Corona-Impfung bei Kindern: Alle Infos im Überblick

Mittlerweile spricht sich die Ständige Impfkommission in Deutschland für die Corona-Impfung bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren aus. Heranwachsende ab 12 Jahren haben bereits seit August 2021 die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Alle Infos zur Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen im Überblick.

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Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat am 16. August 2021 auch in Deutschland dazu geraten, dass Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden sollen.  Nun plant die Stiko, die Corona-Impfung auch für unter 12-Jährige zu empfehlen, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. In anderen Ländern erhalten sie den Piks schon seit längerem – nun liegen erste Daten vor: Demnach kann die Corona-Impfung auch bei Kindern zu Nebenwirkungen und Impfreaktionen führen.

Stiko rät spät zu Corona-Impfung bei Kindern ab 12 Jahren

Erlaubt war es schon länger, doch viele Eltern haben noch abgewartet, bis auch die Stiko eine Impfung für Kinder empfiehlt. Dies ist im August 2021 geschehen: Alle 12- bis 17-Jährigen sollten sich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen – nicht nur wie bisher die Kinder mit Vorerkrankungen. Die Kommission hatte lange gezögert, sich dann aber doch zu dem Schritt entschlossen, weil „nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen.

Denn COVID-19 kann auch bei Kindern schwere Folgen haben und zum Beispiel zum PIMS-Syndrom oder Long-Covid führen, abgesehen von den psychosozialen Folgen eines Lockdowns. Eine Impfung kann dem vorbeugen.

Corona-Impfung bei Kindern ab 12 Jahren: Zwei Vakzine zugelassen

Für die Impfung der 12 -bis 18-Jährigen sind bei uns die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. In den USA haben sich bereits knapp zehn Millionen Kinder und Jugendliche impfen lassen. Die Auswertung dieser Daten sowie auch erste Daten aus Deutschland geben nun Auskunft darüber, mit welchen Impfreaktionen und Nebenwirkungen bei den 12- bis 17-Jährigen zu rechnen ist. 

Dass es zu Symptomen kommt, ist ganz normal: Die Impfung aktiviert das Immunsystem, das bei Kindern viel schneller und besser reagiert als etwa bei älteren Menschen oder Patienten mit einem geschwächten Immunsystem. Mit Impfreaktionen ist also zu rechnen – aber wie sieht es bei den Nebenwirkungen aus?

Corona-Impfungen für unter 12-Jährige – Schnelltests wichtig

Am 9. Dezember 2021 gab die Stiko bekannt, zeitnah eine ofizielle Empfehlung für die Corona-Impfung bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren auszusprechen. Die Impf-Empfehlung soll für Kinder gelten, die eine Vorerkrankung haben oder regelmäßig in Kontakt mit Menschen sind, bei denen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hoch ist. Auch gesunde Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen – allerdings erst nach ärztlicher Beratung.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte bereits im November den Impfstoff von Biontech/Pfizer für unter 12-Jähirge zugelassen. Die Auswertung der bisherigen Daten habe ergeben, dass dieses Vakzin für diese Altersgruppe sicher und wirksam sei, wie Biontech/Pfizer kürzlich mitteilte. Der niedrig dosierte Impfstoff für Kinder soll in zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen verabreicht werden.

In der pandemischen Lage sind weiterhin sichere und leicht anwendbare Corona-Tests für Kinder wichtig, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen und Ansteckungen in der Kita oder Schule zu vermeiden. Beim Kauf von Selbsttests sollten Eltern auf das CE-Zeichen achten – es gibt an, dass der Test die EU-Richtlinien erfüllt. Das trifft z.B auf den Panbio COVID 19 Antigentest von Abbott zu (in Apotheken frei verkäuflich erhältlich, PZN-Nr. 17508027). Er ist derzeit der einzige Antigen-Schnelltest auf dem deutschen Markt, für den Leistungsdaten zur Anwendung bei Kindern und Säuglingen vorliegen.

Impfreaktionen nach Corona-Impfungen bei Kindern

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommen Impfreaktionen bei den 12- bis 17-Jährigen etwas häufiger vor als in der nächsten Altersklasse der 18- bis 25-Jährigen. Diese Reaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und verschwinden nach wenigen Tagen wieder – sie zeigen, dass das Immunsystem wie gewünscht arbeitet.  

Dies sind die häufigsten Impfreaktionen bei Kindern:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Muskelschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Schwellung/Schmerzen an den Lymphknoten 
  • Gelenkschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle
  • Fieber

Die Symptome fielen meist mild bis mittel aus – schwere Impfreaktionen kamen nur selten vor und das überwiegend beim Impfstoff von Biontech/Pfizer.

Corona-Impfungen bei Kindern: Nebenwirkungen sehr selten

Zwei schwere Nebenwirkungen – wie sie von den Erwachsenen bekannt sind – wurden auch bei den Kindern und Jugendlichen in sehr seltenen Fällen (1:18.000) beobachtet: Wenn sie vorkamen, traten Herzmuskel- und/oder Herzbeutelentzündungen wenige Tage nach der Impfung auf und das vor allem bei den männlichen Impflingen. Der Verlauf war meist nicht schwer, nach einigen Tagen verschwanden die Symptome – wie leichte Schmerzen im Brustkorb – von selbst. 

Andere Nebenwirkungen, wie Thrombosen oder neurologische Störungen, sind bisher nicht aufgefallen. Experten rechnen nicht damit, dass diese Nebenwirkungen Folgen für die Betroffenen haben werden – aufgrund der Datenlage können aber noch keine langfristigen Aussagen dazu getroffen werden. Ob und wie die Herzmuskelentzündungen überhaupt mit der Impfung zusammenhängen, ist zudem noch unklar.

Nach derzeitigem Wissensstand führen Corona-Impfungen bei Kindern also nur in sehr seltenen Fällen zu Nebenwirkungen – größtenteils kommt es lediglich zu milden Impfreaktionen.

Quellen:
Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wurden nach einer COVID-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen beobachtet? in: infektionsschutz.de
Sollten Eltern ihre Kinder nun impfen lassen? in: deutschlandfunk.de
Corona-Impfung für Kinder: Diese Nebenwirkungen gab es bisher in: t-online.de
Pressemitteilung der STIKO zur COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren (9.12.2021), in: rki.de