Cola in der Schwangerschaft: Wie viel ist erlaubt?

Ein kleines Glas Cola schadet mir und meinem Baby nicht, oder etwa doch?

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Eine ausgewogene Ernährung ist für Schwangere besonders wichtig. Schließlich trägt man nun nicht mehr nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für das ungeborene Kind. Klar, dass es da einiges zu beachten gibt. Neben den von Medizinern ausgesprochenen strikten Verboten, wie zum Beispiel dem Alkoholverbot während der Schwangerschaft, verhält es sich bei manchen Empfehlungen nicht ganz so eindeutig. Ob Koffein die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinflusst, darüber waren und sind sich Mediziner bis heute nicht einig. Und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Verzehr-Empfehlung für Koffein in der Schwangerschaft in den vergangenen Jahren noch einmal aktualisiert.

Bleibt nur noch die Frage: Was ist denn jetzt mit meinem geliebten Glas Cola am Abend?

Wer während der Schwangerschaft zu dem ein oder anderen Glas Cola greift, muss nicht sofort ein schlechtes Gewissen haben. Man sollte sich allerdings über die Wirkung von Koffein auf den Fötus informieren.

Was passiert, wenn man Cola in der Schwangerschaft trinkt?

Das Koffein wird während der Schwangerschaft erheblich langsamer im Körper abgebaut. Mediziner vermuten daher, dass sich das Koffein negativ auf den Fötus auswirken könnte. Gewarnt wird vor Wachstumsstörungen und einem erhöhten Risiko für Frühgeburten. Bei einem hohen Koffeinkonsum bestünde außerdem die Gefahr von Entzugserscheinungen beim Neugeborenen.

Cola und Co während der Schwangerschaft: Unterschiedliche Studienergebnisse

Heißt das jetzt, dass man jetzt komplett auf Cola und Co. verzichten soll? Nicht so ganz. Mehrere Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. So besagt eine dänische Studie, dass kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Fötus und dem Koffeinkonsum der Mutter bestünde, während eine weitere Studie, die 2010 von der Universität in Leicester durchgeführt wurde, beweisen konnte, dass sich bereits kleine Mengen Koffein auf das Wachstum des Fötus auswirken. Über 2.600 Frauen, die sich in der achten bis zwölften Schwangerschaftswochen befanden, nahmen an der Studie teil. Das Ergebnis: Die Neugeborenen waren umso leichter, je mehr Koffein die Mutter während der Schwangerschaft trank. Zwar waren es häufig nur wenig Gramm, ein Zusammenhang wurde jedoch klar hergestellt.

Wie viel Koffein steckt in Cola?

Klar ist, dass Cola viel Zucker enthält und das gerade Schwangere sich lieber Nährstoffe statt Zucker zuführen sollten. Falls man allerdings nicht widerstehen kann, sollte man auf die Menge achten, um seinen Koffeinkonsum im Griff zu behalten. In 100 Milliliter Cola stecken circa 10 mg Koffein. Ob das nun viel oder wenig ist, das zeigt der Grenzwert.

Welche Menge Cola darf man während der Schwangerschaft trinken?

Da sich die Mediziner hinsichtlich der Wirkung von Koffein nicht absolut einig sind, sollte man der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung folgen. Diese empfahl noch vor einiger Zeit einen Grenzwert von circa 300 Milligramm Koffein am Tag, was auch einem bei Schwangeren häufig bekannten „inoffiziellen“ Richtwert entspricht. Diese Empfehlung wurde jedoch aufgrund aktueller Forschungsergebnisse noch einmal revidiert und auf 200 mg Koffein gesenkt. Zu beachten ist bei diesem Richtwert von 200 mg Koffein pro Tag, dass nicht nur Cola Koffein enthält (manche Marken kennzeichnen sich sogar durch erhöhten Koffeingehalt aus). Auch Kaffee oder Tee enthält Koffein und spielt somit in diesen Grenzwert mit rein.

Alternative zu Cola während der Schwangerschaft

Wer auf sein Glas Cola oder seine Tasse Kaffee während der Schwangerschaft nicht verzichten will, der muss das auch nicht. Koffein in Maßen ist nicht verboten. Wer allerdings lediglich den Süßekick der zuckerhaltigen Kalorienbombe braucht, der kann ganz einfach zur koffeinfreien Cola greifen. Die ist mindestens genauso süß, allerdings fehlt die aufputschende Wirkung des Koffeins.

Eine Schwangerschaft ist für die werdende Mutter nicht nur ein großes, freudiges Ereignis, sondern auch manchmal eine ganz schöne Herausforderung. Eine ausgewogene Ernährung und ein regelmäßiger Lebensrhythmus ohne Exzesse sind das Beste für Mutter und Kind. Werdende Mütter sollten mindestens 1,5 bis zwei Liter Wasser, Saftschorle oder Kräutertee trinken. Wer dazwischen ein kleines Glas Cola trinkt und sich ansonsten ausgewogen ernährt, sollte sich keine Sorgen machen.

Quellen:

  • Dr. med. Schäffler, Arne (2008), Gesundheit heute, Krankheit – Diagnos — Therapie, Das Handbuch für Schulmedizin, Naturheilkunde und Selbsthilfe, Knaur Ratgeber Verlag, München.
  • Jahanfar, S., & Jaafar, S. H. (2015). Effects of restricted caffeine intake by mother on fetal, neonatal and pregnancy outcomes. Cochrane database of systematic reviews, (6).
  • CARE Study Group. (2008). Maternal caffeine intake during pregnancy and risk of fetal growth restriction: a large prospective observational study. The BMJ337.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung, www.dge.de, Abrufdatum: 04.10.2019