Darmträgheit: Symptome, Ursachen und Behandlung
Darmträgheit tritt mit zunehmendem Alter verstärkt auf, insbesondere nach dem 65. Lebensjahr. Junge Menschen können aber ebenso unter einem trägen Darm leiden. Alles zu Symptomen, Ursachen und Behandlung.
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Darmträgheit zählt zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden, verstärkt sich mit zunehmendem Alter und ist eine der Hauptursachen für Verstopfung. Neben verschiedenen Erkrankungen und Medikamenten kann ein träger Darm auch Folge einer falschen Ernährung sein.
Darmträgheit: Bedeutung und Symptome
Unter Darmträgheit versteht man eine verlangsamte Bewegung des Darms, allen voran des Dickdarms. Die Folge: Darminhalt, der normalerweise durch wellenförmige Bewegung der Darmmuskulatur (Darmperistaltik) in Richtung Enddarm geschoben wird, staut sich an. Verdauungsbestandteile, die aus dem Dünndarm kontinuierlich nachrücken, verdichten den Stuhl zusätzlich. Zudem hat der Dickdarm mehr Zeit, dem Stuhl Wasser und Salze zu entziehen. Menschen mit Darmträgheit haben deswegen einen trockenen und harten Stuhl sowie seltenen Stuhlgang.
Dauert die Darmträgheit an, so kann sich aus ihr eine Verstopfung entwickeln. Auch Säuglinge und Kleinkinder können von Darmträgheit betroffen sein, in deren Folge sich eine Verstopfung ausbildet. Hier gilt: Einmal pro Woche Stuhlgang oder weniger sowie ein harter, trockener Stuhl deuten auf eine Verstopfung hin. Dauert eine Verstopfung länger als drei Monate an, dann handelt es sich um eine chronische Verstopfung.
Darmträgheiit: Ursachen und Auslöser
Für Darmträgheit gibt es verschiedene Ursachen. Nicht selten geht die mangelnde Darmtätigkeit auf eine Funktionsstörung des Darms selbst zurück. Entwickelt sich infolge dieser Funktionsstörung eine Verstopfung, so spricht der Arzt von einer primären, funktionellen Verstopfung.
Bei der Mehrzahl der Betroffenen wird die Darmträgheit durch verschiedene Grunderkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus, Morbus Parkinson oder ein Reizdarm-Syndrom verursacht. Auch können hormonelle Schwankungen den Darm träge machen, wie sie während einer Schwangerschaft oder infolge einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten.
Verschiedene Medikamente, zum Beispiel gegen Asthma, Bluthochdruck, Depressionen oder starke Schmerzen, können je nach Wirkstoff bei regelmäßiger Einnahme zu Darmträgheit führen. Entsteht hieraus als Folge eine Verstopfung, so handelt es sich um eine sekundäre Verstopfung.
Warum Darmträgheit im Alter auftritt
Darmträgheit und Verstopfung betreffen aus verschiedenen Gründen insbesondere ältere Menschen. Die Darmtätigkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab. Es handelt sich dabei um eine natürliche Folge des Alterungsprozesses. Auch wächst mit steigendem Lebensalter das Risiko für verschiedene Erkrankungen und damit die Menge eingenommener Medikamente, die die Darmtätigkeit hemmen. Ältere Menschen bewegen sich zudem weniger; Bewegungsmangel ist ein zusätzlicher Risikofaktor für einen trägen Darm.
Darmträgheit behandeln: Hausmittel als natürliche Hilfe
Die Behandlung der Darmträgheit hängt von der jeweiligen Ursache ab. Kann keine organische Ursache gefunden werden, können Hausmittel Abhilfe schaffen. Besonders Flohsamenschalen und Weizenkleie können einen trägen Darm ankurbeln: Sie lassen den Stuhl aufquellen, der seinerseits verstärkt gegen die Darmwand drückt und diese dazu anregt, sich mehr zu bewegen. Das Aufquellen bewirkt zudem, dass sich der Wasseranteil im Stuhl erhöht und der Stuhl weicher wird.
Verschiedene Abführmittel mit Wirkstoffen wie Macrogol oder Bisacodyl regen die Darmtätigkeit unmittelbar an.
Darmträgheit ankurbeln: Ernährung und Bewegung wichtig
Ernährung und Bewegung spielen bei der Behandlung von Darmträgheit eine entscheidende Rolle. Denn Bewegungsmangel, wenig Flüssigkeit und ballaststoffarme Ernährung können Darmträgheit verstärken. Dagegen wirkt sich ein ausgewogener Lebenswandel mit viel Bewegung und einer fettarmen, ballaststoffreichen Ernährung anregend auf die Darmtätigkeit aus. Darmträgheit lässt sich daher manchmal bereits mit einfachen Mitteln vorbeugen.