Clusterkopfschmerz per Fernbedienung abstellen

Frau mit Clusterkopfschmerzen
Endlich Hilfe: Eine Nervenstimulation soll die Attacke bei Clusterkopfschmerz-Patienten beenden Foto: shutterstock

Gute Nachrichten für Betroffene: Es gibt endlich wirksame Hilfe gegen starken Clusterkopfschmerz. Erfahren Sie hier alles über das neue Verfahren.

Unerträgliche Schmerzen, die sich wie Pfeile durch den Schädel bohren: Clusterkopfschmerzen übertreffen in ihrer Stärke sogar Migräne-Anfälle. Jetzt kann ein operativer Eingriff den Betroffenen helfen.

Neurostimulator bei Clusterkopfschmerz

Bislang gab es gegen Clusterkopfschmerzen nur wenig wirksame Therapien. Daher setzen Neurowissenschaftler wie Professor Dr. Arne May vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf jetzt große Hoffnungen auf ein neues OP-Verfahren. Dabei soll ein Neurostimulator, der in den Oberkiefer implantiert wird, die Clusterkopfschmerzen beseitigen. Der Neurostimulator ist mandelgroß und wird ohne sichtbare Narben oder kosmetische Beeinträchtigungen in das Zahnfleisch implantiert.

Über eine externe Fernsteuerung, die an die Wange gehalten wird, kann der Patient bei Attacken-Beginn einen Impuls auslösen, der zur Schmerzlinderung führt. Nach ersten Studienergebnissen wurde mehr als jedem zweiten Patienten geholfen, der Clusterkopfschmerz ließ nach 15 Minuten nach.

Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Durch die Neurostimulation werden keine Nerven zerstört, aber das Einbringen der Elektrode erfordert viel Erfahrung. Daher sollte der Eingriff nur in ausgewiesenen Zentren durchgeführt werden, spezialisierte Abteilungen befinden sich in großen Unikliniken.