Corona Test: Gurgeln statt Stäbchen - so funktioniert’s

Neue Corona-Testmethode: In Österreich wird jetzt "Gurgeln" als Corona-Test eingeführt. Sind die Gurgel-Tests jedoch genauso sicher? Alle Hintergründe hier!

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gurgeln als neuer Corona-Test könnte sich demnächst auch hierzulande gegen das aktuelle Stäbchenverfahren via Rachenabstrich durchsetzen. Dem "Gurgeln" als Coronatest geht eine groß angelegte Studie der Universität in Wien voraus. 
Dafür sollen 15.000 Schüler und 1200 Lehrer an insgesamt 250 Schulen mit der neuen Gurgelmethode getestet werden. Bereits in der kommenden Woche (Stand 23.09.) werden die Testkits an österreichische Schulen verschickt.

Das neuartige Gurgelverfahren wurde im Frühsommer von den Forschern in Wien entwickelt und auch bereits im kleineren Rahmen getestet. Dabei wurden bei den Testpersonen vergleichbare Ergebnisse wie beim Rachenabstrich festgestellt, erklärt Studienleiter und Mikrobiologe Michael von Wagner gegenüber den Medien. Nun beginnt also die Corona-Testung zum Gurgeln vorerst an den Schulen.

Corona-Test mit Gurgeln: Vor- und Nachteile

Der Vorteil des Wiener Gurgel-Verfahrens: Die Durchführung sei einfacher und schneller, vor allem für Kinder. „Jeder, der gurgeln kann, kann diese Beprobung machen“, so Michael Wagner. Nachteilig ist jedoch aktuell noch, dass das Testverfahren frisch entwickelt wurde und es noch sehr wenig Vergleichsproben bezüglich der Genauigkeit der Testung gibt.

Gurgeln als Testverfahren bei Corona: So funktioniert der neue Corona-Test

Für den Corona-Test via Gurgel-Verfahren müssen die Testpersonen jeweils eine Minute lang eine spezielle Salzlösung gurgeln. Während des Gurgelns sollen dabei die Viren-Partikel aus dem Rachen an der Lösung hängen bleiben. Anschließend wird die Lösung auf Corona-Viren untersucht. Wurde die Testperson positiv auf COVID-19 getestet, erfolgt eine weitere Untersuchung der Probe.

Corona-Gurgel-Test für zuhause?

Die schnelle und einfache Durchführung wäre natürlich besonders von Vorteil, wenn man die Gurgelmethode auch ganz einfach als Test für zu Hause anbieten könnte. Nachdem es zunächst hieß, der Gurgeltest für Corona sei nur für Risikogruppen geeignet und nicht für den Hausgebrauch, wurde nun doch ein Gurgel-Schnelltest für Zuhause bei Corona-Verdacht angekündigt. Das Wiener Startup tFRWD will in Kürze ein Gurgel-Testkit auf den Markt bringen, so heißt es. Auch die Markteinführung in Deutschland sei in Arbeit, berichtet die deutsche Apotheker-Zeitung. Anders als bei der Untersuchung in einem Labor müssen die Testpersonen hier die Lösung zum Gurgeln einnehmen und sich selbst dabei filmen. Das gewonne Material wird anschließend in ein zertifiziertes Labor geschickt, das Ergebnis soll innerhalb der kommenden 24 Stunden erfolgen. Die Kosten für das Gurgel-Kit sollen sich auf circa 129 Euro belaufen.

Ein Einsatz der neuen Test-Methode  wird derzeit sogar aktiv von der Stadt Köln bereits geprüft. Falls sich die Methode bewährt, könne in der Domstadt der bisher durchgeführte Rachenabstrich durch das Gurgeln ziemlich zeitnah ersetzt werden.

Corona-Test durch Gurgeln: Wie sicher ist die Gurgelmethode?

Ob der Corona-Test mit Salzlösung genauso sicher ist wie die Abstrichmethode, dazu äußerte sich das Robert Koch-Institut gegenüber den Medien bisher nur sehr wage. Eine Sprecherin des RKI erklärte gegenüber dem Tagesspiegel: „Die Sensitivität wird in der Regel als geringer eingeschätzt als bei einem guten Abstrich.“

Da aber der Rachen-Abstrich mit Stäbchen für einige sehr schmerzhaft und vor allem bei älteren Menschen und Kindern nicht immer leicht durchzuführen ist, wird die neue Methode wohl auch zukünftig noch weiter erforscht und im Hinblick auf ein mögliches Standartverfahren geprüft werden.

Ob der neue Corona-Test durch Gurgeln sich dann wirklich durchsetzt, wird sich vermutlich allerdings erst nach Auswertung der Wiener Studie zeigen.

Quellen:

"Gurgelmethode" statt Rachenabstrich, in: tagesschau.de

Alternative zum Wattestäbchen, in: tagesspiegel.de

Gurgeln statt würgen, in deutsche-apotheker-zeitung.de