ausführliche Anamnese: Der Arzt fragt den Betroffenen, seit wann die Beschwerden bestehen, wie genau sie sich äußern, wie oft und in welchen Situationen sie auftreten. Bereits diese Angaben liefern ihm, zusammen mit dem Alter des Patienten und dem Eindruck, den dieser vermittelt, wichtige Hinweise auf die Ursache der Gedächtnisstörung.

Bei dem sogenannten Uhren-Zeichnen-Test malt der Patient in einen leeren Kreis das Zifferblatt einer Uhr und eine Zeigereinstellung. Das Ergebnis gibt Aufschluss über das Ausmaß von Hirnstörungen.

Angehörige in Diagnose einbeziehen

Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, Angehörige oder eventuelle Pflegekräfte des Betroffenen in die Diagnostik einzubeziehen: Gerade Menschen mit eingeschränkter geistiger Leistungsfähigkeit oder plötzlichen Aussetzern haben häufig Probleme, ihren Zustand realistisch einzuschätzen. Die sogenannte Fremdanamnese erleichtert bei Gedächtnisstörungen oft die Diagnose. Bei Verdacht auf Demenz gibt es außerdem verschiedene Tests, etwa den Mini-Mental-Status-Test und den Uhren-Zeichnen-Test, die verschiedene Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit prüfen.

Neurologische Untersuchungen zur Diagnose von Gedächtnisstörungen

In manchen Fällen führt der Arzt im Rahmen der Diagnose eine neurologische Untersuchung durch, bei der er zum Beispiel die Motorik (Koordination von Bewegungen) und die Funktion verschiedener Nerven kontrolliert.

EEG
Eine Elektroenzephalografie (EEG) misst mittels vieler Elektroden am Kopf die elektrische Aktivität des Gehirns und kann so eventuelle Veränderungen im Gehirn sichtbar machen. Foto: istock

Wenn er vermutet, hinter den Gedächtnisstörungen könnte eine bestimmte neurologische Erkrankung stecken, leitet er gegebenenfalls weitere Untersuchungen ein: Bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Kopfs können eventuelle Veränderungen im Gehirn sichtbar machen. Eine Elektroenzephalografie (EEG) misst mittels vieler Elektroden am Kopf die elektrische Aktivität des Gehirns. Zudem gibt es verschiedene Spezialverfahren der neurologischen Diagnostik, die in besonderen Fällen bei Gedächtnisstörungen zum Einsatz kommen.