Corona-Impfung: Nebenwirkung stärkere Periode bestätigt

Die EMA nimmt eine stärkere Periode infolge der Corona-Impfung in die Liste der möglichen Nebenwirkungen auf. Vor allem eine Studie deutet darauf hin, dass mRNA-Impfstoffe den Zyklus beeinflussen können. Alle Infos!

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In Zukunft soll vor einer Corona-Schutzimpfung darüber aufgeklärt werden, dass eine stärkere Periode als Nebenwirkung auftreten kann. Das empfiehlt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) aufgrund mehrerer Studien.

Stärkere Periode als Nebenwirkung der Corona-Impfung

Wie die EMA laut "dpa" mitteilte, zählt eine stärkere Periode ab sofort offiziell zu den möglichen Nebenwirkungen einer Corona-Impfung mit den mRNA-Impfstoffen Biontech/Pfizer und Moderna. Man habe verschiedene Studienergebnisse genauer geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass "zumindest eine begründete Möglichkeit besteht, dass das Auftreten starker Menstruationsblutungen in ursächlichem Zusammenhang mit diesen Impfstoffen steht".

In der Folge müssen die Hersteller eine mögliche stärkere Periode als Nebenwirkung der Corona-Impfung in ihre Beschreibungen aufnehmen.

Studie: Impfung kann Zyklusstörungen hervorrufen

Der Entscheidung der EMA liegt unter anderem eine Studie aus den USA zugrunde, die im Sommer im Fachjournal "Science Advances" erschienen ist. Unter der Leitung der Anthropologinnen Kathryn Clancy von der Universität Illinois Urbana-Champaign und Katharine Lee von der Tulane University in New Orleans hatten Forscher:innen über 35.000 Frauen und Transpersonen zu ihrer Periode befragt.

Nebenwirkung stärkere Periode bei knapp der Hälfte der Menstruierenden

Die Teilnehmenden waren zwischen 18 und 80 Jahren, vollständig geimpft und zuvor nicht an COVID-19 erkrankt.

Rund 42 Prozent der Befragten gaben an, eine stärkere Periode als Nebenwirkung der Corona-Impfung bemerkt zu haben. 44 Prozent spürten keine Veränderung ihres Zyklus und 14 Prozent berichteten von minimalen Veränderungen oder einer leichteren Periode nach der Impfung.

Zwischenblutungen bei nicht menstruierenden Personen

Clancy und Lee nahmen auch Personen in die Studie auf, die eigentlich keine Periode mehr haben – also Frauen, die Langzeitverhütungsmittel nutzen, Frauen in der Menopause und Transpersonen, die aufgrund von Hormonpräparaten nicht menstruieren. Bei diesen drei Gruppen kam es zu unerwarteten Blutungen:

  • 71 % der Frauen mit Langzeitverhütungsmitteln

  • 66 % der Frauen in der Menopause

  • und 39 % der Personen mit geschlechtsangleichender Hormonbehandlung

berichteten von Zwischenblutungen nach der Corona-Impfung.

Nebenwirkung stärkere Periode: Nicht zwangsläufig gesundheitsgefährdend

Die Forscher:innen betonten im Rahmen ihrer Studie, dass Veränderungen im Zyklus – so belastend sie für manche Betroffenen sein können – als solche keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. "Wir betonen, dass Veränderungen der Menstruationsblutung dieser Art im Allgemeinen nicht auf Veränderungen der Fruchtbarkeit hinweisen", schrieben Clancy und Lee.

Zyklusstörungen nach Corona-Impfung schon lange bekannt

Berichte über einen veränderten Zyklus nach der COVID-19-Schutzimpfung gibt es schon seit 2021. Damals häuften sich Schilderungen von Betroffenen, die eine veränderte Periode in Zusammenhang mit der Impfung feststellten. Im Juli 2021 informierte das deutsche Paul-Ehrlich-Institut darüber, dass "starke Menstruationsblutung, vaginale Blutung, Zwischenblutungen aber auch Dysmenorrhoe und postmenopausale Blutungen" zu möglichen Impfnebenwirkungen gehören.

Damals traten die Zyklusstörungen allerdings am häufigsten nach einer Impfung mit Vaxzevria (früher Astrazeneca) auf. Die jetzt von der EMA als offizielle Nebenwirkung anerkannte stärkere Periode nach der Corona-Impfung bezieht sich indes auf die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Quellen:

EMA zu Biontech und Moderna: Starke Periode als mögliche Impf-Nebenwirkung, in: ZDFheute

Investigating trends in those who experience menstrual bleeding changes after SARS-CoV-2 vaccination, in: Science Advances