Demenzrisiko: Handschrift als Warnzeichen
Eine beginnende Demenz kann sich schon Jahre vor Ausbruch der typischen Symptome durch subtile Anzeichen zeigen. Eines davon ist eine Veränderung der Handschrift.
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Die Handschrift ist so unverwechselbar wie unser Fingerabdruck. Ist der persönliche Schreibstil einmal in der Schulzeit ausgebildet, bleibt er von Kindheit an bis ins Seniorenalter erhalten. Es gibt aber Krankheiten, bei denen sich unsere Schrift doch wandelt. So fanden Forscher heraus, dass sich bei einer Demenz die Handschrift bereits einige Jahre vor dem Auftreten der klassischen klinischen Symptome verändert.
So verändert sich die Handschrift bei einer beginnenden Demenz
Der Grund: Die individuellen Schriftmerkmale sind in einem Teil des Gehirns verankert, das Bewegungen steuert. Da bei Demenzerkrankungen auch motorische Zentren im Gehirn betroffen sind, die die Beweglichkeit der Finger steuern, können sich diese auf die Handschrift auswirken: Sie wird insgesamt unruhig, unleserlich und einzelnen Worten oder Buchstaben fehlt der Zusammenhang.
Verändertes Schriftbild bei anderen Erkrankungen
Auch bei anderen neurologischen Krankheiten kann sich das Schriftbild ändern – bevor die Betroffenen von ihrem Leiden überhaupt wissen. Bei der Parkinson-Erkrankung wird die Handschrift beispielsweise verkrampfter und zum Ende einer Zeile oder Seite hin kleiner. Bei einer Multiplen Sklerose bekommt die Schrift meist deutlichere Ausschläge nach oben.
Auch nach einem Schlaganfall oder einer schweren Herz- bzw. Lungenerkrankung erscheint das Schriftbild oft unleserlich – oder es werden Buchstaben ausgelassen, weil die Motorik gestört ist. Sogar wenn Leber und Niere schwächeln, ist das Schriftbild mitunter zittriger.
Veränderte Handschrift ist nicht immer ein Warnzeichen
Natürlich kann sich die Handschrift im Alter auch ohne Krankheit verändern: Ein natürliches Alterszittern ist z. B. normal: Es zeigt sich gleichmäßig in allen Buchstaben. Zudem werden die Finger mit den Jahren steifer – besonders, wenn jemand Arthrose, Rheuma oder Gicht hat. Dann fällt es zunehmend schwer, leserlich zu schreiben. Mit einem Handtrainer-Gummiball können Betroffene dann die Beweglichkeit der Finger verbessern.
Wer den Verdacht hat, dass eine Veränderung in seiner Schrift oder der Handschrift eines Angehörigen auf eine Demenz oder andere Erkrankung hindeuten könnte, sollte eine Ärzt:in kontaktieren – je früher ein solches Leiden erkannt wird, desto besser lässt sich mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern.
Quellen:
Saha, Rajib, et al. (2020): Handwriting Analysis for Early Detection of A lzheimer's Disease. In: Intelligent Data Analysis: From Data Gathering to Data Comprehension
What are the early signs of dementia?, in: medicalnewstoday.com