Corona: Neue Scan-Methode deckt Lungenschäden auf

Warum leiden Corona-Patient:innen auch nach überstandener Erkrankung noch an Atemnot? Britische Forschende haben jetzt eine mögliche Antwort gefunden: Mit einer neuen Scan-Methode konnten bislang unentdeckte Lungenschäden nach einer COVID-Infektion identifiziert werden.

Ärtze begutachten ein MRT-Bild
Mit der neuen Scan-Methode können Lungenschäden bei Long-COVID entdeckt werden Foto: iStock / Nattakorn Maneerat
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Scans per Computertomographie (CT) konnten den Wissenschaftler:innen bisher keine Anhaltspunkte für die Long-COVID-Probleme vieler Menschen geben. Jetzt haben Forschende des Oxford Biomedical Research Centers eine neue Scan-Methode ausprobiert, die Lungenschäden sichtbar machen kann. Möglich macht dies die Verwendung eines Gases.

Neue Studie zu Long-COVID-Symptomen

Die Expert:innen wollten in einer Pilotstudie herausfinden, inwiefern die Lungenfunktion bei Long-COVID-Patien:innen eingeschränkt ist. Dazu haben sie 36 Proband:innen untersucht, die in 3 Gruppen unterteilt waren:

  • Long-COVID-Patien:innen mit normalen CT-Scans

  • Corona-Patien:innen, die ins Krankenhaus mussten, aber keine Long-COVID-Symptome haben

  • Eine Kontrollgruppe ohne Klinikaufenthalt und Long-COVID-Symptome

Für die Studie hat das britische Team eine neue Methode mit Xenongas angewandt.

Xenongas zeigt unentdeckte Corona-Lungenschäden

Xenon ist ein geschmacks-, geruchs- und farbloses Gas, das sich ähnlich wie Sauerstoff verhält und ungiftig ist. Die Proband:innen haben das Gas während eines MRT-Scans eingeatmet. Dadurch kann die Lunge besser dargestellt und der Transfer von der Lunge in den Blutkreislauf beobachtet werden.

Die Ergebnisse der kleinen Studie waren erfolgreich: Es zeigte sich, dass der Gasaustausch von der Lunge in den Blutkreislauf bei Long-COVID-Patient:innen beeinträchtigt ist. Dies konnte zuvor mit CT-Scans nicht nachgewiesen werden. Die neue Methode kann also bisher unentdeckte Lungenschäden sichtbar machen. Ob dies auch der Grund für die Atemnot der Betroffenen ist, ist allerdings noch unklar.

Ergebnisse werden in neuer Studie überprüft

Wirklich aussagekräftig ist die Pilotstudie mit nur 36 Proband:innen noch nicht – dazu bedarf es weiterer Analysen, wie die britischen Forschenden betonen. Eine Folgestudie läuft schon: Hier werden 350 Teilnehmende auf Lungenschäden in 4 Gruppen untersucht, 200 von ihnen leiden an Long-COVID mit Atemnot. Wenn sich die Ergebnisse der Pilotstudie bestätigen, könnte dies ein wichtiger Schritt hin zum Verstehen und zur Behandlung des Long-COVID-Symptoms Atemnot sein.