Corona: Neuer Impfstoff ist da – wer sollte sich jetzt impfen lassen?

Pünktlich zum Herbst ist ab heute ein neuer Corona-Impfstoff verfügbar, der an neue Varianten angepasst ist. Für wen eine Impfung empfohlen wird und um welches Vakzin es sich handelt.

Ärztin zieht Spritze auf
Für wen wird der angepasste Corona-Impfstoff empfohlen? Foto: iStock/Tomwang112
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Angesichts neuer Varianten des Coronavirus haben die Pharmaunternehmen ihre Wirkstoffe weiterentwickelt und an Mutationen angepasst. Ab dem 18. September 2023 sollen erste Dosen in den Arztpraxen verabreicht werden.

Angepasster Corona-Impfstoff ab heute verfügbar

Aktuell steigt die Zahl der Atemwegserkrankungen an. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet auch eine wachsende Zahl an Corona-Infektionen. Sie liegt im Vergleich zum Vorjahr jedoch auf niedrigem Niveau, dennoch sind Expert:innen – auch angesichts der neuen Mutante „Pirola“ – wachsam.

Pünktlich zu dieser Erkältungssaison ist nun ein neuer Impfstoff in den Arztpraxen verfügbar: Ab sofort können sich die Menschen in Deutschland mit einem an die Corona-Variante XBB.1.5 angepassten Vakzin impfen lassen. Damit sollen auch Mutationen, die den bisherigen Impfschutz umgehen könnten, gestoppt werden.

Wer kann sich den neuen Corona-Impfstoff verabreichen lassen?

Allgemein wird die Auffrischungsimpfung nur empfohlen, wenn die letzte Impfung oder Infektion mehr als zwölf Monate zurückliegt. Hat man sich in den letzten zwölf Monaten mit Corona angesteckt, gilt dies als Auffrischung, eine Impfung ist dann nicht nötig.

Anders als bisher steht der angepasste Impfstoff nur ausgewählten Gruppen zur Verfügung. Dazu zählen:

  • Alle ab 60 Jahre

  • Menschen mit Vorerkrankungen

  • Angehörige von Risikopatient:innen

  • Personal in Gesundheitseinrichtungen und Pflege

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gehört mit seinen 60 Jahren zu diesen Gruppen und will sich heute als erster impfen lassen.

Obwohl die Zahl der Corona-Infektionen aktuell wieder steigt, sehen Expert:innen für den Rest der Bevölkerung keine Gefahr von schweren Verläufen. Die meisten Menschen sind durch Impfungen und Infektionen ausreichend immunisiert. Zwar kann man durchaus an Corona erkranken, jedoch in der Regel nicht schwer.

Biontech, Modern & Co.: Um welchen Corona-Impfstoff handelt es sich?

Ab heute wird das angepasste Vakzin des Herstellers Biontech/Pfizer verimpft. Es wirkt nun auch gegen die Omikron-Variante XBB.1.5. Der Impfstoff soll einen besseren Schutz gegen diese und andere Mutanten bieten. Ziel ist es, vor allem schwere Verläufe zu verhindern, sodass Krankenhausaufenthalte möglichst verhindert werden.  

Zudem wurde am Freitag der weiterentwickelte Impfstoff von Moderna von der EU-Kommission zugelassen und könnte in Kürze zur Impfung bereitstehen. Darüber hinaus kann schon bald auch ein angepasstes Vakzin der Firma Novavax kommen. Dieses muss jedoch erst noch in der EU zugelassen werden.

Corona: Wie und wo wird der angepasste Impfstoff angeboten?

Vom Biontech-Impfstoff sollen insgesamt rund 14 Millionen Dosen für den Herbst und Winter 2023/2024 ausgeliefert werden. Anfangs werden alle ab 12 Jahren geimpft, für Kleinkinder und Kinder zwischen fünf und elf Jahren soll das Vakzin in den nächsten Wochen bereitstehen.

Da die Impfungen gegen Corona jetzt zur Regelversorgung gehören, sind nun die Arztpraxen dafür zuständig. Sie richten sich dabei nach der von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlenen Richtlinie, nach der nur die genannten Gruppen Anspruch auf eine kostenlose Impfung haben. Sehen die Ärzt:innen es als medizinisch notwendig an, können aber auch andere Patient:innen auf Kosten der Kassen mit dem angepassten Corona-Impfstoff geschützt werden.