Corona-Super-Hotspot: Bayerische Gemeinde erreicht Inzidenz von über 2.000
Eine Gemeinde in Bayern sorgt für Aufsehen: Die Inzidenz dort liegt über 2.700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche. Wie ist eine solch hohe Inzidenz überhaupt möglich? Die Hintergründe.
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Eine 1.600-Seelen-Gemeinde in Bayern weist eine 7-Tage-Inzidenz auf, die fast siebenmal so hoch ist wie im Freistaat. Dabei liegt Bayern mit 395,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche im bundesweiten Vergleich schon auf Platz 3 der Corona-Hotspots in Deutschland – hinter Thüringen (454,9) und Sachsen (459,4).
Corona-Super-Hotspot Frauenneuharting: Inzidenz explodiert
In ganz Deutschland zieht das Infektionsgeschehen derzeit streng an. Die bayerische Gemeinde Frauenneuharting ist dabei besonders schwer betroffen. Stand 10. November weist Frauenneuharting eine 7-Tage-Inzidenz von 2.786,57 auf. Das ist dem Corona-Dashboard des Landkreises Ebersberg zu entnehmen.
Eine Sprecherin der Gemeinde bestätigte die extrem hohe Inzidenz bereits vergangene Woche gegenüber "t-online" und stellte einen Zusammenhang zwischen den Neuinfektionen und der Einwohnerzahl von Frauenneuharting in Bayern her. Da die Inzidenz auf 100.000 Einwohner:innen berechnet wird, weisen kleine Gemeinden schnell eine hohe Inzidenz auf.
"In den letzten sieben Tagen gab es insgesamt 32 Neuinfektionen in sieben Familien. Bei einem kleinen Ort wie diesem treibt das die Inzidenz hoch", so die Sprecherin.
Inzidenz steigt im gesamten Landkreis
Nicht nur Frauenneuharting nahe München ist als Corona-Hotspot von steigenden Neuinfektionen betroffen. Mehrere umliegende Gemeinden weisen extrem hohe Inzidenzen auf (Stand 10. November):
- Baiern 1.458,89
- Steinhöring 1.448,92
- Bruck 1.216,73
Der gesamte Landkreis Ebersberg verzeichnet aktuell 626,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche und meldet 1.273 aktive Corona-Fälle. Vor genau einer Woche lag die Inzidenz noch bei 322; es gab 720 akut infizierte Menschen. Die Intensivbetten sind zu 98% belegt.
Infektionsketten "innerhalb der Familien"
Eine Sprecherin des Kreises Ebersberg nannte das Infektionsgeschehen in Frauenneuharting "relativ diffus". Es sei nicht so, dass die zahlreichen Neuinfektionen infolge einer Veranstaltung oder ähnlichem aufgetreten seien.
"Es gab kein einzelnes großes Ereignis wie eine Party oder Hochzeit, wo sich die Leute angesteckt hätten", so die Erläuterung. "Die Leute infizieren sich innerhalb der Familien."
Infizierte überwiegend ungeimpft
Die Neuinfektionen in Frauenneuharting betreffen vor allem ungeimpfte Personen. Unter den 32 Corona-Fällen, die vergangene Woche registriert worden waren, waren nur fünf Menschen mit Impfdurchbrüchen. 27 infizierte Personen waren nicht immunisiert.
Dieses Bild lässt sich auf den Freistaat übertragen. Aktuellen Zahlen des Landesamts für Gesundheit zufolge liegt in Bayern die Inzidenz der Geimpften bei 60,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen und Woche, während die der Ungeimpften 537,1 beträgt.
Frauenneuharting sticht als Corona-Hotspot vielleicht heraus, der Kampf gegen die steigenden Neuinfektionen ist aber in ganz Deutschland der gleiche.
Quellen:
COVID-19-Dashboard Landkreis Ebersberg, in: experience.arcgis.com
Ort bei München hat Inzidenz von mehr als 2.000, in: t-online.de
Coronavirus-Infektionszahlen in Bayern, in: lgl.bayern.de