Delta-Variante: Ärzte warnen vor Taubheit und Gewebeschäden

Die Delta-Variante gilt als gefährlichste unter den bekannten Corona-Mutationen. Das liegt nicht nur daran, dass sie hochansteckend ist. Nun wurden nun Fälle von schweren Corona-Spätfolgen bekannt. So warnen Ärzte davor, dass die Delta-Variante zu Taubheit und Gewebeschäden führen könnte.

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Während das Infektionsgeschehen von Woche zu Woche abflacht und die Corona-Pandemie vorerst gebändigt zu sein scheint, zeichnet sich am Horizont die nächste Gefahr ab. Mediziner und Epidemiologen warnen davor, dass sich die erstmals in Indien entdeckte Delta-Variante hierzulande verbreiten und eine vierte Welle auslösen könnte. Wie gefährlich die Corona-Mutation sein könnte, zeigen nun Fälle aus Indien und Großbritannien.

Löst die Delta-Variante Gewebeschäden aus?

Wie die britische „Daily Mail“ schreibt, berichten indische Ärzte über mehrere Fälle von schweren Spätfolgen infolge einer Infektion mit der Delta-Variante. So habe ein Arzt aus Mumbai Patienten behandelt, denen Gliedmaßen amputiert werden mussten, weil das Gewebe durch eine schwere Durchblutungsstörung abgestorben sei. Man vermute, dass die Corona-Mutation für die Gewebeschäden verantwortlich ist.

Zwar sind Durchblutungsstörungen als seltene Folge einer COVID-Erkrankung bekannt, allerdings ist der Zusammenhang zwischen den indischen Fällen und der Delta-Variante noch nicht belegt. Der indische Arzt Dr. Abdul Ghafur erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg: „Wir brauchen mehr wissenschaftliche Untersuchungen, um analysieren zu können, ob diese neueren klinischen Entdeckungen mit B.1.617 in Verbindung stehen oder nicht", so Ghafur.“

Großbritannien: Fälle von Taubheit nach Infektion mit Delta-Variante

Über eine andere mögliche Spätfolge, die durch eine Infektion mit der Delta-Variante auftreten könnte, schreiben Mediziner im Fachjournal „BMJ Case Reports“. Demnach gäbe es in Großbritannien, wo die indische Mutation inzwischen vorherrscht, Einzelfälle von plötzlich einsetzender Taubheit. Ein Forschungsbericht der Universität Manchester zeigt, dass bei 7,6 der Corona-Patienten ein Hörverlust auftrat, 14 Prozent litten an einem Tinnitus – ein Symptom, das bereits beim Wildtyp beobachtet werden konnte.

Corona-Impfung gegen Delta-Variante weniger wirksam

Experten vermuten, dass die derzeit verfügbaren Vakzine weniger Schutz gegen die Delta-Variante bieten. Das zeigen die Entwicklungen in Großbritannien eindrücklich. Dort macht die Mutation den größten Anteil der Neuinfektionen aus. Fast 80 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien haben bisher eine Einmal-Impfung erhalten, mehr als 50 Prozent sind vollständig geimpft – und dennoch klettern die Infektionszahlen aktuell wieder hoch. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz wochenlang bei um die 20 lag, kratzt sie nun wieder an der 50er-Marke.

Hierzulande ist die Delta-Variante inzwischen außer in Thüringen und Bremen in jedem Bundesland aufgetreten, jedoch ist die Fallzahl überschaubar: Laut dem Robert Koch-Institut liegt der Anteil der Mutation bei drei Prozent. Trotzdem erwarten Experten, dass sich die Delta-Variante auch in Deutschland weiter ausbreiten und möglicherweise die hier vorherrschende Alpha-Variante verdrängen könnte.

Quellen:

Doctors in India claim highly-infectious 'Delta' variant is giving people GANGRENE and hearing loss, in: dailymail.co.uk

Gangrene, Hearing Loss Show Delta Variant May Be More Severe, in: bloomberg.com

Was wir über die Delta-Variante wissen, in: tagesschau.de

Bericht zu Virusvarianten von SARS-Cov-2 in Deutschland: rki.de