Das Baby schläft nicht: Mit 6 Tipps das Baby zum Schlafen bringen

Hilfe, mein Baby schläft nicht! Für Eltern bedeuten schlaflose Babys durchwachte Nächte und die Sorge, dass mit dem Nachwuchs etwas nicht stimmt. Was verbirgt sich dahinter, wenn das Neugeborene nicht schläft und wie kann man es zum Schlafen bringen? Die 6 besten Tipps, mit denen die Nächte wieder sorgloser werden!

Baby auf dem Arm schreit
Wenn das Baby nicht schlafen will, sind gute Nerven und hilfreiche Tipps gefragt. Foto: iStock / Anchiy

Wer schon einmal nachts um 3 Uhr sein Baby mit dem Kinderwagen um den Block geschoben hat oder die halbe Nacht mit einem schreienden Kind auf dem Arm durch die Wohnung getigert ist, weiß, wie nervenaufreibend die Sorge um ein schlafloses Baby ist. Bei allen anderen Eltern scheint der Schlaf des Nachwuchses kein Problem zu sein, nur Ihr Baby schläft nicht? Glauben Sie nicht dran, kaum ein Baby schläft 10 Stunden durch.

Mit der Zeit werden zwar die Phasen länger, in denen das Baby schläft. Dennoch erwacht es noch lange in der Nacht, um gestillt zu werden oder ein Milchfläschchen zu bekommen. Wenn das Baby nicht schläft, gibt es einige mögliche Gründe, die meist harmlos sind.

Das Baby will nicht schlafen? Diese Ursachen sind möglich

Nur sehr selten verbergen sich organische Gründe hinter der Schlaflosigkeit der kleinen Erdenbürger. Neugeborene haben insgesamt ein sehr hohes Schlafbedürfnis, sie schlafen ungefähr 14 Stunden am Tag. Allerdings nicht an einem Stück. Dass Babys alle drei bis vier Stunden aufwachen, ist ganz normal. Bis ein Schlafrhythmus gefunden ist, kann es bis zu einem Jahr dauern.

Diese Ursachen stecken dahinter, wenn das Baby nicht schlafen will:

  • Der Schlafzyklus im ersten Lebensjahr: Er ist kürzer als bei Erwachsenen, deswegen wachen Babys häufiger auf

  • Der Tag-Nacht-Rhythmus: Er ist beim Neugeborenen noch nicht ausgebildet, feste Einschlafzeiten lassen sich noch nicht erzwingen

  • Veränderungsprozesse im ersten Lebensjahr wie Wachstum und Zahnung machen unruhig

  • Die fehlende Nähe zu den Eltern: Viele Babys brauchen den körperlichen Kontakt und schlafen allein nicht gut

  • Körperliche Gründe: Zum Beispiel körperliche Unreife bei Frühgeborenen

  • Umwelteinflüsse: Lärm, zu helle Räume, wechselnde Schlafplätze können den Schlaf des Babys beeinträchtigen

Das Baby schläft nicht ein trotz Müdigkeit

Wenn der Tag einfach zu aufregend ist, können Babys teils trotz großer Müdigkeit nicht in den Schlaf finden. Schuld ist ein überreiztes Nervensystem. Wenn Ihnen auffällt, dass Ihr Kind zwischendurch immer wieder einschläft, wenn Sie unterwegs sind, aber abends einfach nicht zur Ruhe kommen will, sollten Sie etwas ändern.

Manchmal hilft es, etwas mehr Routine und Rhythmen in den Alltag zu bringen, so dass das Baby klar erkennen kann, was als Nächstes ansteht. Wenn alle Tage ähnlich strukturiert sind und wenn Sie dafür sorgen, dass weniger Umwelteinflüsse auf das Baby einprallen, kann es sich besser entspannen.

