Corona-Impfung mit Pflaster statt Spritze: Impfen bald zuhause möglich?
US-Forscher:innen haben ein Pflaster entwickelt, das bei der Corona-Impfung die klassische Impfspritze ersetzen könnte. Die Innovation wird mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt. Alle wichtigen Infos.
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Könnte eine Corona-Impfung per Pflaster signifikante Nachteile der klassischen Impfung umgehen? US-Wissenschaftler:innen haben ein Impfpflaster entwickelt, das im 3D-Drucker produziert wird.
Corona-Impfung mit Pflaster
Die Vorteile einer Corona-Impfung mit Pflaster sind denen einer Schluckimpfung oder einer Immunisierung mit Nasenspray ähnlich. Impfpflaster sind eine Alternative für Menschen mit Nadelphobie. Sie sind zudem komplett schmerzfrei und können zuhause ohne medizinisches Fachwissen durchgeführt werden.
Der größte Vorteil: Corona-Impfungen per Pflaster sollen wirksamer sein als Impfungen mit der klassischen Nadel.
Impfpflaster aus dem 3D-Drucker
Die Wissenschaftler:innen der Stanford University und der University of North Carolina haben ein Verfahren entwickelt, bei dem ein 3D-Drucker winzige Mikronadeln druckt, die anschließend mit Impfstoff benetzt und auf ein Polymerpflaster aufgebracht werden.
Auf der Homepage der UNC ist ein Foto des Impfpflasters zu sehen:

Die Nädelchen dringen beim Aufkleben des Pflasters schmerzlos in die Haut ein, wo der Impfstoff direkt freigesetzt wird. Danach lösen sich die winzigen Nadeln auf.
Stärkere Immunantwort durchs Pflaster
Wie die Forscher:innen in ihrer Studie, die im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen ist, betonen, bietet das Impfpflaster einen höheren Impfschutz als die klassische Immunisierung. Grund dafür ist, dass der Impfstoff direkt in die Haut gelangt, wo zahlreiche Immunzellen sitzen, und nicht wie bei der Spritze erst im Muskel ankommt.
Versuche mit Mäusen haben gezeigt, dass das Impfpflaster im Vergleich zur Spritze eine zehnmal höhere Antikörperantwort hervorruft. So lagen die Zahlen der Antikörper, die den Corona-Erreger direkt angreifen, und der T-Zellen, die sich gegen befallene Zellen richten, signifikant höher.
In der Folge wäre es möglich, durch Impfpflaster mit weniger Impfstoff die gleiche Immunantwort wie bei einem gespritzten Vakzin zu triggern.
Impfpflaster: Schnell in der Herstellung, einfach zu lagern
Wie die US-amerikanischen Forscher:innen betonten, könnten Impfpflaster bei unterschiedlichen Impfungen eingesetzt werden – neben Corona also auch bei Influenza, Masern oder Hepatitis. Die Polymerpflaster lassen sich relativ einfach im 3D-Drucker herstellen und benötigen zur Lagerung keine extrem kalten Temperaturen, wie es bei vielen klassischen Impfungen der Fall ist.
"Mit der Entwicklung dieser Technologie hoffen wir, die Grundlage für eine noch schnellere globale Entwicklung von Impfstoffen in niedrigeren Dosen, die schmerz- und angstfrei gegeben werden können, zu schaffen", erklärt der leitende Studienautor Joseph DeSimone mit Blick auf die Corona-Impfung per Pflaster.