Corona: Neue Variante „Pirola" in Deutschland angekommen

Die neue Corona-Mutante BA.2.86, auch „Pirola” genannt, ist jetzt erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Es handelt sich dabei um eine deutlich mutierte Variante des Virus. Wie gefährlich kann sie für die Menschen werden – worauf muss man sich einstellen?

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Wird „Pirola" in Deutschland für eine neue Corona-Welle sorgen? Foto: iStock/BlackJack3D
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+++15.09. Erster Fall der Corona-Variante „Pirola“ in Deutschland+++

Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht veröffentlicht hat, ist die Coronavirus-Variante BA.2.86 jetzt nun auch in Deutschland aktiv. Am 27. August wurde der erste Fall offiziell nachgewiesen. Zuvor war die auch als „Pirola“ bezeichnete Mutation bereits in anderen Ländern aufgetreten, unter anderem in Dänemark, Israel, Südafrika, der Schweiz und den USA.

Expert:innen hatten gewarnt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis sie auch in Deutschland ankäme. Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt schon seit Anfang Juli, auch eine Zunahme der Corona-Infektionen ist zu beobachten, wenn auch in deutlich geringerem Maße als im Vorjahr. Dennoch hat sich die Zahl der Fälle seit Anfang August verdreifacht, wobei die Dunkelziffer aufgrund der wenigen Testungen höher liegen dürfte.

Wie gefährlich ist BA.2.86 – kommt eine neue Corona-Welle?

In Israel hat sich „Pirola“ schon zur vorherrschenden Variante entwickelt, die Zahlen explodieren, in Krankenhäusern muss getestet werden. Ist das auch in Deutschland zu erwarten? Zurzeit sorgt hier die Omikron-Variante EG.5, auch „Eris“, für die steigenden Fallzahlen.

Der Omikron-Subtyp BA.2.86 steht jedoch schon seit Wochen unter Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nachdem die Variante in immer mehr Ländern entdeckt worden war. Fachleute halten „Pirola“ wegen ihrer vielen Mutationen am Spike-Protein für die auffälligste Variante seit Omikron.

Dennoch geben Expert:innen Entwarnung: Auch wenn BA.2.86 den Immunschutz eher umgehen könnte, werden keine schweren Verläufe erwartet. Dennoch muss auch in Deutschland mit einer steigenden Zahl von Corona-Erkrankungen in Herbst und Winter gerechnet werden.

Quelle: 

ARE-Wochenbericht des RKI, in: influenza.rki.de

+++06.09. Corona-Impfstoff in Sechserdosen: Hausärzte warnen vor Mehraufwand+++

Mitte September wird der neue, weiterentwickelte Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer in den Hausarztpraxen erwartet – und mit ihm ein erheblicher organisatorischer Mehraufwand. Gegenüber dem „Spiegel“ bemängelte die Vize-Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Nicola Buhlinger-Göpfarth, dass der neue Impfstoff ausschließlich in Sechserdosen geliefert werde, also Impfstoff für sechs Personen pro Fläschchen.

Sie warnte vor einem „organisatorischen Overkill“, der nötig sei, um nicht die meisten Impfdosen wegschmeißen zu müssen. Denn um das zu verhindern, müssten entweder pro Biontech-Impfung fünf weitere Impflinge organisiert werden, oder es müssten ständig Termine verschoben werden.

Dem Bericht zufolge stellt Biontech auch die Einführung von Einzeldosen des Impfstoffs auf dem Markt in Aussicht; wann damit in Deutschland zu rechnen sei, stehe aber noch nicht fest.

+++Erstes Land führt Corona-Testpflicht wieder ein+++

Die neue, weltweit mit Besorgnis beobachtete Corona-Variante Pirola hat die israelischen Behörden dazu veranlasst, die Testpflicht in Krankenhäusern wieder einzuführen: Verschiedenen Medienberichten zufolge müssen sich alle neu aufgenommenen Patient:innen in israelischen Kliniken seit dieser Woche einem PCR-Test unterziehen.

Der Grund für diese Maßnahme ist die mit Pirola verbundene steigende Infektionszahl in Israel und auch die wieder höhere Sterblichkeit, die ebenfalls auf die neue Variante zurückgeführt wird. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums gebe es vor allem wieder mehr schwere Verläufe, bei denen die Betroffenen auch künstlich beatmet werden müssten.

Von der Einführung der Testpflicht versprechen sich die Verantwortlichen, einen besseren Überblick über die tatsächlichen Infektionszahlen zu erlangen und die Situation so besser bewerten zu können.

Auch in Deutschland rechnet man damit, dass Pirola in diesem Corona-Herbst eine Rolle spielen wird. Durch eine Vielzahl von Mutationen am Spike-Protein, der „Eingangspforte“ des Virus in den menschlichen Körper, gelingt es dieser Variante augenscheinlich besonders gut, die durch Impfungen und bereits durchgemachte Infektionen erlangte Immunantwort zu umgehen.

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