Colocynthis: Die Pflanze gegen Krämpfe

Die Colocynthis ist eine giftige Pflanze, die sogar tödlich sein kann. Doch bei extremen Schmerzen soll die Heilpflanze eine ganz besondere Wirkung haben.

Kürbis liegt auf dem Boden
Colocynthis gehört zu der Gruppe der Kürbisgewächse Foto: istock/_tsvibrav

Colocynthis ist ein homöopathisches Mittel, welches vor allem bei Koliken und krampfartigen Schmerzen Verwendung findet. Auch krampfartige Schmerzen der Nerven werden mit Colocynthis behandelt. Bei der Dosierung und der Anwendung bei Kindern gibt es jedoch essenziell wichtige Regeln zu befolgen.

Was ist Colocynthis ?

Colocynthis, die Koloquinte, wird auch Bitterkürbis, Purgiergurke oder Teufelsapfel genannt. Sie gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist giftig. Wird die Frucht frisch gegessen, kann das zu einer Reizung der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt sowie zu blutigen Durchfällen führen. Auch Nierenprobleme und Schäden der Blasenschleimhaut sind möglich. Ab einer Einnahme von drei Gramm kann das Pflanzengift sogar tödlich sein. Die homöopathischen Mittel werden aus dem getrockneten Fleisch der reifen und entkernten Frucht gewonnen. Die Bestandteile werden, wie in der Homöopathie üblich, stark verdünnt (potenziert).

Einsatzbereiche: Bei welchen Beschwerden wird Colocynthis angewandt?

Colocynthis wird von Homöopathen vor allem bei krampfartigen und kolikartigen Schmerzen im Bauchraum empfohlen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind krampfartige Nervenschmerzen. Krankheiten und Zustände, die auf Colocynthis ansprechen sollen, sind:

  • Bauchschmerzen bei Magen-Darm Infekten
  • Nierenkoliken
  • Gallenkoliken
  • Menstruationsschmerzen
  • Trigeminusneuralgie
  • Ischiasschmerzen

  • wellenförmige Schmerzen
  • plötzlich einsetzende Schmerzen
  • sehr heftige, krampfartig schneidende Schmerzen
  • sehr wässriger Durchfall sofort nach der Nahrungsaufnahme

Auswirkungen von Colocynthis:

  • Beschwerden werden durch Wärme und festen Druck besser
  • Symptome bessern sich nach dem Stuhlgang
  • Die Beschwerden verschlimmern sich durch Kälte, nachts sowie unmittelbar nach dem Essen oder Trinken

Colocynthis: Welche Dosierung und Anwendung werden empfohlen?

Colocynthis gibt es, wie fast alle homöopathischen Arzneimittel, in Form von Streukügelchen (Globuli), Tabletten und Tropfen. Für die Selbstbehandlung werden die Potenzen C12, D6 und D12 am häufigsten verwendet. Wer bezüglich der richtigen Potenz unsicher ist, kann sich in einer homöopathisch fachkundigen Apotheke oder beim Heilpraktiker beraten lassen. Für schnelle Erfolge im Akutfall kann eine Gabe von drei Globuli D6 mehrmals täglich wiederholt werden. Aber nicht öfter als zehnmal innerhalb von 24 Stunden. Globuli D12 sollten maximal sechsmal täglich und C12 viermal täglich eingenommen werden. Nach jeder Gabe sollte zunächst die Wirkung abgewartet werden.

Colocynthis: Was gilt für die Anwendung bei Baby und Kind?

Babys und Kleinkinder leiden oft an kolikartigen Schmerzen, etwa durch festsitzende Blähungen. Ein Versuch mit Colocynthis wird vor allem bei heftigen Bauchschmerzen mit Durchfall empfohlen, bei denen sich das Kind krümmt. Grundsätzlich ist jedoch zu bedenken, dass starke Durchfälle bei Babys und Kleinkindern aufgrund des Wasser- und Elektrolytverlustes schnell lebensbedrohlich sein können. Deshalb sollte man vor der Anwendung von Colocynthis immer den Kinderarzt kontaktieren.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

Colocynthis, in: Homöopathie-online.de

Sommer, S. (2015): Homöopathie. Alltagsbeschwerden selbst behandeln. Gräfe und Unzer Verlag, München

Stumpf, W. (2015): Homöopathie für Kinder. Gräfe und Unzer Verlag, München.

Wiesenauer, M. & Kirschner-Brouns, S. (2007): Homöopathie – Das große Handbuch. Gräfe und Unter Verlag, München