Corona: An diesen Tagen ist man am ansteckendsten
Bereits im Frühjahr gab es erste Erkenntnisse darüber, wann man nach einer Corona-Infektion am ansteckendsten ist, und wie lange. Trotzdem gab es Zweifel. Eine Meta-Studie aus Schottland bringt nun Klarheit.
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Wann ist man mit Corona am ansteckendsten? Und wie lange ist man ansteckend? Diese Frage umtreiben viele Menschen. Eindeutige Antworten liefert jetzt eine Meta-Studie der University of St. Andrews in Schottland. Ein Forscherteam rund um die Wissenschaftlerin Muge Cevik hat 79 Studien gesichtet, die ein klares Bild der Infektiosität des Coronavirus zeichnen.
Corona: Wann ist man am ansteckendsten?
Die Meta-Studie verdeutlicht, wie stark sich die Forschung bisher mit der Ansteckungsgefahr im Verlauf einer Corona-Erkrankung beschäftigt hat. Den schottischen Forschern standen 79 wissenschaftliche Studien zur Verfügung, um der Frage nachzugehen, wann man nach einer Corona-Infektion am ansteckendsten ist. Das Ergebnis: In den ersten zwei Tagen vor Symptombeginn und fünf Tage danach tragen Corona-Erkrankte die größte Viruslast in sich. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Infizierten einen milden oder schweren Verlauf hatten – die Infektiosität änderte sich nicht.
Das stimmt mit den Ergebnissen Modellstudie aus Hong Kong vom Frühjahr überein, die anhand von statistischen Daten den genauen Tag der größten Ansteckungsgefahr ermitteln wollten. So wurde der Tag vor Symptombeginn als „Gipfel der Infektionstätigkeit“ ausgemacht, wie der Virologe Christian Drosten damals in seinem NDR-Podcast erklärte.
Wie lange ist man mit Corona ansteckend?
Auch bei der Frage, wie lange man nach einer Corona-Infektion ansteckend ist, unterscheiden sich die beiden Studien nicht wesentlich: Nach einer Woche besteht überhaupt keine Ansteckungsgefahr mehr, so das Ergebnis der Modelstudie aus Hong Kong. Die Meta-Studie ergab, dass neun Tage nach Symptombeginn Corona-Infizierte nicht mehr ansteckend sind. Studienleiterin Cevik erläuterte hierzu: „In keiner Studie wurde trotz anhaltend hoher Viruslast ein lebendes Virus nach dem 9. Krankheitstag nachgewiesen“.
Forscherin schlägt Verkürzung der Quarantänepflicht vor
Aus den Ergebnissen schließt Cevik, dass die Quarantänepflicht entsprechend der Infektiosität auf fünf Tage verkürzt werden könnte. Durch die geringere Dauer würden sich womöglich mehr Menschen an die Quarantänepflicht halten, so Cevik gegenüber der New York Times. Auch das Robert Koch-Institut rät bei Auftreten von Erkältungssymptomen zu einer Isolation von mindestens fünf Tagen – das entspricht genau dem Zeitraum, in dem man vermutlich nach einer Corona-Infektion am ansteckendsten ist.
Quellen:
Cevik, Muge [u.a] (2020): SARS-CoV-2, SARS-CoV, and MERS-CoV viral load dynamics, duration of viral shedding, and infectiousness: a systematic review and meta-analysis, in: The Lancet
Leung, Gabriel M. et al. (2020): Temporal dynamics in viral shedding and transmissibility of COVID-19, in: nature medicine
Should Isolation Periods Be Shorter for People With Covid-19?, in: New York Times
Testkriterien für die SARS-CoV-2 Diagnostik: Anpassungen für die Herbst- und Wintersaison 2020/2021, in: Robert Koch-institut
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