Computer Vision Syndrom – So schadet PC-Arbeit unseren Augen

Frau reibt sich am Schreibtisch die Schläfen
Das Arbeiten am Bildschirm führt bei vielen CVS-Betroffenen zu Kopfschmerzen Foto: Fotolia

Langes Arbeiten am Bildschirm ist nicht nur anstrengend, sondern kann auch krank machen. Das Computer Vision Syndrom (CVS) führt zu Sehschwierigkeiten, Schwindel und Kopfschmerzen.

„Häng nicht soviel vor dem Bildschirm, das schadet deinen Augen“, ermahnten uns unsere Mütter früher. Die Realität  im Erwachsenenalltag ist aber, dass es heute kaum noch Tätigkeitsbereiche gibt, die keine Arbeit am Computer beinhalten. Recht hatten unsere Mütter trotzdem: Die Arbeit am Bildschirm schadet nicht nur unseren Augen, sondern kann auch zu chronischen Kopfschmerzen und Nackenverspannungen führen. Experten fassen diese Symptome als Computer Vision Syndrom (CVS) zusammen. Laut einer Studie, die den Einfluss der Computertechnologie auf unserer Gesundheit untersuchte, leiden 90 Prozent aller Menschen, die mehr als drei Stunden täglich am PC arbeiten, am sogenannten Computer Vision Syndrom.

Das Syndrom sorgt für Sehprobleme wie verschwommene Sicht oder sogar Doppelsichtigkeit. Andere Symptome sind trockene, entzündete Augen, Schwindel, Müdigkeit sowie Kopf- und Nackenschmerzen.

Was macht das Lesen am Bildschirm so ungesund für unsere Augen?

Aber warum ist das Lesen und Schreiben am Bildschirm so schädlich, während gedruckte Buchstaben auf Papier unsere Augen nicht irritieren?

Der Grund liegt tatsächlich in der Tinte. Gedruckte Buchstaben haben nämlich scharfe Kanten, Zeichen auf dem Bildschirm bestehen aus Pixeln und haben deshalb eine weichere Grenze. Auch wenn es mit bloßem Auge kaum auffällt, ist es für Auge und Gehirn schwieriger diese Buchstaben zu fokussieren. Unbewusst versuchen die Augen diese Anstrengung auszugleichen, indem sie zwischendurch einen Bereich hinter oder neben dem Bildschirm fokussieren. Der Wechsel zwischen Fokus auf den Bildschirm und Konzentrierung auf die Bereiche dahinter, sorgt für Augenschmerzen und Müdigkeit.

Wer am Bildschirm arbeitet, blinzelt außerdem seltener. Während man normalerweise etwa 17 Mal pro Minute blinzelt, sind es während der Arbeit am PC meistens nur 12 bis 15 Blinzler. Das Auge wird so weniger mit Tränenfeuchtigkeit versorgt und neigt zu Trockenheit und Irritationen. Auch schlechte Beleuchtung kann eine Ursache für CVS sein. Hier gilt die Grundregel: Der Bildschirm sollte immer heller als das Umgebungslicht sein. Deckenlampen, die zu hell sind oder ein Fenster, durch das direkt die Sonne scheint, können das Arbeiten am PC zu einer schmerzhaften Angelegenheit machen. Ein heller Bildschirm ohne ablenkendes Licht, verengt die Pupillen und ermöglicht ein größeres Sehfeld.

„20-20-20“ – Der einfache Trick gegen das Computer Vision Syndrom

Auch weitere, einfache Maßnahmen helfen bei der Bekämpfung des Computer Vision Syndroms. Die einfachste Regel lautet hier „20-20-20“: Alle 20 Minuten sollten Sie 20 Sekunden in eine andere Richtung sehen und ein Ziel fokussieren, das 20 Fuß (etwa sechs Meter) entfernt liegt. 

Hilfreich bei trockenen Augen sind Augentropfen, die mehrmals am Tag angewendet werden können. Wer Augentropfen nicht gerne nutzt, kann auch auf Luftbefeuchter zurückgreifen, die allerdings einen etwas schwächeren Effekt haben.

Als nächstes betrachten Sie Ihren Monitor: Ist die Helligkeit gut eingestellt? Steht er in einem augenfreundlichen Winkel zum Fenster? Wissenschaftler des Instituts für Augenheilkunde an der Universität von Pennsylvania empfehlen außerdem, dass das Zentrum des Monitors etwa zehn Zentimeter unter der Blickachse der Augen liegen sollte. Wenn Sie geradeaus blicken, sollte Ihr Blick also eher im oberen Bereich des Bildschirms auftreffen.

Achten Sie zudem darauf, nicht zu nah und nicht zu weit vom Monitor entfernt zu sitzen, Ihr Nacken verrät Ihnen normalerweise, welche Sitzposition am angenehmsten ist. Wissenschaftler empfehlen 50 bis 60 cm Entfernung.