Delir: Sechs Kriterien sind wichtig für die Diagnose
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei einem Delir ist zur Diagnose die Vorgeschichte des Patienten sehr wichtig, denn das Delirium kann auf viele verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Hierzu gehören zum Beispiel eine zurückliegende Operation oder ein Unfall mit Kopfverletzung.
Auch Alkohol- oder Drogenkonsum, ein Alkoholentzug oder das Absetzen bestimmter Medikamente sind als mögliche Ursachen ein unverzichtbarer Hinweis bei der Diagnose des Delirs. Des Weiteren sind Angaben über mögliche Erkrankungen, wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder eine Herz- oder Nierenerkrankung, für die Delir-Diagnose wichtig. Da der Betroffene bei einem Delir meist sehr verwirrt und bewusstseinsgetrübt ist, sind Angaben zu seiner Vorgeschichte von Angehörigen oder Bezugspersonen hilfreich.

Anhand folgender sechs Kriterien wird die Delirium-Diagnose bestätigt
- Bewusstseinsstörung: Das heißt, der Patient ist nur bedingt oder gar nicht ansprechbar, scheint abwesend zu sein und hat Mühe, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren.
- Wahrnehmungsstörung (Gedächtnisstörung, Orientierungsstörung): Das Kurzzeitgedächtnis ist beeinträchtigt, der Betroffene ist außerdem verwirrt und hat Probleme, die Situation einzuordnen.
- Psychomotorische Störung: Anzeichen dafür sind eine verstärkte Schreckreaktion, manche Patienten reden übermäßig viel oder wenig.
- Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus: Dadurch kann es zu einer nächtlichen Verstärkung der Symptome kommen. Es können Albträume auftreten und im wachen Zustand Halluzinationen.
- Plötzlicher Beginn und wechselnde Intensität der Symptome über die Zeit sind typisch für das Delir.
- Es lässt sich immer eine körperliche Ursache für das Delir nachweisen.
Weitere Untersuchungen zur Delirium-Diagnose
Anhand der Ausprägung und der Vorgeschichte unterscheidet der Arzt, um welche Form von Delir es sich handelt, zum Beispiel um ein Alkoholdelir oder ein Fieberdelir. Eine möglichst genaue Klärung der Ursachen und der Art ist wichtig für die anschließende Behandlung des Delirs. Weitere Untersuchungen, wie Blutuntersuchungen (zum Beispiel auf eine Über- oder Unterzuckerung), ein Alkoholtest oder eine Computertomografie des Kopfs (CCT) beim Verdacht auf eine Hirnblutung oder einen Hirntumor, können zur Delir-Diagnose sinnvoll sein.