Delta-Variante: 5 Auswirkungen auf Geimpfte und Genesene
Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante wirkt sich nicht nur auf Ungeimpfte aus. Auch für Personen, die bereits durchgeimpft sind oder eine COVID-19-Infektion überstanden haben, gelten neue Regeln.
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Es sind keine guten Neuigkeiten, die RKI-Präsident Lothar Wieler zu verkünden hatte: Schätzungen zufolge belief sich der Anteil, den die hochansteckende Delta-Variante unter den Gesamtinfektionen in Deutschland einnimmt, in KW 23 (07. bis 13. Juni) auf 35 Prozent. Schlimmer noch: Da wir aktuell die 26. Kalenderwoche schreiben, müsse man mit einem Delta-Varianten-Anteil um die 50 Prozent rechnen.
Experten und Politik versuchen nun, sich der Ausbreitung der Virusmutation entgegenzustellen – mit neuen, strengeren Maßnahmen, die auch Auswirkungen für Geimpfte und Genesene mit sich bringen.
1. Delta-Variante: Quarantäne für geimpfte und genesene Kontaktpersonen
Die wohl größte Auswirkung, denen sich Geimpfte und Genesene dank der Delta-Variante gegenübersehen, sind die verschärften Quarantäneregeln in Deutschland. So empfiehlt das RKI nach Kontakt mit einer mit Delta infizierten Person eine grundsätzliche 14-tägige Quarantäne. Ob die Kontaktperson vollständig geimpft oder genesen ist, soll dabei keine Rolle spielen.
Erste Bundesländer haben diese Empfehlung bereits umgesetzt. In Baden-Württemberg und Berlin ist die Ausnahme von der Isolationspflicht für „vollständig Geimpfte und Genesene innerhalb von sechs Monaten nach der Infektion“ gestrichen. In der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes Baden-Württemberg ist nachzulesen: „Wird Ihnen von der zuständigen Behörde mitgeteilt, dass bei der positiv getesteten Person eine in Deutschland noch nicht verbreitet auftretende besorgniserregende Virusvariante festgestellt wurde, so müssen Sie in Absonderung, auch wenn Sie bereits genesen sind.“ Gleiches gilt für vollständig geimpfte Personen.
2. Quarantäneregeln auch bei Urlaub in Delta-Varianten-Risikogebieten
Die strengeren Quarantänebestimmungen gelten nicht nur, wenn man in Deutschland als Kontaktperson eines Delta-Varianten-Falls bekannt wird. Geimpfte und Genesene müssen auch nach einem Aufenthalt in einem Virusvariantengebiet in häusliche Isolation.
Das Bundesgesundheitsministerium informiert online darüber: „Nach Aufenthalt in Virusvariantengebieten sind auch Personen mit Test-, Genesenen- oder Impfnachweis zu einer vierzehntägigen Quarantäne verpflichtet. Diese kann auch nicht vorzeitig beendet werden.“
Eine Übersicht über die aktuellen Virusvariantengebiete finden Sie hier.
3. Impfung für Genesene empfohlen
Immer wieder betonen Experten, dass das beste Mittel, um die Delta-Variante in Deutschland einzudämmen, eine Corona-Impfung ist. Die aktuellen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson bieten einen soliden Schutz vor einer Ansteckung.
So wird inzwischen auch Genesenen empfohlen, sich circa sechs Monate nach überstandener Infektion immunisieren zu lassen. Das RKI informiert online drüber, dass Genesene nicht zwei Impfungen, sondern lediglich eine benötigen:
„Die STIKO hat ihre Impfempfehlung für Genesene auf Grundlage neuer Daten zur Immunogenität der COVID-19-Impfung bei von einer SARS-CoV-2-Infektion Genesenen aktualisiert. Bei immungesunden Personen, die eine labordiagnostische gesicherte SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, sollte eine einmalige Impfung in der Regel ab 6 Monate nach Genesung erwogen werden. […] Aufgrund der bestehenden Immunität nach durchgemachter Infektion kommt es durch die 1-malige Boosterung durch die Impfung zu einer sehr guten Immunantwort. Auch wenn mehr als 6 Monate seit der Diagnosestellung vergangen sind, reicht eine Impfstoffdosis zur vollständigen Grundimmunisierung aus. Für die Impfung von Genesenen können alle zugelassenen COVID-19-Impfstoffe verwendet werden.“
4. Risikofaktor: Geringer Impfschutz nach der 1. Impfung
In vielen Fällen fühlen sich Menschen nach der 1. Impfdosis schon ausreichend geschützt und lassen erste Vorsichtsmaßnahmen außer Acht. Dabei betonen Virologinnen und Virologen immer wieder, dass nach der ersten Impfdosis kein vollständiger Impfschutz besteht. Eine Infektion kann also nach wie vor stattfinden.
Laut Gesellschaft für Virologie liegt beispielsweise bei Biontech/Pfizer und AstraZeneca nach der ersten Impfdosis ein lediglich 33-prozentiger Impfschutz vor.
5. Ansteckungsgefahr bleibt bestehen
Mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante müssen Geimpfte und Genesene zwei weitere Punkte im Hinterkopf behalten. Zum einen besteht weder durch eine vollständige Impfung noch durch eine überstandene Erkrankung ein 100-prozentiger Schutz vor der Delta-Variante oder einen anderen Corona-Mutation. Zum anderen können auch Geimpfte oder Genesen das Virus an ihre Mitmenschen übertragen.
Die Delta-Variante gilt nicht nur als ansteckender als die in Deutschland vorherrschende Alpha-Variante des Coronavirus’. Sie soll zudem auch schwerere Krankheitsverläufe triggern. Diese Gefahr besteht für alle Menschen – auch für Genesene und Geimpfte.
Quellen:
COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) (Stand 25.06.2021), in: rki.de
Fragen und Antworten zu Quarantäne und Isolation, in: baden-wuerttemberg.de
Aktuelle Informationen für Reisende, in: bundesgesundheitsministerium.de
Wieler schätzt Anteil der Delta-Variante auf 50 Prozent, in: deutschlandfunk.de
Delta-Variante: Das sind die Folgen für Geimpfte und Genesene, in: morgenpost.de