Colitis ulcerosa: Tipps für die richtige Ernährung

Bei Colitis ulcerosa kommt es zu Durchfällen, die zu einem Mangel an Mineralstoffen führen können. Eine gezielte Ernährung kann diesen Mangel ausgleichen.

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Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft. Sie kann zu einer Mangelernährung führen, weshalb es auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr zu achten gilt. Auch die Krankheitsphasen der Colitis ulcerosa spielen für die richtige Ernährung eine Rolle.

Colitis ulcerosa – welchen Einfluss hat die Ernährung?

Der Einfluss einer speziellen Ernährung bei Colitis ulcerosa ist nicht hinreichend geklärt. Es gibt keine wissenschaftlich belegte Ernährungsform, die das Risiko für die Entstehung einer Colitis ulcerosa reduziert. Besteht bereits eine Colitis ulcerosa, kommt der Ernährung jedoch eine große Bedeutung zu. Denn die Krankheit führt nicht nur zu Durchfällen, sondern schädigt auch die Darmschleimhaut. Diese kann dann Bestandteile der Nahrung nicht mehr richtig aufnehmen. Das führt zu einer Mangelernährung; Betroffenen fehlen häufig Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe.

Welche Ernährung eignet sich bei einem Colitis-ulcerosa-Schub?

Colitis ulcerosa verläuft in Schüben. Die Ernährung bei akuter Colitis ulcerosa unterscheidet sich deshalb von der Ernährung in den Ruhephasen. Bei einem Colitis-ulcerosa-Schub sollte die Ernährung aus milden Lebensmitteln bestehen. Auf ballaststoffreiche Lebensmittel, die die Darmtätigkeit anregen, sollte man verzichten. Der entzündete Dickdarm soll so weit wie möglich entlastet werden.

Wie sieht ein Ernährungsplan bei Colitis ulcerosa in der Ruhephase aus?

Bei weniger als drei Stuhlgängen täglich spricht man von der Ruhephase. Empfohlen wird für diese Zeit eine leichte Vollkost. Die Lebensmittel sollten in dieser Phase kalorien-, vitamin- und ballaststoffreich sein. Zu vermeiden sind frittierte, scharf gewürzte und zu fette Speisen. Diese belasten den Darm auch in der Ruhephase.

Bei Colitis ulcerosa eignen sich folgende Lebensmittel für die Ernährung:

  • Toastbrot, frische Brötchen, Zwieback, Reis, Nudeln, Grieß, Salzkartoffeln
  • Honig, Ahornsirup
  • Bananen, Heidelbeeren, Papaya, süße Melonen, Äpfel, Birnen, Aprikosen sowie nach individueller Verträglichkeit andere Beerenfrüchte
  • milde Gemüsesorten wie Möhren, Brokkoli, Kürbis, Spargel, Fenchel, Kohlrabi, Zucchini, Tomaten, Salat
  • Butter, Olivenöl, Leinöl, Walnussöl und Rapsöl
  • leichte See- und Süßwasserfische wie Seelachs, Zander, Dorsch, Kabeljau, Scholle, Forelle, Lengfisch
  • fettarmes, helles Fleisch, idealerweise Geflügel
  • leichte Milchprodukte und Frischkäse
  • stilles Wasser, Kräutertees (ungezuckert)

Bei Colitis ulcerosa sind diese Lebensmittel nicht gut für die Ernährung:

  • Körnerbrötchen, Aufbackbrötchen, Hefegebäck, verarbeitete Kartoffelprodukte (Pommes, Chips, Kroketten), fertige Müslimischungen (zu viel Zucker)
  • Süßigkeiten, Haushaltszucker, Süßstoffe
  • Zitrusfrüchte, Kirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren sowie nicht vollständig gereiftes Obst
  • blähendes Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Bohnen, alle Kohlsorten, Paprika, Auberginen, Rettich
  • Nüsse und Saaten
  • Margarine, Mayonnaise
  • Fischkonserven
  • Rotes und /oder fettes Fleisch sowie Wurstwaren
  • fette Milchprodukte wie Sahne, Schmand, Crème fraîche oder lange gereifter Käse
  • Alkohol, Getränke mit Kohlensäure und viel Zucker, Fruchtsäfte und Früchtetees, da sie bei Colitis ulcerosa für die Ernährung oft zu viel Säure enthalten.

Quellen:

Colitis ulcerosa: Rolle der Ernährung überschätzt, in: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/96531/Colitis-ulcerosa-Rolle-der-Ernaehrung-ueberschaetzt

Seiderer-Nack, J. (2013): Der große Patientenratgeber Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, München: Zuckschwerdt Verlag.

Kucharzik, Torsten (Hrsg.) et al. (2018): Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, Berlin: De Gruyter Verlag.

Tecker, Georg (2013): Gut Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Stuttgart: TRIAS Verlag

Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, in: Deutsche Gesellschaft für Ernährung