Das interessierte unsere Leser 2018 am meisten

2018 gab es viele spannende News aus der Welt der Medizin. Doch die Praxisvita-Leser hatten klare Favoriten: Diese fünf News wurden in diesem Jahr am meisten geklickt.

Die Wespenplage, Spermien als Transportmittel für Medikamente und Soforthilfe bei Depressionen – diese Themen interessierten unsere Leser 2018 am meisten
Die Wespenplage, Spermien als Transportmittel für Medikamente und Soforthilfe bei Depressionen – diese Themen interessierten unsere Leser 2018 am meisten Foto: MOONFLASH-LONDON/iLexx/DNY59/Lars Neumann/iStock

Wespenplage 2018

Ein warmes und trockenes Frühjahr sorgte 2018 für ideale Brutbedingungen für Wespen und damit für ein großes Aufkommen der Insekten – schön für die Wespen, nervig für die meisten von uns. Der Artikel „Wespenplage 2018 – was kommt da auf uns zu?“ wurde darum zum Renner unter den Medizin-News auf Praxisvita.

Studie zur besten Einnahmezeit von Blutdrucksenkern

Auf Platz zwei rangierten News aus der Bluthochdruck-Therapie: Spanische Forscher kamen in einer groß angelegten Studie zu dem Ergebnis, dass Blutdrucksenker am besten abends eingenommen werden sollten. Demnach ist nächtlicher Bluthochdruck gefährlicher als erhöhte Werte am Tag: In der Gruppe der Probanden, die ihre Blutdrucksenker abends einnahmen, war der Anteil der Herzerkrankungen innerhalb des Beobachtungszeitraums um 50 Prozent geringer als in der Gruppe der Patienten, die ihre Medikamente tagsüber schluckten.

Darmkrebs-Symptome werden ignoriert

Eine Befragung von mehr als 37.000 Frauen und Männern ergab: Fast 70 Prozent derjenigen, die typische Darmkrebs-Symptome wie Blut im Stuhl bei sich beobachten, gehen damit nicht zum Arzt. Die Scheu vor dem Arztbesuch ist unter jüngeren Befragten (40-59 Jahre) demnach besonders verbreitet. Als Gründe geben die meisten Zeitmangel an oder die Angst, die Zeit des Arztes zu verschwenden. Dieses Verhalten kann gefährlich werden, denn im Ernstfall geht so wertvolle Zeit für die Therapie verloren. Allerdings ist ein Arztbesuch nicht in jedem Fall sofort notwendig – in unserer Tabelle (obiger Link) erklären wir, bei welchen Symptomen Abwarten in Ordnung ist und bei welchen ein zeitnaher Arztbesuch angeraten ist.

Sperma als Transportmittel für Krebsmedikamente

Ein großes Manko der Chemotherapie ist, dass sie neben Krebszellen immer auch gesundes Gewebe angreift. Weltweit forschen Mediziner darum nach Therapieformen, die den Tumor gezielt behandeln – im Fall von Gebärmutterhalskrebs ist Forschern aus Chemnitz und Dresden dabei ein Durchbruch gelungen. Ihre Idee: Sie verwendeten Spermien als Transportmittel für das Krebsmedikament – denn sie legen den Weg zur Gebärmutter aus eigenem Antrieb zielstrebig zurück und können zudem mehrere Tage in der Gebärmutter überleben. Im Labor war die Methode erfolgreich – sollte sie auch bei Menschen funktionieren, planen die Forscher ihren Einsatz auch bei anderen Erkrankungen der Gebärmutter.

Sofort-Hilfe gegen Depressionen

Den fünften Platz der meistgelesenen News auf Praxisvita 2018 belegte eine Entdeckung von Forschern der Stanford University: Menschen mit Depressionen haben einen auffällig niedrigen Spiegel eines Moleküls namens Acetyl-L-Carnitin (ALC) im Blut. Dieses Molekül hat die Aufgabe, die Gehirnzellen mit energiespendenden Fettsäuren zu versorgen. In früheren Studien konnten dieselben Forscher bereits zeigen, dass die Behandlung mit ALC bei depressiven Mäusen zu einer Besserung innerhalb weniger Tage führte. Das Besondere daran: Herkömmliche Antidepressiva wirken in der Regel erst nach rund vier Wochen. Der Wirkstoff, der bereits als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben wird, könnte darum als erstes Antidepressivum mit nahezu sofortiger Wirkung auf den Markt kommen.