Corona: Ansteckungsgefahr durch Fleisch? Das sollten Verbraucher beachten
Nach Corona-Infektionen in mehreren deutschen Fleischbetrieben fürchten viele Verbraucher eine Ansteckungsgefahr durch Fleisch. Das sollten Sie jetzt wissen.
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Einige Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben schüren die Angst vor der Ansteckungsgefahr durch Fleisch. Was Verbraucher jetzt wissen sollten.
Corona-Masseninfektion in Schlachtbetrieb
Erst der Schlachthof von Westfleisch im Kreis Coesfeld vor einige Wochen, nun ist wieder ein Fleischereibetrieb Zentrum einer Masseninfektion. Diesmal handelt es sich um den Schlachtbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh. Viele Bürger sind nun verunsichert, ob sie sich beim Verzehr von Fleisch dieses Schlachtbetriebs anstecken könnten. Besteht eine Infektionsgefahr oder kann das Fleisch problemlos gegessen werden?
Corona: Ansteckungsgefahr durch Fleisch?
Einige Experten vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gehen davon aus, dass theoretisch eine Ansteckung über das Fleisch möglich wäre, die Gefahr jedoch sehr gering sei. Laut Angaben der Verbraucherzentrale gibt es derzeit keine nachgewiesenen Fälle, dass sich Menschen durch den Verzehr oder den Kontakt mit kontaminierten Lebensmittel mit dem Virus infiziert haben.
Außerdem wird nach aktuellem Kenntnisstand davon ausgegangen, dass sich Schweine oder Hühner nicht mit dem Coronavirus infizieren und somit den Erreger auch nicht auf Menschen übertragen können. Andreas Hensel, Präsident des BfR, gibt in einer Pressemitteilung vom 19. Juni daher Entwarnung: "Es gibt keine Hinweise für Coronaviren, dass es durch den Verzehr von Lebensmitteln, wie Fleisch und daraus hergestellten Produkten, zu einer Infektion des Menschen kommt." Hensel weiter: „Coronaviren können sich zudem in oder auf Lebensmitteln nicht vermehren, sie benötigen dazu einen lebenden tierischen oder menschlichen Wirt.“
Corona-Erreger sterben nach kurzer Zeit ab
Generell sei eine Schmierinfektion über Oberflächen, die kurz vorher mit dem Coronavirus verunreinigt wurden, möglich. Das könnte passieren, wenn eine gesunde Person ein kontaminiertes Stück Fleisch anfasst und sich dann an die Nase, den Mund, die Augen oder die Schleimhäute fasst. In der Umwelt haben die Viren allerdings nur eine kurze Lebensdauer. Der Erreger ist daher mit hoher Wahrscheinlichkeit spätestens an der Fleischtheke, beziehungsweise im Einkaufswagen des Verbrauchers, längst abgestorben.
Tipps zum sicheren Umgang mit Fleisch
Um trotz des geringen Infektionsrisikos auf der sicheren Seite zu stehen, gibt die Verbraucherzentrale einige Tipps im Umgang mit Fleisch:
- Rohes Fleisch kühl transportieren und aufbewahren, bestenfalls nicht wärmer als 4 Grad Celsius
- Das Infektionsrisiko wird bei Erhitzen der Lebensmittel zusätzlich verringert, da das Coronavirus hitzeempfindlich ist. Laut dem BfR am besten an allen Stellen zwei Minuten lang auf mindestens 70 Grad erhitzen.
- Schneidebretter oder Messer gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen, um die Übertragung von einem Lebensmittel auf ein anderes zu verhindern.
Quellen:
Fleischwaren und Coronavirus: Übertragung unwahrscheinlich, in: Bundesinstitut für Risikobewertung