Corona könnte Alzheimer auslösen: Minister schlägt Twitter-Alarm
Einer neuen dänischen Studie zufolge könnte Corona auch zu Alzheimer führen. Und nicht nur das: Was die Forschenden entdeckt haben und was ein deutscher Minister dazu twittert – der Überblick.
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In ihrer Studie analysierten Experte:innen des Rigshospitalet in Kopenhagen die Gesundheitsdaten von mehr als der Hälfte der dänischen Bevölkerung. Das erschreckende Ergebnis: Corona könnte Alzheimer und andere Nervenkrankheiten auslösen. Diese Nachricht beunruhigt auch den Gesundheitsminister.
Studie: Corona kann zu Alzheimer führen
Studien haben schon belegt, dass Corona in Verbindung mit diversen Erkrankungen der Nerven stehen kann. Doch wie häufig neurologische Erkrankungen ausgelöst werden können, war bislang noch unklar.
Nun haben die Fachleute aus Dänemark den Nachweis erbracht: In ihrer Studie entdeckten sie, dass Menschen, die mit Corona infiziert waren, ein deutlich höheres Risiko für Nervenerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson haben. Die Erkenntnisse wurden auf dem Kongress der Europäischen Akademie für Neurologie (EAN) in Wien präsentiert.
Alzheimer durch Corona: Lauterbach warnt auf Twitter
Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt sich beunruhigt und schlägt auf Twitter Alarm – erneut warnt er davor, sich absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren:
Risiko für Alzheimer durch Corona 3,5-mal höher
Für die Studie wurden die Daten von knapp 920.000 Menschen untersucht, die auf Corona getestet worden waren. 43.375 der Proband:innen waren positiv und stationär oder ambulant behandelt worden. Diese Betroffenen hatten ein 3,5-fach erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken, heißt es in der Studie.
Für ihre Analysen haben die Wissenschaftler:innen Corona-Daten aus dem Zeitraum zwischen Februar 2020 und November 2021 sowie Grippe-Daten aus dem entsprechenden Zeitraum vor der Pandemie ausgewertet. Dann wurde das relative Risiko statistisch berechnet.
Corona: Erhöhtes Risiko auch für Parkinson und Hirnblutung
Zudem wurde in der Studie festgestellt, dass bei Corona-Patient:innen auch das Risiko für andere Nervenkrankheiten erhöht war:
Hirnblutung 4,8-mal höher
Parkinson 2,6-mal höher
Hirninfarkt 2,7-mal höher
Alzheimer-Risiko durch Corona nicht höher als bei Grippe
Zwar ist die Gefahr einer Nervenerkrankung bei Menschen, die Corona hatten, höher als bei Personen, die bisher nicht mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Der Vergleich mit den Grippe-Daten hat aber auch ergeben, dass das Risiko nicht höher ist als bei Influenza oder anderen Atemwegserkrankungen.
Der einzige signifikante Unterschied betrifft laut Studie eine Erkrankung: So hatten Corona-Patient:innen ein 1,7-mal höheres Risiko für einen Hirninfarkt als Betroffene über 80 Jahre, die sich mit Grippe oder bakterieller Lungenentzündung in stationärer Behandlung befanden. Andere Nervenkrankheiten wie Multiple Sklerose, das Guillain-Barré-Syndrom und Narkolepsie traten nach einer Corona-Infektion, Grippe oder Lungenentzündung dagegen nicht häufiger auf.
Die Erkenntnis, dass Corona Alzheimer oder Parkinson auslösen könnte, trägt nun dazu bei, die Auswirkungen von Corona auf den Körper noch ein wenig besser zu verstehen.
Quelle:
COVID-19 positive patients at higher risk of developing neurodegenerative disorders, new study shows in: eurekalert.org