Drosten: Das droht Impfverweigerern!
Der Virologe Christian Drosten klärt in seinem aktuellen Podcast darüber auf, womit Menschen, die sich nicht impfen lassen, rechnen müssen. Dabei geht es ihm ausdrücklich nicht darum, die Entscheidung der Impfverweigerer zu bewerten. Fest steht: Es wird noch eine lange Zeit andauern, bis Corona kein Thema mehr ist.
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Christian Drosten: Corona wird bleiben
Die Diskussion um die Vorteile und Risiken der Corona-Impfungen wird in Deutschland mindestens genauso scharf geführt wie die Diskussion um beschlossene Einschränkungen. Aktuell werden Bürger mit den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca immunisiert. Vor allem Letzterer gilt als umstritten, nachdem Fälle von Blutgerinnseln im Gehirn nach der Impfung bekannt geworden sind.
Unabhängig davon, wie man zum Thema Corona-Impfung steht, wird das Virus wie die Grippe weiter in der Bevölkerung zirkulieren – zum Beispiel unbemerkt in Geimpften, symptomlos Erkrankten oder auch Kindern, die noch nicht geimpft werden können. Das betont Virologe Christian Drosten in der aktuellen Ausgabe seines NDR-Podcast „Coronavirus-Update“: „Das Virus wird unerkannterweise unter einer Decke des Immunschutzes sich weiter verbreiten. Und dann trifft es immer auch auf Leute, die nicht immunisiert sind durch eine Impfung, die voll empfänglich sind.“
Seit Januar 2021 dokumentiert das Robert Koch-Institut sowohl den Impffortschritt als auch die Impfbereitschaft in Deutschland. Stand 11. Mai haben 27.686.865 Personen hierzulande die Erstimpfung gegen COVID-19 erhalten. Das entspricht rund 33,3 Prozent der Bevölkerung. Bereits zum zweiten Mal geimpft sind 8.022.890 Menschen, also 9,6 Prozent der Bevölkerung. Die grundsätzliche Impfbereitschaft liegt laut RKI auf einem „hohen Niveau“. Laut einer Erhebung im April wollen sich 72,6 Prozent der Befragten „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die Quote der Impfverweigerer, die sich „auf keinen Fall“ immunisieren lassen wollen, beläuft sich lediglich auf 4,4 Prozent.
Impfverweigerer werden sich anstecken
„Dieses Virus wird endemisch werden, das wird nicht weggehen. Und wer sich jetzt beispielsweise aktiv dagegen entscheidet, sich impfen zu lassen, der wird sich unweigerlich infizieren“, erklärt Drosten den natürlichen Verbreitungsprozess des Virus. Wichtig sei es, den Zusammenhang zu sehen: „Diejenigen, die sich aktiv gegen die Impfung entscheiden, die müssen wissen, dass sie sich damit auch aktiv für die natürliche Infektion entscheiden.“ Drosten betont, diese Aussage „ohne jede Wertung“ zu treffen. Die Entscheidung gegen eine Impfung sei jedem selbst überlassen.
Mittelfristig wird so jeder Mensch in Deutschland den Immunisierungsprozess durchlaufen – entweder durch eine Impfung oder durch eine Infektion. Drosten schätzt, dass das noch bis zu eineinhalb Jahre dauern kann. „Wir werden auch im nächsten Winter noch Leute mit schwerem COVID-19-Verlauf auf der Intensivstation haben“, so der Experte.
Egal, wie klein der Prozentsatz der Impfverweigerer in Deutschland ist: Es ist wichtig zu wissen, dass die Entscheidung gegen eine Corona-Impfung nicht in Stein gemeißelt ist. Wer sich aktuell dagegen entscheidet, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, kann sich später noch für eine Immunisierung anmelden.
Quellen:
Das Coronavirus-Update von NDR Info, in: ndr.de
Drosten: Entscheidung gegen Impfung ist Entscheidung für Infektion, in: ndr.de
COVIMO-Studie: Impfverhalten, Impfbereitschaft und -akzeptanz in Deutschland, in: rki.de
Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), in: rki.de