Der Säugling schläft nicht – ein kleiner Magen braucht häufig Nachschub

Neugeborene sind nicht in der Lage, an einem Stück durchzuschlafen. Das hat einen einfachen Grund: Ihr Magen ist zunächst nur haselnussgroß. Deswegen müssen Hunger und Durst häufiger gestillt werden. Das ist in den ersten Lebensmonaten normal, schließlich wächst das Neugeborene innerhalb von wenigen Monaten um mehrere Kleidergrößen. Das bedeutet Schwerstarbeit für den kleinen Körper. In den ersten Monaten sollten Sie sich deswegen viel Ruhe und Zeit gönnen, denn die Struktur kommt erst später.

Das Baby schläft nachts nicht – Rhythmus etablieren ist hilfreich

Später, wenn das Baby größer geworden ist, sollten die Schlafphasen deutlich länger sein. Am Belastendsten ist sicher, wenn Ihr Kind nachts nicht schlafen kann, ständig aufwacht und womöglich viel schreit. Das zehrt an den Nerven. Wenn Ihr Neugeborenes gerade mit einem Entwicklungsschritt zu kämpfen hat oder mit dem ersten kleinen Infekt, dann können Sie in der Phase nicht viel gegen die Schlaflosigkeit unternehmen.

Handelt es sich um eine längere Phase, dann sollten Sie versuchen, mit Ihrem Baby einen klaren Tag-Nachtrhythmus zu etablieren. Das fängt schon bei der Beleuchtung an: Nachts sollte es dunkel und möglichst ruhig sein, tagsüber hell. Dann können auch Hintergrundgeräusche auf den Tag hinweisen.

Das Baby schläft nicht durch: Diese Maßnahmen helfen

Das sollten Sie beherzigen, wenn Ihr Kind nicht durchschläft und nachts besonders unruhig ist:

  • Lassen Sie das Baby nach einer unruhigen Nacht nicht ausschlafen, um den verpassten Schlaf nachzuholen. Denn so durchbrechen Sie den Kreislauf nicht, Sie werden in der darauffolgenden Nacht wieder dafür bezahlen.

  • Seien Sie nachts langweilig: Spielen Sie nicht mit dem Kind. Lassen Sie den Raum abgedunkelt und gerade so hell, dass Sie stillen oder wickeln können. Reden Sie wenig und leise und bewegen Sie sich nicht hektisch.

  • Gestalten Sie den Tag aktiver als die Nacht: Spielen Sie immer mal wieder mit dem Baby. Wecken Sie es tagsüber, wenn es Zeit zum Stillen oder Füttern ist, dann gewöhnt es sich an einen Rhythmus.

  • Wenn Ihr Baby tagsüber schläft, lassen Sie die Vorhänge auf und versuchen Sie, nicht besonders leise zu sein. So gewöhnt sich Ihr Kind an Hintergrundgeräusche und etabliert einen festeren Schlaf.

Diese Maßnahmen helfen, dass Ihr Kind sich an einen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt und insgesamt nachts besser schläft.

Das Baby schläft unruhig

Schläft Ihr Baby besonders unruhig? Auch das ist zunächst ganz normal. Sein Gehirn entwickelt sich in riesigen Schüben weiter und hat viel zu verarbeiten. Anders als bei Erwachsenen oder älteren Kindern beginnt der Schlafzyklus eines Babys mit einer REM-Phase, einem oberflächlichen Traumschlaf. Daran schließt sich eine Tiefschlafphase an, gefolgt von einer erneuten Traumphase. Das Baby wird dann unruhig und wacht auf. Dieser Schlafzyklus ist bei Babys kürzer als bei Erwachsenen, er dauert ungefähr 50 Minuten und wiederholt sich drei bis vier Mal. Nach einem solchen Zyklus sind die Babys eine Zeit lang wach. Dann hilft es, sie mit Ihrer Stimme oder Berührung wieder in den Schlaf zu bringen.

Beobachten Sie darüber hinaus, dass Ihr Baby besonders unruhig schläft, kann es daran liegen, dass die Schlafumgebung zu warm oder zu kalt ist. Ideal sind 16 bis 18 Grad Umgebungstemperatur. Oder es gibt andere Faktoren wie: Zuviel Besuch und äußere Eindrücke, Abstillen, Umstellen auf Beikost, es zahnt oder es schläft erstmals allein.

