Darmkrebs (kolorektales Karzinom)

Der Begriff Darmkrebs ist eine zusammenfassende Bezeichnung für alle bösartigen Tumoren des Darms. Während bösartige Tumoren im Dünndarm und im Bereich des Afters relativ selten auftreten, gehören Tumoren des Dickdarms zur häufigsten Form von Darmkrebs. Je nachdem, welcher Abschnitt des Dickdarms betroffen ist, sprechen Ärzte von einem Kolonkarzinom oder einem Rektumkarzinom. Beide Karzinome fassen Mediziner unter der Bezeichnung kolorektales Karzinom zusammen.

Was ist Darmkrebs (kolorektales Karzinom)?

Darmkrebs ist der Oberbegriff für alle bösartigen Tumoren des Darms. Bösartige Tumoren können entstehen, wenn sich das Erbgut von einzelnen Zellen so verändert, dass diese sich schneller teilen und vermehren als normale Zellen. Durch das unkontrollierte Wachstum drängen die bösartigen Zellen das normale Gewebe immer weiter beiseite.

Darmkrebs
Bei Darmkrebs entstehen bösartige Tumoren im unteren Teil des Verdauungssystems Foto: Fotolia

Da die bösartigen Zellen viele ihrer ursprünglichen Fähigkeiten verlieren, können sie ihre Aufgaben im Körper nicht mehr wahrnehmen. Das gesunde Organgewebe wird bei einer Krebserkrankung also zunehmend durch schnell wucherndes, nutzloses Tumorgewebe verdrängt. Mit der Zeit dringen die sich unkontrolliert vermehrenden Krebszellen meistens auch in andere Organe vor und bilden hier weitere bösartige Tumoren, die sogenannten Metastasen.

Beim Darmkrebs bilden sich bösartige Tumoren in verschiedenen Teilen des Darms aus. Der Darm ist ein wichtiger Teil unseres Verdauungssystems, in dem der größte Teil der Nährstoffe aus der Nahrung in den Körper aufgenommen wird. Er ist beim Menschen mehrere Meter lang und in verschiedene Abschnitte untergliedert.

An den Magen schließt sich zunächst der Dünndarm an, darauf folgt der Dickdarm, der sich wiederum in den Blinddarm (Zäkum), den Grimmdarm (Kolon) und den Enddarm (Mastdarm oder Rektum) unterteilt. Den Abschluss des Darms bildet der Analbereich (Anus).

Wo tritt Darmkrebs auf?

Darmkrebs kann im Prinzip im gesamten Darm entstehen. Krebserkrankungen des Dünndarms und des Anus sind aber relativ selten. Meistens sind mit dem Begriff Darmkrebs Tumoren des Dickdarms gemeint. Am häufigsten gehen die Tumoren von der Darmschleimhaut aus. Solche Tumoren bezeichnen Mediziner auch als Karzinome.

Darmkrebs befällt meist den Dickdarm
Am häufigsten von Darmkrebs betroffen ist der Dickdarm Foto: Fotolia

Im Dickdarm bilden sich vor allem die sogenannten Kolonkarzinome, also Tumoren des Grimmdarms, und Rektumkarzinome, also Tumoren des Enddarms. Mediziner fassen diese beiden Tumortypen auch unter dem Begriff „kolorektales Karzinom“ zusammen. Rektumkarzinome machen mit einem Anteil von 60 Prozent die Mehrheit der kolorektalen Karzinome aus.

Wo ist Darmkrebs am häufigsten?

Darmkrebs ist vor allem in den westlichen Ländern relativ weit verbreitet. In Mitteleuropa erkranken pro Jahr mehr als 30.000 von 100.000 Einwohnern. Damit ist das kolorektale Karzinom bei Frauen und bei Männern nach dem Brustkrebs (bei Frauen) beziehungsweise dem Prostatakrebs (bei Männern) und Lungenkrebs die häufigste Krebserkrankung.

Darmkrebs-Patient
Am häufigsten sind Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren von Darmkrebs betroffen Foto: istock/alvarez

Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die meisten Menschen erkranken nach ihrem 50. Lebensjahr an Darmkrebs. Am häufigsten diagnostizieren Ärzte Darmkrebs bei Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren.

Ist Darmkrebs heilbar?

Großeltern mit Enkel
Kaum ein Krebs ist so gut heilbar wie im Darm – wenn er früh genug entdeckt wird Foto: istock/monkeybusinessimages

Darmkrebs gilt als sehr gut heilbar, wenn er frühzeitig entdeckt wird. Darin liegt allerdings ein besonderes Problem, da Darmkrebs oft lange Zeit keine Beschwerden verursacht. Bei vielen Menschen entdecken die Ärzte den Darmkrebs erst dann, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist. Eine regelmäßige Vorsorge ist bei Darmkrebs deshalb besonders wichtig.

Wie wird die Erkrankung Darmkrebs therapiert?

Eine vollständige Heilung ist derzeit nur durch eine Operation mit kompletter Entfernung der Tumore und somit aller bösartiger Zellen möglich.

Neben der Operation gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten wie die Chemotherapie, die Strahlentherapie bzw. Eine Kombination aus beiden Verfahren sowie neuartige Immuntherapien. Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Krebs-Spezialisten, sogenannte Onkologen, beraten Betroffene dazu ausführlich.

Gemüse senkt das Darmkrebsrisiko
Eine Ernährung, die reich an Gemüse und Obst ist, senkt das Darmkrebs-Risiko Foto: istock/encrier

Kann ich mit der richtigen Ernährung Darmkrebs vorbeugen?

Unser Essen hat Einfluss auf das Darmkrebsrisiko. Generell gilt: Eine Ernährung, die reich an Gemüse, Obst und Vollkornprodukten ist, senkt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Den Konsum von rotem (z. B. Rind, Schwein, Lamm) und verarbeitetem Fleisch (z. B. Wurst) sollten wir jedoch möglichst gering halten – sie können die Entstehung von Tumoren begünstigen.