Der Gesundheitspodcast: Völlig losgelöst? Was Sie über Schwindel wissen müssen

Jeder vierte Mensch hat mindestens einmal im Leben mit Schwindel zu kämpfen. Doch woher kommen die plötzlichen Gleichgewichtsbeschwerden? Was ihr tun könnt, damit es bei euch demnächst wieder völlig schwindelfrei zur Sache geht? Wir verraten es in einer neuen Folge VITATALK – dem Gesundheitspodcast.

Frau balanciert auf einem Baumstamm
Immer mittwochs: Eine neue Folge VITATALK Foto: gradyreese/iStock

„Völlig losgelöst von der Erde…“ - was Peter Schilling noch in seinem europaweitem Charthit „Major Tom“ Anfang der 80er-Jahre sang, ist für viele Betroffene leider eine eher unschöne Realität. Denn etwa jeder 5. Bis 6. Patient, der einen Neurologen aufsucht, klagt über Schwindelbeschwerden. Neben Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen ist Schwindel einer der drei häufigsten Gründe für eine neurologische Untersuchung. Betroffene leiden zudem meist unter Benommenheit, Panik, Kurzatmigkeit und Schweißattacken. Dabei handelt es sich bei Schwindel nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom, weiß Dr. Dagny Holly-Lee, Professorin für Neurologie und Leiterin des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums des Universitätsklinikums Essen.

„Schwindel ist eine Abstimmungsstörung zwischen der inneren Wahrnehmung und dem, was außen wirklich vor sich geht. Das heißt, man hat entweder das Gefühl, die Umwelt bewegt sich komisch um einen herum oder man selber bewegt sich komisch in der Umwelt – das kann ein Drehen oder Schwanken oder auch ein Benommenheitsgefühl sein“, erklärt die Professorin.

Wenn der Schwindel länger andauert

Zunächst einmal ist eine gründliche Anamnese des Arztes notwendig. Sehr häufig in der Normalbevölkerung ist der sogenannte gutartige Lagerungsschwindel. Dabei lösen bestimmte Bewegungen für kurze Zeit Schwindel aus – zum Beispiel beim nach oben schauen. Der Schwindel wird dann meist dadurch aktiviert, dass sich aus einem bestimmten Teil des Gleichgewichtsorgan ein kleines Ohrsteinchen löst und dann in einen der Bogengänge gerät. Behandelt werden kann dieser Schwindel mit Physiotherapie, damit das Steinchen wieder zurück rutscht.

Schwindel: Krankheit oder nur ein Symptom?

Auch Krankheiten können Ursache des Schwindels sein. So zum Beispiel Morbus Menière oder die Neuritis vestibularis, die Entzündung des Gleichgewichtsnervs.
Und auch Blutdrucksschwankungen, Durchblutungsstörungen, Herzrhythmusstörungen oder Diabetes sorgen manchmal für Schwindel.

Schwindel-Attacke: Welcher Arzt ist der richtige?

Wenn eine Schwindelsymptomatik auftritt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Welcher Arzt der richtige Ansprechpartner ist?. Pr. Dr. Dagny Holly-Lee erklärt: „Ob Hausarzt, HNO-Arzt oder Neurologe – Hauptsache ist, der Arzt interessiert sich für den Schwindel."

Unbedingt einen Arzt aufsuchen sollte man, wenn…

  • man nicht sprechen kann
  • man sich nicht richtig bewegen kann
  • man nicht laufen oder aufstehen kann

Übrigens: Man kann seinen Gleichgewichtssinn auch trainieren. Denn unser Gleichgewichtssinn funktioniert ähnlich wie ein Muskel: Wenn man ihn nicht benutzt, verkümmert er. Wer jetzt keine Lust auf anstrengende Gleichgewichtsübungen hat, hier noch ein kleiner Tipp: Tanzen, tanzen, tanzen. Denn das rhythmische Hin- und Herdrehen trainiert den Gleichgewichtssinn. Und wer nach dem Tanzen eine kleine Atempause braucht: Einfach in eine der interessanten VITATALK-Podcasts reinhören und dabei entspannt die Füße hochlegen. Ein garantiert schwindelfreies Vergnügen!

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