Sollte Ihr Baby über längere Zeit sehr unruhig schlafen und nachts besonders viel Schreien, holen Sie sich möglichst schnell Hilfe. Sprechen Sie mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt und tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus.

Mit diesen 6 Tipps das Baby zum Schlafen bringen

Junge Eltern brauchen manchmal starke Nerven, denn durchwachte Nächte sind anstrengend und kräftezehrend. Denken Sie immer daran: Ihr Kind macht gerade enorme Entwicklungsschritte durch und ist auf Ihre Hilfe angewiesen.  Mit diesen Tipps können Sie das Baby besser zum Schlafen bringen:

  1. Bewahren Sie Ruhe: Je unaufgeregter und ruhiger Sie selbst sind, desto besser. Die Gelassenheit überträgt sich nämlich auf Ihr Kind

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  2. Geben Sie Geborgenheit: Das feste Einwickeln oder Pucken Ihres Nachwuchses mit einem Wickeltuch oder das Polstern der Wiege mit Kissen sorgt für eine natürliche Begrenzung der Umgebung. Unruhige Babys werden ruhiger, sie können sich nicht mehr so hektisch bewegen. Gleichzeitig fühlen sie sich geborgen.

  3. Beruhigen Sie das Baby: Gleichmäßige Bewegung wie langsames Schaukeln im Arm oder im Kinderwagen kann helfen, dass das Baby in den Schlaf findet. Aber Vorsicht: Setzen Sie die Bewegung nur im Notfall ein. Wenn sich Ihr Kind daran gewöhnt, nachts mit dem Kinderwagen durch die Gegend geschoben zu werden, finden Sie selbst keinen Schlaf mehr.

  4. Pflegen Sie Einschlafrituale: Das Singen eines Gute-Nacht-Liedes, das Aufziehen der Spieluhr oder Kuscheln kann Ihrem Baby ein verlässliches Signal geben, dass es Zeit ist, einzuschlafen.

  5. Trainieren Sie Einschlafen allein: Nach und nach sollte das Baby lernen, alleine einzuschlafen. Sorgen Sie für eine vertraute Einschlafsituation, in der sich das Kind auch wohlfühlt, wenn es nachts mal aufwacht. Wenn Sie Ihr Baby immer an der Brust einschlafen lassen, erwartet es die gleiche Situation beim Aufwachen.

  6. Seien Sie gnädig mit sich und ihrem Nachwuchs: Kein Neugeborenes muss gleich perfekt die Nacht durchschlafen. Der Schlafrhythmus pendelt sich über die Monate ein. Seien Sie gelassen und lassen Sie sich nicht von den scheinbar perfekten Eltern in Ihrem Umfeld oder aus den sozialen Medien täuschen.

Hartnäckige Schlafprobleme und Schreibabys - hier gibt es Hilfe!

Hilft alles nichts? Handelt es sich bei Ihrem Baby um hartnäckige Schlafstörungen? Neben Hebamme, Kinderärztin oder Kinderarzt können auch sogenannte Schreiambulanzen helfen. Dies sind zum Beispiel Babysprechstunden oder Babyambulanzen von Vereinen, Praxen, Kliniken und Beratungsstellen. Eine Beratungsstelle oder Schreiambulanz in Ihrer Nähe finden Sie mit der Postleitzahlen-Suche des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Die bundesweite Datenbank vermittelt kostenfreie Angebote von freien Trägern und öffentlichen Einrichtungen.

In den meisten Fällen gibt es jedoch harmlose Gründe, die verursachen, dass das Baby nicht schläft - die 6 beschriebenen Tipps helfen meist, Ihr Baby zum Schlafen zu bringen.

Quellen:

Suchfunktion Schreiambulanzen, in elternsein.info

Landeskoordinierungsstellen, in: fruehehilfen.de