Der Acker-Schachtelhalm lindert Blasenentzündungen

Das Kraut des Acker-Schachtelhalms wirkt leicht harntreibend. Es hilft bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei schlecht heilenden Wunden.

Der Ackerschachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt

Acker-Schachtelhalm: Anwendung und Heilwirkung

Definition Acker-Schachtelhalm

Bezeichnung: Equisetum arvense Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae)
Gattung: Schachtelhalme (Equisetum)
Art: Acker-Schachtelhalm

Nach Angaben in der Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ehemals Bundesgesundheitsamt (BGA) wirkt das Kraut des Acker-Schachtelhalms leicht harntreibend. Anwendungsgebiete sind posttraumatische und statische Ödeme sowie bakterielle und entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß.

Zur äußeren Anwendung kommt das Kraut zur unterstützenden Behandlung schlecht heilender Wunden. Die Anwendung erfolgt in Form von Tee, Badezusätzen und Umschlägen. Der Tee sollte dabei mindestens 20 Minuten ziehen. Bei eingeschränkter Nieren- oder Herzfunktion sollte ein Arzt vor der Verwendung harntreibenden Tees konsultiert werden.

Im Acker-Schachtelhalm enthaltene Wirkstoffe

Das Kraut des Ackerschachtelhalms enthält Kieselsäure, Kalium- und Aluminiumsalze, Flavonoide, Glykoside und Ester von Quercetin und Kämpferol. Ebenso kommen Equisetolsäure und Spuren von Alkaloiden (Nicotin, Palustrin) vor.

Verbreitung

Der Acker-Schachtelhalm hat sich über nahezu die gesamte Nordhalbkugel verbreitet. Durch Verschleppung wurde er jedoch vereinzelt auch schon auf der Südhalbkugel gefunden. Man findet ihn vor allem auf Äckern, an Wegen und auf Bahndämmen. Neben dem Acker-Schachtelhalm gibt es in den gemäßigten Breiten Mitteleuropas noch zehn andere Schachtelhalmarten. Hierzu zählen etwa der Wald-Schachtelhalm und der Sumpf-Schachtelhalm. Speziell letzterer ist giftig. Vom Acker-Schachtelhalm unterscheidet er sich durch das untere Glied der Seitentriebe, das kürzer ist als die Stängelscheide.

Botanik

Acker-Schachtelhalm
Soll der Acker-Schachtelhalm für die Pflanzenheilkunde eingesetzt werden, dann sollten die unfruchtbaren, sattgrünen und jungen Sommertriebe geerntet werden. Sie enthalten die meisten Wirkstoffe Foto: Fotolia

Schachtelhalme zählen zu den Gefäßsporenpflanzen. Sie haben also keine Blüten und vermehren sich im Frühjahr durch hellbraune Sporentriebe. Die grünen Schachtelhalme stecken ineinander.

Andere Namen für den Acker-Schachtelhalm

Zinnkraut, Acker-Zinnkraut, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Schaftheu, Pfannebutzer, Scheuerkraut

Wissenswertes über den Acker-Schachtelhalm

Der Acker-Schachtelhalm ist Deutschlands Heilpflanze des Jahres 1997 (Heilkräuterfreunde Deutschlands). Lange Zeit wurde der Acker-Schachtelhalm in erster Linie zur Reinigung von Zinngegenständen verwendet. Hierher rührt auch sein volkstümlicher Name »Zinnkraut«. Ein Aufguss mit Acker/Schachtelhalm wird im Garten- und Ackerbau zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten wie Pilzen, Rost und Mehltau eingesetzt.

Die Heilkräfte der Pflanze entdeckte erst Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert wieder. Hunderte Jahre warne sie zuvor in Vergessenheit geraten. Wie schon in der Antike fand sie nun Einsatz gegen Rheuma, Gicht und zur Wundheilung.

Der sehr ähnlich aussehende Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) enthält Thiaminase, deren Abbauprodukte gelegentlich zu tödlichen Vergiftungen bei Pferden und Rindern führen können.