Chronische Schmerzen erfordern eine genaue Diagnose
Aus der Serie: Chronische Schmerzen
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Es gibt verschiedene Gründe für chronische Schmerzen – welche Diagnose zum Beispiel hinter einem dauerhaft schmerzenden Rücken oder Kniegelenk steckt, versucht der Arzt durch unterschiedliche Untersuchungen herauszufinden.
Zunächst erkundigt er sich in einem Anamnese-Gespräch genau nach der Art der Schmerzen. Auch stellt er Fragen zum sozialen Umfeld, zur Lebenszufriedenheit und zur beruflichen Situation.
Typische Fragen zu chronischen Schmerzen können unter anderem sein:
- Seit wann bestehen die Schmerzen?
- Gab es einen Auslöser?
- Können Sie die Schmerzen genauer beschreiben? Wo treten sie auf, wie stark sind sie, wie fühlen sie sich an?
- Nehmen Sie bereits Schmerzmittel oder haben Sie die Schmerzen anderweitig behandelt?
- Haben Sie Vorerkrankungen? Gibt es in Ihrer Familie bereits Schmerzerkrankungen?
- Was machen Sie beruflich?
- Wie wirken sich die Schmerzen auf Ihren Alltag aus?
- Wie ist Ihr Schlaf?
Je nach Fall folgen weitere Untersuchungen. Beim Verdacht auf chronische Schmerzen ist das Spektrum möglicher Diagnose-Methoden sehr groß. Der Arzt kann sich zum Beispiel für einige der folgenden Untersuchungen entscheiden:
- Körperliche Untersuchung: Sind deutliche Veränderungen (z. B. Hautentzündungen, Gelenkfehlstellungen) erkennbar?
- Neurologische Untersuchung: Fallen Symptome auf, die auf Nervenschäden hinweisen (z. B. Taubheitsgefühl, Bewegungsstörungen)?
- Labor-Untersuchung von Blut und Urin: Routine-Untersuchung, die u. a. Hinweise auf Entzündungen und Infektionen geben kann
- EEG (Elektroenzephalografie), ENG (Elektroneurografie), EMG (Elektromyografie): Damit testet der Arzt die Funktion des Gehirns und der Nerven und ob das Zusammenspiel von Muskeln und Nervensystem intakt ist.
- Ultraschall (Sonografie), Röntgen, Computertomografie (CT), Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT): bildgebende Verfahren, die einen „Blick in den Körper“ erlauben
- Fragebögen und psychologische Gespräche: Sie helfen dabei, zu erkennen, welche Faktoren das Schmerz-Erleben beeinflussen und ob ggf. eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung besteht.
- Liquor-Punktion: Entnahme von Nervenflüssigkeit für spezielle Labor-Untersuchungen, z. B. Nachweis von Krankheitserregern
- Humangenetische Untersuchung: Liegt eine vererbbare Erkrankung vor?