Herzschäden nach Corona: Vorsicht bei diesen Alarmsignalen
Covid-19 führt neuesten Untersuchungen zufolge bei einem Großteil der Patienten zu Herzschäden – unabhängig vom Alter und von der Schwere des Verlaufs. Bei diesen Alarmsignalen ist Vorsicht geboten.
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Frankfurter Wissenschaftler haben in einer Studie den Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Erkrankung und Herzschäden festgestellt. Dabei fiel auf, dass auch jüngere Patient:innen mit milden Verläufen betroffen waren. Einige Symptome weisen auf Herzschäden nach Corona hin und gelten als Alarmsignale.
Wie häufig sind Herzschäden nach Corona?
Die Wissenschaftlerin Dr. Valentina Puntmann hat in einer Studie der Universitätsklinik Frankfurt Corona-Patient:innen etwa zwei Monate nach Beginn ihrer Erkrankung untersucht. 36 Prozent hatten auch nach überstandener Krankheit über anhaltende Kurzatmigkeit und allgemeine Erschöpfung geklagt.
Bei über 78 Prozent der Patient:innen, die die Corona-Infektion überstanden haben, wurden Auffälligkeiten am Herzen festgestellt. 60 Prozent hatten eine Herzmuskelentzündung. Eine Herzmuskelentzündung ist eine schwerwiegende Erkrankung, die häufig durch grippale Infekte ausgelöst wird und im schlimmsten Fall bleibende Schäden, wie Herzrhythmusstörungen oder eine Herzinsuffizienz, zur Folge haben kann.
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Herzschädigungen nicht durch das Virus selbst, sondern durch Entzündungen in Folge der Erkrankung ausgelöst werden.
Herzschäden auch bei milden Corona-Verlauf?
Besonders besorgniserregend: Bei den 100 untersuchten Fällen handelte es sich zum Großteil um Erkrankte mit milden Corona-Verläufen. Von den 100 untersuchten Fällen der Studie hatten die meisten die Corona-Infektion wegen milden Symptomen zuhause auskuriert, 18 Prozent von ihnen hatten sogar gar keine Symptome gezeigt. 28 Prozent benötigten eine Sauerstoffzufuhr.
Scheinbar sind Vorerkrankungen und das Alter nicht die entscheidenden Faktoren für die Entstehung von Herzschäden infolge einer Corona-Infektion. Die untersuchten Patient:innen waren zwischen 45 und 53 Jahre alt. Zudem war bei keinem vorher eine Herzinsuffizienz bekannt.
Warnsignale: Welche Symptome und Herzbeschwerden treten nach Corona auf?
Laut behandelnden Kardiolog:innen treten diese Herzbeschwerden infolge einer Corona-Erkrankung besonders häufig auf und gelten als Warnsignale:
Brustschmerzen
Herzstolpern
Herzrasen
Kurzatmigkeit
Eingeschränkte Belastbarkeit
Allgemeines Schwächegefühl
Langzeitfolgen fürs Herz durch Corona
Unklar ist aktuell noch, welche Langzeitfolgen eine Corona-Erkrankung für das Herz hat. Die Wissenschaftler rechnen jedoch damit, dass einige Corona-Patient:innen dauerhaft einen Herzschaden davontragen werden.
Studie: Coronavirus vermehrt sich im Herzen
In einer vorangegangenen Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) war bereits ein Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und Herzschäden hergestellt worden. Die Wissenschaftler:innen wiesen nach, dass das Coronavirus auch Zellen des Herzens infizieren kann und es zur Vermehrung nutzt. In der Studie wurden 39 sehr alte Patient:innen, die an den Folgen des Coronavirus gestorben waren, untersucht. Bei mehr als 75 Prozent wurde das Coronavirus im Herzgewebe nachgewiesen.
Welche Folgen künftig eine Corona-Infektion auf das Herz haben kann, ist auch davon abhängig, wie sich das Coronavirus entwickelt. So haben unterschiedliche Mutationen auch unterschiedlich starke Auswirkungen auf den Körper. Bei lang anhaltenden Alarmsignalen wie Brustschmerzen und Herzrasen infolge einer Infektion mit Sars-COV-2 sollte in jedem Fall ein ärztlicher Rat eingeholt werden, um langfristige Herzschäden nach einer Corona-Infektion zu vermeiden.
Quellen:
Valentina O. Puntmann (2020): Outcomes of Cardiovascular Magnetic Resonance Imaging in Patients Recently Recovered From Coronavirus Disease 2019 (COVID-19), in: Jama Network
Dauerhafte Herzschäden bei milden Verläufen: Kardiologie.org
Corona-Gefahr für Herz und Gefäße: Diese Symptome sind Alarmsignale, in: fr.de