In diesen Ländern wird bereits gegen Corona geimpft
SARS-CoV-2 hat die Welt im Griff, unter Hochdruck wird nach einem Impfstoff gesucht. Während wir hierzulande noch darauf warten, wird in einigen Ländern bereits gegen Corona geimpft. Welche Regionen sind das, wer erhält den Impfstoff und was hat es bisher gebracht?
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Meldungen über einen möglicherweise bald verfügbaren Impfstoff machen uns zwar Mut – doch wann es soweit ist, steht noch nicht fest. Unterdessen werden Menschen in einigen Ländern bereits gegen Corona geimpft: Brasilien, China und Russland erproben Impfstoffe an Teilnehmern freiwilliger Tests.
Hintergrund: Die Entwicklung eines Impfstoffes verläuft in drei Phasen. In der letzten Phase wird der potenzielle Impfstoff an Menschen getestet. Ziel ist es festzustellen, wie sicher das Serum ist und ob es keine Gesundheitsschäden verursacht. Zudem soll die Frage geklärt werden, wie hoch die Gefahr ist, dass sich diese Personen trotzdem mit dem Coronavirus anstecken oder ob sie immun sind.
Brasilien testet vier Impfstoffe
Das südamerikanische Land ist mit am schwersten von der Corona-Pandemie betroffen: Rund fünfeinhalb Millionen Infizierte und über 160.000 Tote sind bisher in Brasilien zu beklagen. Und die Zahlen steigen auch dort wieder an. Grund genug also, die Bevölkerung möglichst schnell und umfassend gegen SARS-CoV-2 zu impfen: 34.000 nehmen hier freiwillig an Impfstofftests teil.
Zurzeit befinden sich in Brasilien vier Impfstoffe in der Erprobungsphase, sie stammen von folgenden Firmen:
• Sinovac, China („Coronavac“)
• Astra-Zeneca und Uni Oxford, Großbritannien/Schweden
• Janssen, Belgien
• Biontech und Pfizer, Deutschland/USA
Es gibt auch Pläne, den russischen Impfstoff namens „Sputnik V“ zu testen. Ausstehende Genehmigungen verhindern den eigentlich für Anfang Oktober geplanten Teststart jedoch bislang.
Die Seren werden in verschiedenen Einrichtungen des Landes an Probanden getestet, offenbar alle mit einem zufriedenstellenden Ergebnis: einer guten Immunreaktion und nur geringen Nebenwirkungen.
Es bestehen bereits Verträge über den Kauf von Impfstoffen aus China sowie von Astra-Zeneca und der Uni Oxford. Darüber hinaus gibt es auch Vereinbarungen, mit denen sich Brasilien das Know-how sichert und langfristig auch selbst einen Impfstoff herstellen kann. Laut der Nationalen Gesundheitsagentur Anvisa erwarte man, die ersten Impfungen frühestens im Januar 2021 durchführen zu können. Dank des brasilianischen Gesundheitsdienstes SUS dann kostenlos und flächendeckend.
Auch in China werden Probanden bereits gegen Corona geimpft
Anders als in Brasilien testen in China keine Freiwilligen, sondern Staatsbedienstete und Soldaten den einheimischen Kandidaten Coronavac der Firma Sinovac. Es handelt sich dabei um einen von vier Impfstoffen gegen COVID-19, die derzeit in China entwickelt werden. Medienberichten zufolge werden, obwohl noch in der Testphase, hunderttausende andere Menschen mit diesen Seren geimpft.
China will sich im globalen Wettlauf um einen Corona-Impfstoff an die Spitze setzen, geht jedoch ein hohes Risiko ein: Die Kandidaten sind noch nicht in vollem Umfang erprobt, Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen und somit ihre Sicherheit nicht garantiert. Zudem werden die Impfungen hier nicht von Forschern überwacht.
Russland hat schon zwei Impfstoffe zugelassen
Obwohl der russische Impfstoffkandidat Sputnik V – er trägt den Namen des ersten Satelliten im All – erst seit September in die dritte Testphase eingetreten ist, wurde er schon im August zugelassen. Damit ist er der erste zugelassene Impfstoff. Vorausgegangen waren Tests an 76 Probanden. Form und Schnelligkeit des Tests wurden insbesondere in westlichen Staaten scharf kritisiert.
Russland widerspricht dem und hat unlängst bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Registrierung des Impfstoffes als Medikament gegen SARS-CoV-2 beantragt – dann kann man ihn auch in andere Länder verkaufen. Und der Wettlauf geht weiter: Im Oktober hat Russland auch EpiVacCorona zuglassen, ein dritter Impfstoff soll sich außerdem in der Entwicklung befinden. Derzeit gibt es jedoch offenbar Probleme mit den Impfstoffen und der Herstellung in großer Zahl.
Sputnik V Impfstoff in Indien verabreicht
Der Russische Impfstoff soll auch bereits in Indien ausprobiert werden. Laut Medienberichten haben die indische Pharma-Firma Dr. Reddy's aus Hyderabad und der russische Staatsfond bereits eine Zusammenarbeit vereinbart.
Obwohl also in einigen Ländern bereits viele Menschen gegen Corona geimpft werden, ist noch immer nicht klar, wann genau es eine weltweite und sichere Impfung gegen SARS-CoV-2 geben wird.
Quellen:
Coronavirus: Das ist der Stand bei der Impfstoff-Entwicklung in: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Impfstoffe zum Schutz vor Covid-19, der neuen Coronavirus-Infektion in: vfa. Die forschenden Pharma-Unternehmen
Das ist der Stand der Impfstoff-Forschung in: bundesregierung.de