Corona-Studie: Diese Symptome weisen auf Langzeitfolgen hin
Eine Corona-Infektion kann Langzeitfolgen nach sich ziehen, die noch Monate nach der akuten Krankheitsphase andauern können. Bestimmte Symptome und die Anzahl der Beschwerden können bereits in der ersten Woche der Erkrankung auf die Schwere des Velaufs hindeuten, wie eine Studie nun zeigen konnte.
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Forscher und Ärzte gewinnen immer mehr Erkenntnisse zu den Symptomen und Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. Erst kürzlich haben Forscher der Medizinischen Universität Wien verschiedene Verläufe einer milden COVID-19-Erkrankung identifiziert. Nun legten Forscher aus den USA, Großbritannien und Schweden mit einer Studie nach. Darin konnten sie zeigen, dass bestimmte Symptome in der Frühphase einer COVID-19-Erkrankung Aufschluss über Langzeitfolgen geben können.
Studie erforscht Zusammenhang zwischen Corona-Symptomen und Krankheitsverlauf
Inzwischen weiß man, dass eine Corona-Erkrankung sehr unterschiedlich verlaufen kann: Die Symptome können gar nicht auftreten, milde oder schwer sein. Zudem sind verschiedene Kombinationen von Symptomen sowie Komplikationen und Langzeitfolgen möglich. In der länderübergreifenden Studie wurde erstmals der Zusammenhang zwischen Symptomen und dem Risiko für einen langwierigen Krankheitsverlauf untersucht.
Für die Studie wurden über eine britische App, in der Corona-Erkrankte ihren Krankheitsverlauf und ihre Symptome dokumentieren konnten, 4182 Fälle analysiert. Von einer langen Krankheitsdauer – einem „Long-COVID“ – sprechen die Forscher bei Beschwerden, die länger als 28 Tage andauern. Fast 300 der untersuchten Corona-Fälle entsprachen diesem Kriterium: 189 Personen haben länger als acht Wochen Symptome gezeigt, 95 Personen litten sogar länger als 12 Wochen an diversen Langzeitfolgen.
Corona-Langzeitfolgen bei diesen Symptomen
Bei den Betroffenen kristallisierte sich in Bezug auf die Früh-Symptomatik und den Krankheitsverlauf ein deutliches Muster heraus, wie die Studie zeigt: Wer in der frühen Krankheitsphase an Fieber und Appetitlosigkeit litt, entwickelte übermäßig oft Langzeitfolgen. Ein weiterer starker Prädiktor für eine lange Corona-Erkrankung sei die Anzahl der Symptome. Das Auftreten von mehr als fünf Symptomen während der ersten Krankheitswoche sei demnach mit „Long-COVID“ assoziiert. Bei über 70-Jährigen deute zudem neben Fieber auch der Verlust des Geruchssinns auf eine längere Krankheitsdauer hin.
Sind Frauen stärker von langwierigem Corona-Verlauf betroffen?
Der Studie zufolge lassen sich allerdings nicht nur die Art und die Anzahl der Symptome zur Vorhersage der Krankheitsdauer heranziehen. Das Alter, der BMI und das Geschlecht hätten sich ebenso als Risikofaktoren herausgestellt. Überraschend in diesem Zusammenhang sind zwei Ergebnisse. Zum einen seien den Forschern zufolge Frauen zwischen 50 und 60 Jahren stark unter der Gruppe der Langzeit-Betroffenen vertreten. Zum anderen habe bei den analysierten Corona-Fällen unter den Vorerkrankungen nur Asthma das Risiko für Komplikationen erhöht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hingegen nicht.
Die Forscher stellen im Fazit jedoch klar, dass man mit Verallgemeinerungen der Ergebnisse zu den Risikogruppen vorsichtig sein sollte. So seien etwa Frauen in der Studie überrepräsentiert gewesen, was zu Verzerrungen geführt haben könnte.
Fatigue und Kurzatmigkeit sind typische Corona-Langzeitfolgen
Dass Corona-Patienten auch über die akute Krankheitsphase hinaus mit Beschwerden und Einschränkungen zu kämpfen haben, ist seit Monaten bekannt. Je länger die Pandemie andauert, desto mehr Langzeitfolgen können Ärzte und Forscher beobachten. In der Studie traten beim Großteil der Betroffenen Fatigue, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit auf.
Frühere Studien fanden zudem heraus, dass im Nachgang einer Corona-Erkrankung Konzentrationsschwierigkeiten, plötzlicher Haarausfall und Herzschäden – selbst bei milden Krankheitsverläufen – möglich sind. Die Ergebnisse der britischen Forscher zum Zusammenhang zwischen Corona-Frühsymptomen und dem Krankheitsverlauf könnten nun dazu beitragen, dass bereits früh in der Behandlung Maßnahmen ergriffen werden, um die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung abzudämpfen.
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