Dating-Burnout: Wenn die Suche nach der Liebe müde macht
Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, von der Dating-Welt genervt zu sein. Doch manchmal entwickelt sich aus dem Frust eine tiefe Erschöpfung – ein Dating-Burnout. Warum man von der Liebe müde werden kann und was hilft, um aus dem Tief wieder rauszukommen.
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Menschen, die sich nach einer Beziehung sehnen, verbringen oft viel Zeit auf Dating-Plattformen: Sie swipen fleißig nach rechts und links und verabreden sich regelmäßig mit vielversprechenden Kandidaten, in der Hoffnung, endlich den oder die eine zu finden. Doch, wenn die Mühe einfach nicht zum Erfolg führt, kann sich ein Dating-Burnout entwickeln.

Was ist Dating-Burnout?
Ein Burnout ist ein Zustand der emotionalen Erschöpfung, der durch zu viel Stress und Überforderung im Job entsteht. Bei einem Dating-Burnout ist es die erfolglose Suche nach einem Partner, die einen erschöpft zurücklässt. Man fühlt sich gestresst, gereizt oder hoffnungslos und entwickelt einen von Enttäuschung und Frust genährten Zynismus, der jeden potentiellen Beziehungskandidaten sofort wieder in die Flucht schlägt. Hat sich erst einmal ein Dating-Burnout eingestellt, stehen somit die Chance auf eine Beziehung noch schlechter.
Dating-Apps können liebesmüde machen
Dating-Plattformen machen es Singles leicht, jemanden kennenzulernen. Auf Apps wie Tinder, Bumble oder Lovoo passiert es nicht selten, dass man innerhalb kürzester Zeit Matches im dreistelligen Bereich hat. Aber gerade diese schier unendliche Auswahl begünstigt einen Dating-Burnout, da sie einen entweder heillos überfordert oder dazu verleitet, sich durch das „Angebot“ durchzuprobieren. Hinter dem nächsten Wisch könnte schließlich jemand noch Besseres warten.
Stürzt man sich in die Dating-Welt, kann das am Anfang aufregend sein und Spaß machen. Doch nach dem zehnten, zwanzigsten oder gar fünfzigsten ersten Date wird das Kennenlernen anstrengend: Swipen, schreiben, sich verabreden, sich von der besten Seite zeigen, immer wieder dieselben Fragen beantworten: „was machst du beruflich?“, „wie verbringst du deine Freizeit?“, „hast du Geschwister?“ – das alles kostet viel Zeit und Energie.
Dating-Burnout als Folge von Enttäuschungen
Wenn man sich hingegen der Übersättigung der Dating-Welt entziehen und sich lediglich auf einige wenige Matches konzentrieren möchte, kann das schnell zu Enttäuschungen führen. Leidgeplagte berichten von wiederholtem Ghosting oder Mosting: Nach einem oder mehreren Dates hört man nie wieder was vom anderen. Während man sich vielleicht schon Hoffnung auf mehr gemacht hat und sich auf das nächste Treffen freut, bandelt das Gegenüber schon längst mit jemand anderem an.
Viele werden auch mit Breadcrumbing konfrontiert. Dabei kommt trotz regelmäßiger Flirtnachrichten nie oder nur selten ein Treffen zustande – weil das Gegenüber auf eine bessere Partie wartet.
Solche Erfahrungen führen nicht nur zu Frustration, sondern lassen auch das unangenehme Gefühl aufkommen, austauschbar zu sein. Das wiederum zwingt einen dazu, möglichst interessant und begehrenswert zu sein. Für weitere Dates oder gar eine Beziehung muss man – so scheint es – herausstechen, was jedoch unheimlich viel Stress erzeugt.
Es kann aber auch an der eigenen Einstellung liegen, dass das Dating mit Stress verbunden ist. Wird die Partnersuche zum Projekt, in das man seine ganze Energie steckt, ist ein Dating-Burnout vorprogrammiert. Wer es zur Notwendigkeit erklärt, eine Beziehung zu haben, macht sich selbst großen Druck.
Sind Sie liebesmüde? Das können Sie gegen ein Dating-Burnout tun
Sobald Sie die Partnersuche als Belastung empfinden und sich zu Dates regelrecht zwingen müssen, sollten Sie die Notbremse ziehen. Genau wie bei einem richtigen Burnout brauchen Sie bei einem Dating-Burnout eine Auszeit. Deaktivieren oder löschen Sie die Apps für eine Zeit lang, um sich emotional zu erholen.
Gleichzeitig sollten Sie sich vom Gedanken lösen, unbedingt jemanden kennenlernen zu müssen – in einer Beziehung zu sein, ist kein Muss. Stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl und konzentrieren Sie sich darauf, was sie glücklich macht: Widmen Sie sich Ihren Hobbys und Leidenschaften und umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen ein gutes Gefühl geben.
Eine Beziehung sollte nur die berühmte Kirsche auf der Torte sein – nicht die Torte selbst -, von ihr sollte nicht das persönliche Glück abhängen. Erst wenn Sie die Frage, „könnte ich damit leben, eine Zeit lang Single zu bleiben?“ mit Ja beantworten können, sind Sie bereit für die Dating-Welt. Denn dann können Sie mit mehr Leichtigkeit und weniger Druck an die Sache rangehen, was zugleich attraktiv auf Dating-Partner wirkt.
Daneben sollten Sie sich selbst bei der Nutzung von Dating-Apps einige Regeln setzen. Einem Gefühl von Überforderung können Sie entgegenwirken, indem Sie beim Swipen und Daten mit mehr Achtsamkeit vorgehen. Das bedeutet beispielsweise, dass Sie nicht jeden, der auf dem ersten Blick attraktiv erscheint, gleich nach rechts wischen. Nehmen Sie sich Zeit, sich das Profil anzuschauen und zu prüfen, ob es von den Rahmenfaktoren grundsätzlich passen könnte.
Um nicht wieder in den Sog der Dating-Welt gezogen zu werden, ist es zudem für jeden ratsam, nicht übermäßig viel Zeit auf den Apps zu verbringen. Ebenso sollten Sie nicht zu viel Zeit dafür aufwenden, mit Ihren Matches zu schreiben. Besser ist es, sich bereits nach kurzer Zeit zu treffen. So sparen Sie Energie und verhindern, dass Sie eine völlig falsche Vorstellung von Ihrem Gegenüber entwickeln und beim Treffen enttäuscht werden.
Was Ihnen noch viel Zeit erspart und gegen ein Dating-Burnout hilft: Wenn Sie nach einigen Dates merken, dass es nicht passt, sollten Sie das Kennenlernen schnell beenden – denn je weniger Zeit Sie mit den für Sie falschen Menschen verbringen, desto eher werden Sie den oder die eine finden.