Corona-Impfstoff-Entwicklung: T-Zellen-Impfstoffe besser als mRNA?

Gibt es noch andere Impfstoff-Techniken neben den erst neu entwickelten mRNA-Verfahren, die besser gegen das Coronavirus schützen können? Und vor allen Dingen länger? Experten setzen nun auf eine ganz andere Technologie.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Noch nie konnte während einer Pandemie bereits gegen den Erreger geimpft werden. Und noch nie fand man mit dem sogenannten mRNA-Verfahren so schnell eine effektive Waffe gegen ein weltweit um sich greifendes Virus. Dennoch wird auch bei COVID-19 weiterhin nach anderen Impfstoffen geforscht. Dabei wird vermehrt auf die sogenannte T-Zellen-Antwort gesetzt.

Corona-Impfstoff-Technologie: Infizierte Zellen eliminieren

Die bisher am besten geeigneten Impfstoffe gegen das gefährliche Coronavirus beruhen auf einer neu entwickelten mRNA-Technik, bei der durch die Bildung von Antikörpern die Virus-Zellen erkannt und zerstört werden – und zwar bevor eine Zelle infiziert ist. Mit einem über 95-prozentigen Schutz scheint dies bisher die beste Lösung im Kampf gegen Sars-CoV-2. Allerdings haben die Impfstoffe ein Problem: Sie müssen aufgrund von Mutationen höchstwahrscheinlich häufiger modifiziert werden. Die Folge: Innerhalb mehrerer Jahre muss hier womöglich öfter eine Impfung erfolgen, ähnlich wie es auch bei einer herkömmlichen Grippeimpfung der Fall ist. Um dieses Szenario zu verhindern, forschen Experten bereits an einer Art „Super-Impfstoff“, der einen einmaligen, lebenslangen Schutz bietet.

T-Zellen-Impfung vs. mRNA-Impfstoffe

Die Unternehmen „OSE Immunotherapeutics“, „ImmunityBio“ und „Osivax“ forschen neben noch weiteren Pharma-Unternehmen an einem Corona-Impfstoff, der sich hauptsächlich darauf konzentriert, die sogenannten T-Zellen zu stimulieren, die dann wiederum mit dem Coronavirus infizierte Zellen besser erkennen und eliminieren können.

Vorteile von T-Zellen-Impfstoffen gegenüber mRNA

Laut Alexis Peyroles, Unternehmenschef von „OSE Immunotherapeutics“ hat diese Technologie ein paar entscheidende Vorteile. „Er (der Impfstoff) könnte mehrere Jahre lang schützen“, zitiert „ntv“ den Experten. T-Zellen

  • können länger im Körper überleben als Antikörper und
  • reagieren besser auf bereits mutierte Bestandteile des Virus.

Und auch die Firma „Osivax“ verspricht durch den sogenannten T-Zellen-Impfstoff einen „universellen Impfstoff“, der gegen alle Virusvarianten wirksam sei.

Einen Haken gibt es dann allerdings doch noch: Die neuen Impfstoffe werden vermutlich erst im nächsten Jahr verfügbar sein. Andere Experten wiederum haben Zweifel an der Wirksamkeit der T-Zellen-Impfstoffe. So erklärt der französische Virologe Yves Gaudin gegenüber den Medien, dass T-Zellen und Antikörper nur zusammen eine Immunantwort im Körper bilden. Ein idealer Impfstoff müsse also auf beiden Seiten wirksam sein.

Warum überhaupt noch weitere Corona-Impfstoffe?

Warum sollte man jetzt, wo es bereits wirksame Impfstoffe gibt, überhaupt noch nach einem anderen Verfahren suchen? Eine Impfung durch T-Zellen-Impfstoffe könnte für einige von Vorteil sein: So können Personen, die schon Antikörper gebildet haben – durch eine Impfung oder durchgemachte Infektion – ergänzend mit der T-Zellen-Impfung behandelt werden, sodass ein besserer und längerer Schutz gewährleistet ist. Zudem können Personen, die schwieriger Antikörper bilden, weil sie zum Beispiel vorerkrankt sind, durch diese Impfung besser geschützt werden.

Bisher sind in Deutschland bereits vier Impfstoffe zugelassen. Biontech und Moderna haben sich bei der Wirksamkeit durchgesetzt. Durch T-Zellen-Impfstoffe könnten die bereits bewährten Impfstoffe zumindest ergänzt werden – für einen längeren und besseren Schutz auch gegen Mutationen.

Quelle:

Corona-Supervakzin soll jahrelang schützen, in: ntv.de