Corona-Variante EG.5 alias Eris: Ansteckungswahrscheinlichkeit, neue Symptome und Krankheitsverlauf
Die neue Corona-Variante EG.5 soll deutlich ansteckender sein als jede Mutation vorher. Welche Symptome bringt Eris mit sich und wie wahrscheinlich ist ein schwerer Krankheitsverlauf? Alle Details!
Wie WHO stuft die neue Corona-Variante EG.5 – auch Eris genannt – seit einigen Tagen als "Virusvariante von Interesse" (engl. Variant of Interest, kurz VOI) ein. Das bedeutet, dass die Behörde dieser Mutation zutraut, das Pandemiegeschehen maßgeblich zu beeinflussen und sie deswegen unter Beobachtung stellt. Ist EG.5 alias Eris deswegen aber automatisch gefährlicher als frühere Corona-Varianten?
Corona-Variante EG.5 alias Eris: Deutlich ansteckender, aber…
EG.5 alias Eris ist eine Subvariante von Omikron und Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass sie sich noch schneller verbreiten könnte. "Man sagt EG.5 die effizienteste Vermehrungswahrscheinlichkeit voraus", bestätigt der Frankfurter Virologe Martin Stürmer gegenüber "ZDFheute".
Grund dafür könnte sein, dass Eris so mutiert ist, dass sie die menschliche Immunantwort noch leichter umgeht als Omikron. Beide Corona-Varianten zählen zu den sogenannten Escape-Varianten, auch Immunflucht-Varianten genannt, die vom Immunsystem schlechter erkannt und bekämpft werden.
EG.5: Gefährlicher als Omikron?
Was Omikron die Menschen gelehrt hat: Eine schnellere Verbreitung ist nicht zwingend gleichbedeutend mit einer größeren Gefahr. Hochansteckend bedeutet nicht automatisch tödlicher.
Gleiches gilt Expertinnen und Experten zufolge für EG.5. Alle bisher gesammelten Erfahrungswerte deuten darauf hin, dass Eris zu milden Krankheitsverläufen führt. "Aus klinischer Sicht gibt es bis jetzt keine Hinweise darauf, dass mit den vermehrten Berichten von EG.5-Fällen auch die Leute schwerer erkranken oder es vermehrt zu Aufenthalten in Kliniken oder gar Intensivstationen kommt", betont Martin Stürmer.
EG.5 alias Eris: Symptome
EG.5 treibt aktuell die Infektionszahlen in Großbritannien nach oben – innerhalb weniger Tage stiegen die täglichen Fälle von rund 520 auf über 800. Erste Experten fordern deswegen wieder das Tragen einer Maske.
Die britische Gesundheitsbehörde NHS hat indes eine Liste mit den wichtigsten Symptomen von EG.5 veröffentlicht. Vieles davon erinnert an die Anfänge der Corona-Pandemie:
erhöhte Temperatur/Fieber
Verlust von Geruchs- oder Geschmackssinn
laufende oder verstopfte Nase
Abgeschlagenheit
Neue Symptome sind:
langanhaltende Hustenanfälle (mindestens eine Stunde lang)
starkes Zittern
Aktuell rät die NHS Erkrankten dazu, sich einige Tage zu Hause auszuruhen und zu schonen, sofern die Symptome mild sind. Erst bei stärkeren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wird Eris die dominierende Corona-Variante?
Die WHO hat derzeit drei Corona-Mutationen als "Virusvarianten von Interesse" eingestuft:
EG.5 alias Eris, die neben Großbritannien am häufigsten in China, den USA und Korea nachgewiesen wurde
die in Europa und den USA stark verbreitete Variante XBB.1.5
die in Asien vorkommende Variante XBB.1.16
Auch wenn von EG.5 nur ein "geringes Risiko für die öffentliche Gesundheit auf globaler Ebene" ausgehe, könnte die Mutation aufgrund ihrer hohen Immunflucht das Infektionsgeschehen in Zukunft dominieren, so die WHO. Die Behörde wird die Corona-Variante also im Blick behalten.
Ob und wie sich EG.5 alias Eris in Deutschland ausbreiten wird, bleibt abzuwarten.