Das Wunder der Eileiter-Geburt
Er hat eine winzige Stupsnase und interessiert sich für nichts anderes als sein Fläschchen. Dennoch ist Max alles andere als ein gewöhnliches Baby! Er wuchs im Eileiter heran. Eine medizinische Sensation.
Denn die Überlebenschancen von Max* standen bei drei Millionen zu eins. Bei den meisten außerhalb der Gebärmutter liegenden Schwangerschaften bildet sich nicht einmal ein Embryo. Dass die Eltern ihr Wunderbaby heute trotzdem herzen können, verdanken sie nicht zuletzt einem Ärzte-Fehler: Keiner der Spezialisten, die Max’ Mutter während ihrer fast komplikationsfreien Schwangerschaft untersuchten, bemerkten, dass sich das Ei fälschlicherweise im Eileiter verfangen hatte und dort heranwuchs. „Ein Glück”, seufzt die Mutter. „Sonst hätten sie sicher darauf bestanden, dass ich die Schwangerschaft abbreche, um nicht in Lebensgefahr zu geraten.”
Der Eileiter war eingerissen – da entdeckten die Ärzte das Frühchen
Anfang März, drei Monate vor dem regulären Geburtstermin, geriet die Mutter tatsächlich in Lebensgefahr: Mit starken Schmerzen wurde Max’ Mama in die Klinik eingeliefert. Als sie plötzlich Unmengen an Blut verlor, beschlossen die besorgten Ärzte Anfang Mai, das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen, um das Leben von Mutter und Kind zu retten. Da entdeckten sie endlich den Grund für den Blutverlust: Ihr Eileiter, in dem Max bis dahin ohne besondere Vorkommnisse herangewachsen war, hatte der starken Überdehnung nicht mehr standhalten können und war eingerissen. Und sie „entdeckten“ Max: Ein Frühchen zwar, aber voll ausgebildet und kerngesund. Die Ärzte staunten nicht schlecht: So etwas hatten sie bisher noch nie erlebt. „Dass beide, Mutter und Kind, es heil überstanden haben, macht diese Geschichte noch schöner”, freut sich der Chirurg. „Es ist ein Wunder, einfach ein Wunder”, kann sich Max’ Vater bis heute nicht beruhigen.
*Name von der Redaktion geändert