Taubheit und Schmerzen! EMA verzeichnet neue Impf-Nebenwirkung
Nach intensiver Prüfung weiterer Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung hat die Europäische Arzneimittel-Agentur ein weiteres Symptom mit aufgenommen. Andere werden aktuell noch untersucht.
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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft im Zusammenhang mit drei Corona-Impfstoffen weitere Nebenwirkungen, die der Behörde gemeldet wurden. Dabei handelt es sich um äußerst seltene Nebenwirkungen, die aber dennoch unter Beobachtung stehen. Aktuell werden bei den Vakzinen von Johnson & Johnson, Moderna und Biontech/Pfizer seltene Impfkomplikationen untersucht. Eine Impf-Nebenwirkung hat die Europäische Arzneimittelagentur bereits als geprüfte Nebenwirkung mit aufgenommen und warnt aktuell davor. Die Hintergründe.
Johnson & Johnson und AstraZeneca: EMA nimmt seltene Erkrankung des Rückenmarks als Impf-Nebenwirkung mit auf
Bei dem Vakzin Janssen des Pharmaunternehmens Johnson & Johnson (J&J) wurde eine weitere mögliche Nebenwirkung durch die EMA untersucht – und nun auch offiziell bestätigt. Dabei handelt es sich um eine sehr seltene, entzündliche Erkrankung des Rückenmarks, transverse Myeltitis genannt, wie die Agentur in ihrem aktuellen Newsletter schreibt.
Transverse Myelitis – Was ist das?
Als transverse Myelitis (TM) bezeichnet man eine neuroimmunologische Erkrankung, die zu einer Entzündung des Rückenmarks führt. Sie tritt sehr selten im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen auf. Zu den Symptomen zählen unter anderem:
- Lähmungen
- Taubheitsgefühl
- Störung der Sensibilität
- Allgemeine Schwäche
Und auch bei AstraZeneca trat die Transverse Myelitis als Impf-Nebenwirkung auf. Die Expert:innen der EMA sehen hier einen "Kausalzusammenhang" zwischen den beiden Impfstoffen Johnson & Johnson und AstraZeneca.
Außerdem werden weitere Nebenwirkungen, die bereits bei anderen Vakzinen beobachtet wurden, geprüft.
EMA prüft weitere Nebenwirkung bei Moderna
So prüft die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ebenfalls eine weitere Nebenwirkung beim Impfstoff von Moderna, die bereits bei anderen Vakzinen festgestellt wurde – das Kapillarlecksyndrom. Die EMA erklärt hierzu: "Das Capillary-Leak-Syndrom ist eine sehr seltene, ernste Erkrankung, bei der es zu Flüssigkeitsaustritt aus kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) kommt, was zu Schwellungen vor allem in den Armen und Beinen, niedrigem Blutdruck, Verdickung des Blutes und niedrigen Blutspiegeln von Albumin (einem wichtigen Blutprotein) führt." Die seltene Nebenwirkung wurde ebenfalls schon bei den Vakzinen von AstraZeneca und Johnson & Johnson verzeichnet.
Multisystem-Entzündungssyndrom bei Biontech-Impfstoff: Keine ausreichenden Hinweise
Einen Zusammenhang zwischen dem Multisystem-Entzündungssyndrom (MIS-C) und der Biontech-Impfung gibt es ersten Ergebnissen der EMA zufolge nicht. Hier gebe es nicht genügend ausreichende Beweise.
Mögliche Nebenwirkungen bei einer Corona-Impfung und auch anderen Arzneimitteln werden von der EMA durchgehend geprüft. Besteht ein hinlänglicher Verdacht, werden die Auswirkungen in den sogenannten „Roten Handbrief“ aufgenommen. Dieser gibt Anweisungen, wie Patient:innen künftig aufgeklärt werden müssen. Für die Corona-Impfstoffe für Biontech/Pfizer, Johnson & Johnson, Moderna und AstraZeneca gibt es derzeit folgende Handlungsempfehlungen:
Die in Europa zugelassenen Corona-Impfstoffe sind sicher und schützen gut vor einem schweren Verlauf. Dennoch prüft die EMA auch die seltensten Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen bei den Vakzinen Biontech/Pfizer, Johnson und Johnson und AstraZeneca und veröffentlicht die Verdachtsfälle zur Corona-Impfung in einem monatlichen Sicherheitsbericht, der über Hinweise, Komplikationen und deren Häufigkeit informiert.
Quellen:
Transverse Myelitis, in: flexikon.doccheck.com
Datenbank Europäische Arzneimittelagentur: in: addreports.eu
Entzündung des Rückenmarks und Kapillarlecksyndrom bald offizielle Impf-Nebenwirkungen?, in: rtl.de